Tagesordnungspunkt
TOP Ö 3: Fortschreibung des Nahverkehrsplanes der Region Bayerischer Untermain
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 26.02.2007 KA/032/2007 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Herr
Betz, Nahverkehrsbeauftragter der Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg,
teilte mit, dass eine Qualitätsanalyse ergeben habe, dass im Landkreis
Miltenberg ein ÖPNV-Angebot auf hohem Niveau bestehe. Es sei geplant, dieses
Angebot qualitativ noch zu verbessern.
Weiter
wies Herr Betz darauf hin, dass bereits in den Kreisausschusssitzungen am
05.12.2005 und 20.07.2006 die anstehende Fortschreibung des Nahverkehrsplanes
(NVP) der Region Bayerischer Untermain behandelt worden sei.
Der
am 20.07.2006 vorgelegte Berichtsentwurf zu den Kapiteln Nr. 3 bis Nr. 10 des
NVP, der die Bereiche Bestandsaufnahme und Mängelanalyse sowie die grundsätzlichen
Entwicklungsziele enthalte, sei bereits damals vom Kreisausschuss zustimmend
zur Kenntnis genommen worden. Das zu diesem Zeitpunkt noch unter Vorbehalt
stehende Kapitel 9.6 zu den „Zielen für die Gestaltung des SPNV in der Region
Bayerischer Untermain“ sei mit marginalen Korrekturen durch die Bayerischen
Eisenbahn-Gesellschaft (BEG) freigegeben worden.
Die
Kapitel 11 bis 13 zum konkreten Entwicklungskonzept für den Regionalbus- und
Stadtbusverkehr und das sich daraus ableitende Maßnahmenprogramm seien mit den
Verkehrsunternehmen und den Städten und Gemeinden abgestimmt und am 15.11.2006
mit der Arbeitsgruppe der Fraktionen in der Arge ÖPNV der beteiligten
Aufgabenträger beraten worden.
Zum
Gesamtentwurf der Fortschreibung 2007 des NVP sei eine einstimmige
Beschlussempfehlung der Arge ÖPNV an die Gremien der Gebietskörperschaften von
Stadt Aschaffenburg, Landkreis Aschaffenburg, Landkreis Miltenberg und Stadt
Alzenau erfolgt. Zur Rechtsverbindlichkeit sei ein einheitlicher Beschluss
aller Aufgabenträger erforderlich. Die Stadt Alzenau habe dem vorliegenden
Entwurf bereits am 25.01.2007 zugestimmt.
Kreisrat
Oberle frage, ob es stimme, dass die Regionaleilzüge und Regionalzüge auf den
Strecken Obernburg-Elsenfeld – Miltenberg und Obernburg-Elsenfeld –
Aschaffenburg künftig zeitlich versetzt fahren sollen.
Herr
Betz entgegnete darauf, dass die Züge entsprechend dem Zielkonzept nach festem
Stundensatz fahren werden. Daneben werde es ein zweites System geben, wonach
die Züge zwischen Obernburg-Elsenfeld und Aschaffenburg alle bestehenden
Haltepunkte bedienen werden.
Kreisrat
Bein brachte vor, dass in Kleinwallstadt kritisiert werde, dass es zum Ortsteil
Hofstetten keine direkte Buslinie gebe und fragte, ob es diesbezügliche Überlegungen
gebe.
Herr
Betz sagte dazu, dass es in Schulzeiten sehr wohl eine direkte Busverbindung
von Kleinwallstadt nach Hofstetten gebe, die von allen Bürgerinnen und Bürgern
benutzt werden könne. Er versprach zu prüfen, ob evtl. ein Rufbuskonzept
realisiert werden könne.
Kreisrat
Dr. Fahn dankte Herrn Betz für die umfangreichen Vorarbeiten und stellte Fragen
zu den Zielsetzungen. Er wies dazu darauf hin, dass die PKW-Dichte in den
letzten 10 Jahren in Bayern um 5,6 % und in Unterfranken um 10,7 % angestiegen
sei und davon ausgegangen werde, dass die PKW-Dichte noch weiter ansteige. Das
bedeute, dass der ÖPNV in der Region Bayerischer Untermain noch mehr als
vorgesehen gestärkt werden müsse. Dies sei zwar auch Aussage im NVP, es werde
jedoch keine Zahl genannt. Unter Hinweis auf den jüngsten Klimabericht vertrat
Kreisrat Dr. Fahn die Meinung, dass im ÖPNV noch „draufgepackt“ werden müsse.
Es gebe zwar schon ein gutes Konzept, aber es müsse noch viel mehr getan
werden, damit es nicht zu Engpässen komme. Weiter wies er darauf hin, dass es
im Bericht heiße, der ÖPNV sei ein wesentlicher Beitrag für die Wirtschaft, es
fehle aber die Aussage, dass der ÖPNV ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz
sei.
Herr
Betz erklärte dazu, dass es leider eine Menge Unwägbarkeiten gebe wie z.B. den
Schulbusverkehr. Es sei daher bewusst nicht 10 % festgeschrieben, sondern
gesagt worden, dass die Bemühungen fortgesetzt werden. Im Übrigen achten die
Verkehrsunternehmen bei der Beschaffung von neuen Fahrzeugen darauf, dass diese
klimatechnischen Kriterien entsprechen.
Kreisrat
Scherf vertrat ebenfalls die Meinung, dass der Klimaschutz ein wichtiges Thema
sei und aufgrund der Ergebnisse ein politisches Signal dahingehend gesetzt
werden sollte, dass trotz bisheriger guter Arbeit die Bemühungen weiter
verstärkt werden müssen. Ziel müsse es sein, dass die Fahrgastzahlen im ÖPNV
stärker steigen als die PKW-Dichte. Klimaschutz könne nur vor Ort erfolgen.
Daher der Appell an alle, die Messlatte im ÖPNV zu erhöhen.
Zur
Bitte von Kreisrat Scherf, die Regionalbahn von Aschaffenburg nicht wie
vorgesehen künftig nur bis Obernburg-Elsenfeld, sondern wenigstens bis
Klingenberg a.Main fahren zu lassen, teilte Herr Betz mit, dass als Endpunkt
zwar Obernburg-Elsenfeld geplant sei, aber zu Hauptverkehrszeiten Miltenberg
Endpunkt sein werde.
Auf
die Frage von Kreisrat Scherf nach der Stadtbus-Planung für Wörth a.Main
antwortete Herr Betz, dass das Konzept dafür im Dezember 2007 realisiert werden
soll.
Landrat
Schwing bemerkte, dass heute Dinge diskutiert werden, die die Arge ÖPNV, der
Kreistagsmitglieder aller Fraktionen angehören, betreffen. Zum Glück werde in
der Region Bayerischer Untermain gut zusammen gearbeitet. Die Stadt Alzenau
habe dem vorliegenden NVP bereits zugestimmt, Stadt und Landkreis Aschaffenburg
werden folgen. Der Landkreis Miltenberg habe nur zwei Möglichkeiten: Entweder
den vorliegenden NVP zu genehmigen oder abzulehnen. In Gesprächen mit Kollegen
benachbarter Landkreise habe er übrigens festgestellt, dass der Landkreis
Miltenberg bezüglich des ÖPNV schon viel weiter als andere Landkreise sei.
Kreisrat
Andre bescheinigte Herrn Betz gute Arbeit. Unter Hinweis auf die Aussage von
Kreisrat Dr. Fahn, dass im ÖPNV noch „draufgepackt“ werden müsse, bat er, nicht
den Blick für das zu verlieren, was schon realisiert sei. Im Landkreis
Miltenberg sei der ÖPNV schon von Anfang an auch wegen des Klimaschutzes
gefördert worden. De vorliegenden NVP könne daher nur zugestimmt werden.
Kreisrat
Dr. Fahn erklärte, dass er auf keinen Fall die Arbeit von Herrn Betz schmälern
wolle. Nachdem Herr Betz jedoch heute von 10 % gesprochen habe, beantrage er,
diese Zahl in den NVP einzusetzen.
Landrat
Schwing sagte dazu, dass Kreisrat Dr. Fahn diesen Antrag anlässlich der
Beratung des NVP in der Arge ÖPNV hätte stellen müssen. Detailberatung sei
nämlich Aufgabe der Arge ÖPNV. Leider lasse die Beteiligung an Sitzungen der
Arge ÖPNV durch die berufenen Mitglieder sehr zu wünschen übrige, obwohl
anlässlich der Berufung alle Fraktionen Wert darauf gelegt hätten, in der Arge
ÖPNV mitarbeiten zu dürfen.
Bei
zwei Gegenstimmen empfahl der Kreisausschuss sodann dem Kreistag, folgenden
B
e s c h l u s s
zu
fassen:
Dem
vorliegenden Gesamtentwurf über die Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2007
der Region Bayerischer Untermain wird zugestimmt.