Tagesordnungspunkt
TOP Ö 7: Verlagerung des BayWA-Bau- und Gartenmarktes von Hösbach nach Aschaffenburg und Erweiterung
Bezeichnung | Inhalt |
---|---|
Sitzung: | 11.06.2007 KA/034/2007 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
---|
Regierungsrat Feil gab bekannt, dass die BayWa AG
München seit 1991 in Hösbach einen Bau- und
Gartenmarkt betreibe, der 1994 bzw. 1997 zu einer Verkaufsfläche von gewichtet
3.724 qm erweitert worden sei. Nach der Ansiedlung von konkurrierenden
Baumärkten in der Nähe (Globus in Hösbach und Bauhaus in Aschaffenburg)
beabsichtige die BayWa AG wegen flächenmäßig und topographisch bedingt nicht
vorhandenen Erweiterungsmöglichkeiten am vorhandenen Standort in Hösbach eine
Verlagerung nach Aschaffenburg mit Erweiterung auf eine Verkaufsfläche von
ungewichtet 11.870 qm.
Das Warensortiment werde im Vergleich zum
bestehenden BayWa-Markt in Hösbach in der Art der angebotenen Sortimente nicht
erweitert, jedoch soll die Verkaufsfläche je Einzelsortiment erhöht werden. So
soll die Verkaufsfläche für den Baumarkt um 4.675 qm auf 6.650 qm (davon eine
Steigerung der nichtinnenstadtrelevanten Sortimente um 4.450 qm und der
innenstadtrelevanten Sortimente, d.h. Elektroleuchten und Installation,
Kfz-/Fahrradzubehör, Arbeitskleidung, Haushalts-/Aktionssortiment um 225 qm)
steigen. Für den Gartenmarkt soll sich die Verkaufsfläche um 1.300 qm, davon um
970 qm im nichtinnenstadtrelevanten Bereich und um 330 qm im
innenstadtrelevanten Bereich (d.h. Indoor- und Heimtiersortiment,
Nahrungsmittel, Getränke) erhöhen.
Der Vorhabenträger habe eine Umsatzerwartung
von 11.000.000 € im ersten Betriebsjahr, mit Steigerungen von 4 % im zweiten
und 2,5 % bis 3 % ab dem dritten Betriebsjahr. Zum Einzugsbereich zähle nach
Angaben des Vorhabenträgers der nördliche Teil des Landkreises Miltenberg
(Niedernberg, Sulzbach a.Main, Kleinwallstadt, Großwallstadt, Leidersbach,
Hausen, Obernburg a.Main, Elsenfeld, Eschau, Mömlingen, Erlenbach a. Main und Wörth
a.Main).
Für das Vorhaben habe die Regierung von
Unterfranken – Höhere Landesplanungsbehörde wegen dessen raumbedeutsamen
Auswirkungen ein Raumordnungsverfahren eingeleitet, wozu nunmehr der Landkreis
Miltenberg um Stellungnahme gebeten werde. Aufgabe des Landkreises ist es
ausschließlich zu überprüfen, ob dem Projekt Planungen bzw. Interessen des
Landkreises entgegenstehen.
Bereits jetzt befinden sich mit dem
Bauzentrum Schmelz, dem Bauhaus, dem Praktiker-Baumarkt, dem
Dehner-Gartenmarkt, dem Max-Bahr-Baumarkt und dem Globus-Baumarkt einige Bau-
bzw. Gartenmärkte im Stadtbereich von Aschaffenburg und im stadtnahen Bereich des
Landkreises Aschaffenburg. Durch die Verlagerung und Erweiterung des
BayWa-Baumarktes in die Goldbacher Straße in Aschaffenburg erhöhe sich die
Attraktivität des Aschaffenburger Raumes insbesondere auch im
innenstadtrelevanten Warensortiment, in dem eine Ausweitung des Angebotes
innerhalb der Art der angebotenen Sortimente erfolge. Der ohnehin drastische
Kaufkraftabfluss aus dem Landkreis Miltenberg in den Aschaffenburger Raum würde
sich dadurch weiter verstärken, was zu einer Wirtschaftsschwächung des Landkreises
Miltenberg vor allem durch Umsatzeinbußen von im Landkreis Miltenberg
ansässigen Bau- und Gartenmärkten, die Warengruppen aus den genannten
Innenstadtrelevanten Sortimenten verkaufen, führen würde. Aufgrund dessen
sollte die geplante Verlagerung und Erweiterung des BayWa-Marktes von Hösbach
nach Aschaffenburg abgelehnt werden.
Kreisrat Scherf sagte, Anliegen von
Bündnis 90/Die Grünen sei es, dass die Bürgerinnen und Bürger wohnortnah
einkaufen können und die Ortszentren am Leben gehalten werden. Es werde
gehofft, dass die Bedenken des Landkreises Miltenberg Berücksichtigung finden.
Kreisrat Fischer vertrat ebenfalls die
Meinung, dass der Verlagerung des BayWa-Bau- und Gartenmarktes von Hösbach nach
Aschaffenburg sowie dessen Erweiterung nicht zugestimmt werden sollte, um
Arbeits- und Ausbildungsplätze im Landkreis Miltenberg zu erhalten.
Durch den Kreisausschuss wurde sodann einstimmig
folgendes
b e s c h l o s s e n :
Gegen die Verlagerung des BayWa-Bau- und
Gartenmarktes von Hösbach in die Goldbacher Straße 77 der Stadt Aschaffenburg
sowie dessen Erweiterung werden seitens des Landkreises Miltenberg grundsätzliche
Bedenken erhoben.