Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: Verwendung der ÖPNV-Mittel 2007
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 26.02.2007 KA/032/2007 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Herr Betz, Nahverkehrsbeauftragter der Landkreise
Aschaffenburg und Miltenberg teilte mit, dass der Landkreis Miltenberg im Jahr
2006 eine ÖPNV-Zuweisung in Höhe von 171.491,00 € erhalten habe, wobei von der
Regierung von Unterfranken ein Aufwand von 257.233,00 € zugrunde gelegt worden
sei. Die tatsächlichen Aufwendungen (ohne Personalkosten) hätten 243.333,00
€ betragen.
Der
Haushaltsansatz des Freistaates Bayern für die ÖPNV-Zuweisungen entspreche dem
des Vorjahres. Es könne davon ausgegangen werden, dass der Landkreis Miltenberg
im Jahr 2007 eine ähnlich hohe Zuweisung wie letztes Jahr erhalte, sofern ein
entsprechender Aufwand geltend gemacht werde. Der Eigenanteil bleibe bei einem
Drittel festgeschrieben.
Im
Jahr 2007 entstehen folgende, weitgehend festgelegte Aufwendungen im ÖPNV:
1.
Zentrale Aufwendungen
Für
Marketingmaßnahmen werden pauschal 10.000,00 € vorgesehen.
Sachkosten
werden analog zum letzten Jahr mit ca. 200,00 € angesetzt.
Die
pauschale Abgeltung der kostenlosen Fahrradmitnahme in den Zügen gegenüber der
DB Regio AG erfordere einen Betrag von 4.815,00 €. Der Betrag für 2008 werde Ende
2007 gezahlt.
Im
Vertrag zur tariflichen Kooperation im Schülerverkehr zwischen den Landkreisen
Miltenberg und Neckar-Odenwald-Kreis vom August 2004 habe sich der Landkreis Miltenberg
verpflichtet, für den Zeitraum von drei Jahren kooperationsbedingte
Mindererlöse aus der Durchtarifierung anteilig auszugleichen. Im Jahr 2007
werde zum 01.07. der Betrag von 15.893,00 fällig.
Im
Stadtbusbereich Miltenberg haben die beteiligten Gemeinden besonders günstige
lokale Fahrpreise für die Bürger mit den Verkehrsunternehmen vereinbart und
tragen hierbei die auftretenden Erlösausfälle. Aus den ÖPNV-Zuweisungen des
Landkreises Miltenberg hätten sie hierzu in 2006 einen Sonderzuschuss von
4.000,00 € erhalten, der auch für 2007 vorgeschlagen werde.
Für
zentrale Aufgaben können somit Kosten von ca. 34.908,00 € anfallen.
2.
Maßnahmen des Landkreises im Angebot
Die
Maßnahmen im Bereich des Fahrplanangebotes seien gemäß Kreisausschussbeschluss
vom 14.12.2006 mit der Verkehrsgesellschaft mbH Untermain (VU) in einem Finanzierungsvertrag
festgelegt worden. Für den erweiterten Spätabendverkehr auf den Linien im
Obernburger Bereich, den verbliebenen Abschnitt der Linie 56 von Großostheim
nach Sulzbach a.Main sowie für den Stadtbusverkehr Amorbach habe der Landkreis
Miltenberg mit der VU einen einjährigen Vertrag für den Fahrplan 2007
geschlossen. Dieser sehe eine Gesamtzahlsumme von 156.000,00 € vor. Die ersten
beiden Raten von jeweils 13.000,00 € seien im Dezember 2006 gezahlt worden.
Erneute
Zählungen auf diesen Angeboten werden demnächst durchgeführt. Deren Auswertung
sollen Grundlage für eine neue Vereinbarung für das Jahr 2008 sein und zu
gegebener Zeit beraten werden. Unterstelle man eine konstante Zahlsumme und die
Zahlung der ersten Monatsrate im Dezember, werden hier 13.000,00 € anfallen.
Insgesamt
entstehe im Bereich der Fahrplanmaßnahmen im Jahr 2007 ein Aufwand von 143.000,00
€.
3.
Investitionsmaßnahmen
Beim
Bau von Unterstellhallen an Haltestellen des öffentlichen Linienverkehrs werde
den Gemeinden ergänzend zur Förderung durch die Regierung von Unterfranken eine
Förderung aus ÖPNV-Zuweisungen gewährt. Entsprechend den von den Gemeinden
gemeldeten Investitionssummen ergebe sich bei den noch offenen Vorhaben ein
Aufwand von ca. 5.000,00 € im Jahr 2007.
An
Umsteigehaltestellen seien Informationen und Orientierungshilfen, besonders für
Ortsfremde, wichtig. Zusammen mit den Gemeinden sollen Infovitrinen zur
besseren Darstellung des ÖPNV-Angebotes, ergänzt durch Ortspläne, installiert
werden. Hierfür seien 10.000,00 € vorgesehen.
Für
einen barrierefreien Zustieg im ÖPNV werde im neuen Nahverkehrsplan eine
verbindliche Verpflichtung der Unternehmen zum Einsatz von Niederflurfahrzeugen
verankert. Mittelfristig werden die Verkehrsunternehmen daher fahrzeugseitig
eine erhebliche Verbesserung für mobilitätseingeschränkte oder ältere Menschen,
aber auch für Mütter mit Kinderwagen realisieren.
Während
den Gemeinden bei der Neuanlage von Haltestellen eine Förderung nach dem neuen
BayGVFG zur Verfügung stehe, gebe es für die Nachrüstung bestehender
Haltestellen (Aufhöhung im Bereich der Haltestelle, Einbau des sog. Kasseler
Sonderbords) keine Förderung. Es werde vorgeschlagen, den Gemeinden analog der Ausrüstung
mit Unterstellhallen eine Anteilsförderung von maximal 50 % der Kosten bzw.
5.000,00 € je Haltestelle anzubieten. Die Förderung soll im Rahmen des
Haushaltsansatzes und nach Priorisierung durch den Landkreis erfolgen. Für das
Jahr 2007 werde ein Finanzansatz von 25.000,00 vorgeschlagen.
Die
Nachrüstung vorhandener Busse mit kundenfreundlichen, großformatigen Vollmatrixanzeigen
(analog 2006: 50 % Förderung, maximal 3.000,00 € je Fahrzeug) soll weiter
erfolgen. Auch die Ausrüstung der Wochenendbusse mit Fahrradanhängern sei noch
offen. Als Förderung zur Beschaffung seien 21.500,00 € vorgesehen.
Der
Gesamtaufwand für Investitionsmaßnahmen im Jahr 2007 belaufe sich daher
zunächst auf ca. 61.500,00 €.
4.
Gesamtaufwand
Der
Gesamtaufwand im ÖPNV werde somit im Jahr 2007 bei ca. 239.408,00 €
liegen, von dem 79.803,00 € aus Kreismitteln aufzubringen wären.
Der
Kreisausschuss nahm die vorläufige Übersicht zur Verwendung der
ÖPNV-Finanzmittel im Jahr 2007 einstimmig zustimmend zur Kenntnis und fasste
folgenden
B
e s c h l u s s :
Die
Verwaltung wird beauftragt, Auswertungen der finanzierten Verkehre vorzunehmen,
Gespräche mit den Unternehmen zu führen und Angebote für 2008 einzuholen, um im
Herbst 2007 die entsprechenden Beschlüsse fassen zu können.