Tagesordnungspunkt
TOP Ö 5: Bericht: Stand der Arbeit des Präventionsausschusses
Bezeichnung | Inhalt |
---|---|
Sitzung: | 24.11.2005 JHA/013/2005 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
---|
Medizinaldirektor Dr.
Dittmeier gab folgenden Bericht:
Die Aktion Jugendschutz im
Landkreis Miltenberg mit dem Ziel, Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren den
Zugang zu Alkohol und Zigaretten zu erschweren, wurde mit der Verteilung der
Aufkleber und Plakate fortgesetzt. Die Aktion wurde von den Veranstaltern und
Gewerbetreibenden teilweise sehr gut aufgenommen, teilweise wurde eine
Beteiligung abgelehnt. Auch die Aushangdauer von Plakaten und Aufklebern war von
wenigen Tagen bis hin zum dauerhaften Aushang sehr unterschiedlich. Zahlreiche
Rückmeldungen im Jugendamt bestätigen aber, dass eine Sensibilisierung für das
Thema erreicht werden konnte.
Inzwischen sind die ersten
Anträge auf Unterstützung von jugendgerechten Veranstaltungen ohne Alkohol
eingegangen. Auch für 2006 stehen Mittel zur Unterstützung alkoholfreier
Veranstaltungen zur Verfügung. Auf die Erstellung von Förderrichtlinien wurde
bewusst verzichtet, um der Phantasie der Veranstalter keine Grenzen zu setzen
und um die Möglichkeit einzuräumen, auch Veranstaltungen mit ganz neuen
Ansätzen einzubringen. Ebenso wurde den Veranstaltern die Möglichkeit offen
gelassen, einen festen Zuschuss oder einen Defizitausgleich zu beantragen.
Einzelheiten über die Voraussetzungen und zur Antragstellung gibt es
telefonisch oder per E-Mail beim Jugendamt (09371/501-203, jugendamt@lra-mil.de).
Die Nachhaltigkeit der
Aktion Jugendschutz soll von Zeit zu Zeit überprüft und durch weitere
Aktivitäten gestärkt werden. Das bisherige Schwerpunktthema: „Verantwortlicher
Umgang mit Alkohol unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ wird zukünftig
als Nebenthema weitergeführt.
Der Präventionsausschuss
wird sich in der nächsten Zeit mit Gewalt von und unter Jugendlichen
beschäftigen, um Präventionsansätze herauszuarbeiten. Der Einstieg wird am
29.11.2005 mit Ausführungen zum Thema Gewalt aus juristischer Sicht, einem
Referat zur verbalen Gewalt sowie zu Erfahrungen mit dem Thema Gewalt aus Sicht
des Täter-Opfer-Ausgleichs erfolgen.
Neben der Sichtung bereits
vorhandener Aktivitäten und Angebote zu diesem Themenbereich geht es weiter um
eine begriffliche Bestimmung des Schwerpunktthemas sowie darum, auszuloten,
welche Projekte im Landkreis Miltenberg angestoßen werden können.
Landrat Schwing dankte allen, die die Aktion
unterstützt haben, insbesondere der Polizei und den Ausschussmitgliedern
Dolzer-Lausberger, Großkinsky, Böhme, Hotz und Dr. Fahn und bat, die Bemühungen
fortzusetzen und Kontakt mit den Jugendbeauftragten der Gemeinden aufzunehmen.
Es sei wichtig, dass die politisch Verantwortlichen hinter der Aktion stehen.
Es gehe nicht darum, Jugendliche „abzukassieren“, sondern darum, eine
Veränderung in den Köpfen der Jugendlichen zu erreichen.
Kreisrätin Almritter lobte die Aktion ebenfalls und
gab zu bedenken, dass das Jugendschutzgesetz nicht nur von Veranstaltern nicht
eingehalten, sondern auch von einem Großteil der Eltern nicht beachtet werde.
Probleme seien das Mitbringen von Alkohol zu Veranstaltungen durch Jugendliche
und der Verkauf von Alkohol und Nikotin an Tankstellen.
Jugendamtsleiter Winkler sagte dazu, dass das
Jugendschutzgesetz für Veranstalter und Gewerbetreibende gelte. Eltern könnten
nicht mit Bußgeld belegt werden. Das Mitbringen von Alkohol zu Veranstaltungen
werde kontrolliert, weil Veranstalter Erlöse erzielen möchten. Erfreulich sei,
dass die Aktion in den letzten zwei Jahren erfolgreich verlaufe.