Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Sachstandsbericht: Aktuelle Straßenbaumaßnahmen im Landkreis Miltenberg
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 24.07.2006 KT/025/2006 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Baudirektor Biller gab mittels Powerpoint-Präsentation
den dieser Niederschrift beiliegenden Bericht „Aktuelle Straßenbaumaßnahme in
Landkreis Miltenberg“, der den Kreistagsmitgliedern im
Kreistagsinformationssystem (KIS) zur Verfügung gestellt wird.
Kreisrätin Münzel sagte, sie sei erschüttert, wenn sie
sehe, was im Straßenbau auf den Landkreis Miltenberg zukomme. Bund, Länder und
Kommunen klagen darüber, dass immer weniger Geld zur Verfügung stehe, für den
Straßenbau scheine das jedoch nicht zu gelten. Mit wahnsinnig viel Geld werde
das Maintal verschandelt und zubetoniert. Eine Folge sei, dass Leute aus
anderen Regionen schnell durch den Landkreis Miltenberg fahren und man sich
wundere, warum sie hier nicht ihren Urlaub verbringen wollen. Ihrer Meinung
nach wäre es an der Zeit, inne zu halten und zu fragen, ob man noch auf dem
richtigen Weg sei.
Landrat Schwing erklärte, er lasse heute keine
Grundsatzdiskussion über den Straßenbau zu. Der Bericht von Baudirektor Biller
sei eine Information. Die Kreistagsmitglieder sollten sich daher auf
Verständnisfragen konzentrieren.
Unter Hinweis auf den Ausbau der A 3 sagte Kreisrätin
Münzel, dass die Folge davon weitere Straßenbaumaßnahmen seien. Damit müsse
endlich Schluss sein. Es müsse künftig mehr Geld in den Ausbau des
Schienennetzes investiert werden. Nachdem u.a. gesagt worden sei, dass für den
Straßenunterhalt Mittel fehlen, wäre es sinnvoller, Neubaumittel hierfür
einzusetzen.
Kreisrat Klug brachte vor, dass in der Sulzbacher
Straße in Kleinwallstadt erhebliche Schäden vorhanden seien. Durchfahrende
Autos verursachen viel Lärm, so dass die Anwohner erheblich belastet werden.
Weiter bat er um Aufstellung eines Hinweisschildes „Industriegebiet
Kleinwallstadt“.
Baudirektor Biller sagte dazu, es stimme, dass in der
Sulzbacher Straße in Kleinwallstadt vorerst nur Ausbesserungsmaßnahmen
durchgeführt worden seien. Für Notreparaturen stehen jährlich nur 100.000,00 €
bis 150.000,00 € zur Verfügung. Nachdem Notreparaturen in Hobbach
vordringlicher als in der Kleinwallstadt gewesen seien, sei der OD Hobbach der
Vorzug gegeben worden. Wegen Aufstellung eines Hinweisschildes „Industriegebiet
Kleinwallstadt“ schlug Baudirektor Biller vor, einen Antrag das das Staatliche
Bauamt Aschaffenburg zu stellen.
Auf Befragen von Kreisrätin Almritter nach dem
Baubeginn der Brücke in Kirschfurt teilte Baudirektor Biller mit, dass noch
nicht bekannt sei, wie es dort weitergehe. Vor 2010 mit dem Bau zu beginnen,
wäre unrealistisch.
Kreisrat Dr. Fahn wies darauf hin, dass vor 10 Jahren
über einen vierspurigen Ausbau zwischen Trennfurt und Miltenberg gesprochen
worden sei und fragte, ob es dafür noch Pläne gebe. Weiter bemängelte er die
schon vier Monate andauernde Sperrung der OD Dammbach, wofür die Bürger kein
Verständnis hätten.
Baudirektor Biller gab daraufhin bekannt, dass es für
einen Ausbau der Strecke Trennfurt – Miltenberg noch keine Voruntersuchung und
keine Pläne gebe. Ziel sei es, dass diese Maßnahme bei Fortschreibung des
Planes berücksichtigt werde. Die OD Dammbach, teilte Baudirektor Biller weiter
mit, werde zum Ende der Sommerferien 2006 wieder befahrbar sei. Hier sei
versucht wurden, das beste Konzept auszuführen. Ohne Sperrung sei aber leider
kein Straßenbau möglich.
Kreisrat Kuhn gab bekannt, dass anlässlich der
Mautkonferenz die Bedeutung der Anbindung an den Raum Stuttgart dargelegt
worden sei. Er fragte, ob es schon Gespräche mit baden-württembergischen
Behörden wegen der B 47 gebe, denn auf dieser Straße habe der Verkehr erheblich
zugenommen.
Kreisrat Fischer wies darauf hin, dass die Stadt
Obernburg a.Main mit dem Straßenbauamt Aschaffenburg einen Vertrag über die
Errichtung einer weiteren Ausfahrt an der B 469 abgeschlossen habe, der vom
Petitionsausschuss nicht berücksichtigt worden sei. Er fragte, wie es hier
weitergehe.
Kreisrat Dotzel äußerte sich erfreut darüber, dass der
Lückenschluss Obernburg a.Main – Wörth a.Main so gut vorangehe. Bezüglich der
Mainbrücke Klingenberg a.Main äußerte er sich enttäuscht darüber, dass der
Neubau am gleichen Standort erfolgen soll. Wenn die Brücke weiter nördlich mit
der Möglichkeit der Überfahrt des Bahnstraße geplant worden wäre, wäre auch der
Anschluss der Stadt Erlenbach a.Main an die B 467 sichergestellt.
Landrat Schwing bemerkte dazu, dass diese Argumente
richtig. seien. Wenn jedoch neu geplant werden müsste, würde in den nächsten 10
bis 20 Jahren nicht gebaut und die bestehende Brücke müsste total gesperrt
werden.
Kreisrat Scherf fragte, welche neuen Maßnahmen
aufgrund eines dreispurigen Ausbaues der B 469 sowie des sechsspurigen Ausbaues
der A 3 notwendig werden.
Kreisrätin Marsilia vertrat die Meinung, dass
Kreisrätin Münzel die Straßenbauprojekte objektiver hätte betrachten sollen.
Leider habe sie nur ein allgemeines Statement abgegeben. Tatsache sei, dass die
Bürger im Südspessart durch die unzulänglichen Straßenverhältnisse stark
belastet seien. Wenn hier nicht bald etwas geschehe, werde es im Südspessart
dunkel aussehen.
Unter Hinweis darauf, dass in Baden-Württemberg
Radwege in Teilabschnitten ausgebaut werden, fragte Kreisrat Ripperger, ob
diese Möglichkeit auch für den Radweg am Knotenpunkt Kleinheubach bestehe.
Baudirektor Biller beantwortete die ihm gestellten
Fragen sodann wie folgt:
- Bezüglich
der B 47 müsse das Ergebnis der Verkehrszählung abgewartet werden.
- Das Thema „Zusätzliche Ausfahrt an der B
469“ bei Obernburg a.Main“ sei abgeschlossen, weil das Waldgebiet bereits
entsprechend angeschlossen sei.
- Ob für die Klingenberger Mainbrücke eine
Standortänderung möglich sei, werde bezweifelt. Dies werde Thema des
Planfeststellungsverfahrens sein. Es müsse abgewartet werden, was unter
wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Gesichtspunkten möglich sei.
- Ein sechsspuriger Ausbau der A 3 erfordere
nicht zwingend den Ausbau der B 469. Der Ausbau der B 469 sei nicht
planfeststellungspflichtig. Sie hänge davon ab, ob Mittel vorhanden seien.
- Mit dem Umbau des Knotenpunktes Kleinheubach
werde das Radwegenetz sichergestellt.
Landrat Schwing erklärte abschließend,
dass eine optimale Verkehrsstruktur für einen Wirtschaftsstandort sehr wichtig
sei, weil er sonst ins Hintertreffen gelange.