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TOP Ö 5: Ehemalige Kreismülldeponie Wörth a.Main: Sachstandsbericht zur Profilierung und Rekultivierung

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Sitzung:20.04.2005   NU/019/2005 
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Umweltschutz-Ingenieur (FH) Strüber gab folgenden Sachstandsbericht:

 

Seit August 2004 wird die ehemalige Deponie Wörth a.Main mit geeignetem Material profiliert. Derzeit sind ca. 68.000 Tonnen Straßenaufbruch und Bodenaushub bzw. Altschotter anfangs mit eigenen Kräften und seit November 2004 von der Fa. Michel Bau GmbH eingebaut. Insgesamt werden 89.000 cbm Material benötigt, damit an jeder Stelle der Deponie Niederschlagswasser ordnungsgemäß abfließen kann, bevor eine Oberflächenabdichtung, die das Eindringen von Oberflächenwasser unterbinden soll, aufgebracht werden kann.

 

Die ursprüngliche Planung sah nach der Profilierung oberhalb der Ausgleichschicht ein Abdichtungssystem, bestehend aus zwei Lagen Betonitmatten als Abdichtung, eine Kiesschüttung von 30 cm Mächtigkeit als Entwässerungsschicht, ein Filterflies und eine Rekultivierungschicht von 1,5 m Mächtigkeit vor. Diese Planung wurde aufgrund zwischenzeitlich eingetretener Rechtsänderungen aufgegeben. Analog der Deponie Schippach ist nun anstelle der Kiesdränage den Einsatz einer Dränmatte geplant. Dies wurde zwischenzeitlich bereits von der Regierung von Unterfranken genehmigt.

 

Nun kommt bei Erzielung der gleichen Abflusswerte der Entwässerungsschicht anstelle einer Kiesschüttung von 30 cm Mächtigkeit eine Dränagematte zum Einsatz, die lediglich eine Dicke von 2 cm besitzt. Da die endgültige Deponieoberfläche inklusive Rekultivierungsschicht auf dem gleichen Höhenniveau beibehalten werden soll, erhöht sich die Unterkante des Abdichtungssystems um 28 cm. Somit ergibt sich bei einer Deponiefläche von 3,5 ha ein um 9.800 cbm größerer Materialbedarf für die Auffüllung.

 

Im März 2005 wurde Deponie Wörth a.Main vermessen. Dabei wurden erste Setzungen, hervorgerufen durch die Auflaste der bereits aufgebrachten 68.000 Tonnen Abfälle, festgestellt. Nach heutigen Erkenntnissen führt dies zu einer weiteren Massenmehrung an Auffüllung von 25.000 cbm (= ca. 50.000 Tonnen). Damit benötigen werden für die Oberflächengestaltung der Deponie Wörth a.Main unter der Oberflächenabdichtung nach heutigem Stand insgesamt 235.000 Tonnen Abfälle benötigt.

 

Dies sieht die Landkreisverwaltung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Jede Tonne Abfall hilft mit, die Baukosten für die Maßnahme zu finanzieren. Aber es werden auch die zusätzlichen Belastungen für die Stadt Wörth a.Main und ihre Bürger und Bürgerinnen gesehen. Außerdem werden langsam auch Probleme bei der Beschaffung dieser riesigen Materialmengen befürchtet. Aktueller Stand zum 08.04.2005: 68.440,35 Tonnen  =  2.750 LKW-Anlieferungen = 903.969,55 €.

 

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