Tagesordnungspunkt

Kreisbaumeisterin Schulz erinnerte daran, dass der Bauausschuss am 06.04.2006 beschlossen habe, erstmals in acht Klassenzimmern einer kreiseigenen Schule eine dezentrale Lüftungsanlage einzubauen. Grundlage dieser zukunftsweisenden technischen Ausstattung sei die Diskussion über Investitionen in energiesparende Maßnahmen gewesen. Der Bauteil 1 des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg sei daraufhin im Zuge der Sanierung aller Gebäudeteile auf den notwendigen EnEV-Standard umfassend mit 22 cm starker Wärmedämmung (Energieeinsparung) versehen worden. Außerdem sei der DIN EN 12831 (2004) - Neue Wärmebedarfsberechnung - Rechnung zu tragen gewesen, die einen zweifachen hygienischen Luftwechsel verlange. Mit hoher Bauinvestition werde Wärmeenergie eingespart. Diese Heizungs- bzw. Wärmebedarfseinsparung werde jedoch durch die erforderliche Fensterlüftung zunichte gemacht.

Aus dieser Diskrepanz heraus sei der Ansatz entstanden, den notwendigen Mindestluftwechsel über eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sicherzustellen. Nach den Planungsrunden mit dem Architekten, den Fachingenieuren für Haustechnik und dem Kreisbauamt habe sich als wirtschaftlichste Lösung ergeben, die einzelnen Lüftungsgeräte in den jeweiligen Klassenzimmern in den vorhandenen Einbauschränken Platz sparend unterzubringen. Die extrem flachen Lüftungskanäle seien im Deckenhohlraum verzogen und die schmalen Lüftungsbänder an der Kopf- und Rückseite in die Decken der Klassenzimmer eingebaut worden. Die Zu- und Abluftöffnungen seien in der hofseitigen Nordfassade über den Fensterbändern unauffällig integriert worden.

Um jedoch eine optimale Wirtschaftlichkeit zu erreichen, sei ein entsprechendes Nutzerverhalten der Schüler und Lehrkräfte u.a. bei der Fensterlüftung erforderlich. Da mit der Sanierung der Klassenzimmer auch die EDV- und elektrotechnische Ausstattung auf einen aktuellen Schulbaustandard angehoben worden sei bzw. diese in den Sommerferien 2007 in den letzten vier Klassenzimmern im Obergeschoss des Gymnasiums fertig gestellt werde, habe wegen der neuen Haustechnik in Abstimmung mit der Schulleitung eine Informationsveranstaltung für alle Lehrkräfte unter Beteiligung des technischen Hausmeisters stattgefunden.

Die beiden Fachingenieure Pfister (Ingenieurbüro für Elektrotechnik, Würzburg) und Schreier (Ingenieurbüro Heizung/Lüftung/Sanitär, Würzburg) berichteten sodann ausführlich über die ersten Erfahrungen und Ergebnisse.

Der Bauausschuss nahm diese Erfahrungsberichte einstimmig zustimmend zur Kenntnis.