Tagesordnungspunkt

Landrat Schwing führte aus, dass das Kreisjugendamt Miltenberg im Jahr 2005 voraussichtlich mit Ausgaben von 5,340.556,00 €, Einnahmen von 897.665,00 € und einem Zuschussbedarf von rd. 4,442.891,00 € abschließen werde. Für das Jahr 2006 werden Ausgaben von 5,459.400,00 € und Einnahmen von 1,018.700,00 € veranschlagt. Das ergebe einen geplanten Zuschussbedarf von 4,440.700,00 €.

Der Ansatz 2006 sei auf Grundlage des zu erwartenden Ergebnisses von 2005 kalkuliert, wobei eine Ausgabenerhöhung um rd. 120.000,00 € veranschlagt worden sei. Bei den Einnahmen sei ebenfalls von einem Mehrbetrag von 120.000,00 € auszugehen, so dass der Ansatz 2006 dem erwarteten Zuschussbedarf von 2005 entspreche.

Der Ansatz 2006 sei auf solider Grundlage unter Berücksichtigung der bisherigen Entwicklung aufgestellt worden. Es seien allerdings keine Spielräume für Eventualitäten einkalkuliert. Sollte es, wie 2005 geschehen, z.B. zu Zuzügen von Sorgeberechtigten mit Kindern in Heimen kommen, könne dies durch den vorgelegten Haushalt nicht aufgefangen werden. So werde der Zuschussbedarf 2005 um rd. 3,12 % über dem Ansatz 2005 liegen. Ein überproportionaler Zuzug in den Landkreis Miltenberg sei in 2005 auch bei Pflegekindern festzustellen, wobei die Mehrausgaben bisher zumeist durch Kostenerstattungen durch andere Jugendämter aufgefangen worden seien. „Luft“ könnte es im Haushalt des Landkreises Miltenberg nur durch Wegzüge geben, womit in größerem Umfang jedoch nicht zu rechnen sei. Die im Ansatz um 120.000,00 € höhere Einnahmen resultieren zum einen aus der Erstattung von anderen Jugendämtern für zugezogene Pflegefamilien, zum anderen aus den wieder zu erwartenden höheren Kostenbeiträgen von Staat und Bezirk zu den Heimunterbringungen, nachdem es 2005 auf Grund von Berichtigungen aus den Vorjahren zu Reduzierungen gekommen sei.

Nach ausführlichen Erläuterungen von Jugendamtsleiter Winkler zum vorliegenden Haushaltsplan 2006 des Kreisjugendamtes Miltenberg erinnerte Kreisrat Großkinsky an die im Vorjahr geführte Diskussion über die Mittelbereitstellung für die Jugendhilfeplanung und stellte fest, dass im Haushaltsentwurf 2006 hierfür kein Ansatz enthalten sei.

Jugendamtsleiter Winkler bestätigte, dass letztes Jahr gesagt worden sei, 10.000,00 € werden für die Jugendhilfeplanung nicht benötigt, weil keine Sozialraumanalyse vorliege. Der Landkreis Miltenberg habe einen externer Partner aus Aschaffenburg gewinnen können, der keine Kosten verrechnet habe.

Kreisrat Scherf hielt es für wichtig, auf den präventiven Aspekt zu setzen, denn im präventiven Bereich werden in den kommenden Jahren große Aufgaben zu bewältigen sein.

Landrat Schwing bemerkte abschließend, dass der vorliegende Jugendhilfeetat 2006 ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Probleme sei. Er hoffe, dass sich die präventiven Maßnahmen mittel- bis langfristig positiv auswirken.

Der Jugendhilfeausschuss fasste sodann einstimmig folgenden

B e s c h l u s s :

Der Haushaltsplan 2006 für das Kreisjugendamt Miltenberg wird mit

Ausgaben von                                  5,459.400,00 €

Einnahmen von                                1,018.700,00 €

und einem Zuschussbedarf von      4,440.700,00 €

angenommen und dem Kreistag zur Verabschiedung empfohlen.