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TOP Ö 5: Deponie Wörth a.Main: Sachstandsbericht zur Profilierungsmaßnahme und zur Baumaßnahme

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Sitzung:05.12.2005   NU/023/2005 
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Regierungsamtmann Röcklein berichtete, dass die Profilierungsmaßnahme für die Deponie Wörth a.Main planmäßig laufe. Bis 27.11.2005 seien mit 6.524 LKW-Lieferungen 176.568 Tonnen Abfälle der Deponieklasse 1 angeliefert worden. Insgesamt bestehen derzeit Verträge über rd. 230.000 Tonnen. Es werde erwartet, das die noch ausstehenden rd. 55.000 Tonnen bis Ende Februar 2006, längstens Ende März 2006 angeliefert werden. Damit sei dann die Profilierungsmaßnahme abgeschlossen. Verschiebungen können sich noch bei den Mengen ergeben, da die Deponie aufgrund der doch sehr großen neuen Auflast erhebliche Setzungen aufweise und seit einigen Wochen auch verstärkt „ausblute“. Das bedeute, die Auflast drücke wie ein Schwamm erhebliche Sickerwassermengen aus dem Müllkörper heraus. Aus der Deponie werden derzeit Sickerwassermengen abgefahren, die mit den früheren Sickerwassermengen nach Starkregenereignissen vergleichbar seien.

 

Natürlich leiste die Profilierungsmaßnahme wie geplant ihren Beitrag zu den Baukosten. Bis 27.11.2005 hätten den Anlieferern 2.174,734 € in Rechnung gestellt werden können. In einem Fall gebe es Zahlungsschwierigkeiten mit bisher aufgelaufenen Rückständen von rd. 31.000 €, aber da sei die Landkreisverwaltung am Ball.

 

Die Oberflächenabdichtung laufe ebenfalls planmäßig. Ca. 40 % der Deponieoberfläche werden bis Weihnachten 2005 vollständig abgedichtet sein. D.h., aus diesem Bereich dringe kein Oberflächenwasser mehr in den Müllkörper. Das Niederschlagwasser werde bereits getrennt erfasst und in den angrenzenden Moosbach, einen Vorflutergraben zum Main, eingeleitet.

 

Nicht ganz planmäßig verlaufe die Sanierung des Hauptschachtes KS 1. Inzwischen sehe es jedoch auf dieser Baustelle besser aus. Nach der Sondersitzung des Ausschusses für Natur- und Umweltschutz am 26.10.2005 und des dabei erteilten Zusatzauftrages zur Instandsetzung des Sickerwassererfassungssystems und der Deponieböschungsabdichtung habe die ARGE sofort mit der großen Baugrube begonnen. Allerdings sei aufgrund eines Baggerschadens durch sehr fest eingebauten Müll, durch Probleme mit der Statik und Einsturz eines Teiles der mit Spritzbeton gesicherten Schachtwandung der Bau dieser Grube nur sehr langsam vorwärts gegangen. Am 17.11.2005 sei die Deponiesohle erreicht und beiderseits des vermuteten ungedichteten Grabens die Böschungsabdichtung der Deponie angetroffen worden. Inzwischen seien das Rohrauflager aus Kies durch ein Rohrauflager aus Lehm und das Drainagerohr durch eine Vollrohr ersetzt und mit dem keilförmigen Aufbau der Abdichtung auf der Deponieböschung einschließlich des Anschlusses an die vorgefundenen Dichtungsreste begonnen worden. Die Dichtung werde nun Zug um Zug mit dem Aufbau des KS 1 (neu) und der Wiederverfüllung der Baugrube für den KS 1 (neu) mit hochgezogen. Die Maßnahme dürfte bis Weihnachten 2005 abgeschlossen sein.

 

Die ARGE hoffe, die Baumaßnahme auf der Deponie Wörth a.Main bis zum Sommer 2006 abschließen zu können.

 

Anmerkung: Zurückgestellt worden sei bei der Sanierung der Deponie Wörth a.Main mit Zustimmung der Aufsichtsbehörden die künftige Deponiegasentsorgung oder Deponiegasbehandlung. Wie sich auch bei der Deponie Großheubach gezeigt habe, sei es sinnvoll, nach derart großen Baumaßnahmen auf Deponien erst einmal die Entwicklung des Deponiegasangebotes nach Abschluss der Baumaßnahmen zu beobachten und messtechnisch zu erfassen. Erst dann lassen sich vernünftige Aussagen über Art und Umfang der erforderlichen Deponiegasbehandlung treffen. Das bedeute, dass die Deponie Großheubach den Ausschuss für Natur- und Umweltschutz und die Landkreisverwaltung auch nach Abschluss der laufenden Baumaßnahmen beschäftigen werde.

 

Kreisrat Dotzel äußerte seine Sorge bezüglich der Deponiegaserfassung. Er bat, diese auch künftig zu gewährleisten.

 

Regierungsamtmann Röcklein teilte dazu mit, dass noch nicht bekannt sei, ob nach Abschluss der Baumaßnahme überhaupt noch so viel Gas vorhanden sein werde, dass 1.200 Grad erreicht werden.

 

Landrat Schwing dankte abschließend der Stadt Wörth a.Main für ihre Unterstützung.

 

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