Tagesordnungspunkt

TOP Ö 4: Sachstandsbericht: Präventionsausschuss

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Sitzung:11.11.2004   JHA/011/2004 
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Jugendamtsleiter Winkler berichtete folgendes:

 

Seit dem letzten Bericht in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 11.05.2004 haben zwei Sitzungen des Präventionsausschusses stattgefunden. Dabei wurde vor allem das Schwerpunktthema “Verantwortlicher Umgang von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Alkohol” vertieft weiter bearbeitet.

 

So wurde von den Mitgliedern des Präventionsausschusses ein Elternseminar zum Thema “Riskanter Alkoholkonsum von Kids” konzipiert, das unter dem Titel “Zu früh, Zu viel, Zu schnell” am 13.11.2004 im Jugendhaus St. Kilian angeboten wird. Ziel ist es, die Elternkompetenz im Umgang mit dem Alkoholkonsum ihrer Kinder zu stärken, einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und Handlungsempfehlungen im Zusammenspiel von Eltern und Fachkräften zu entwickeln.

 

Weiter setzt sich der Präventionsausschuss dafür ein, den Zugang für Kinder und Jugendliche zu Alkohol und Nikotin im Landkreis Miltenberg zu erschweren. Lebensmittelketten, Tankstellen, Kioske, aber auch Vereinsheime, sollen dafür gewonnen werden, durch Aushänge deutlich darauf hinzuweisen, dass sie das Jugendschutzgesetz einhalten und keinen Alkohol und keine Zigaretten an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verkaufen. Unter der Schirmherrschaft von Handballspieler Bernd Roos läuft bis 15.11.2004 ein Ideenwettbewerb für einen entsprechenden Plakatentwurf. Dazu aufgerufen sind alle 7. und 8. Klassen im Landkreis Miltenberg. Es winken lukrative Preise wie z. B. ein Besuch im Hochseilgarten bei Rippberg, ein Kinobesuch oder der Besuch des Eismobils jeweils für die ganze Klasse. Die Plakate, mit denen die Verkaufsstellen deutlich ihre Bereitschaft zur Einhaltung des Jugendschutzgesetzes signalisieren, sollen von der Polizei und anderen Multiplikatoren überreicht werden und als Gütesiegel für die Geschäfte dienen.

 

Positiv fällt auf, dass bei Veranstaltungen in gemeindeeigenen Hallen verstärkt der Verkauf von Alkopops per Auflagen untersagt wird. Daneben gibt es aber auch negative Beispiele, dass Sperrzeiten und die Verkaufsbestimmungen für Alkohol zum Teil auch bei kommunaler Beteiligung nicht eingehalten werden und dies zu Gefährdungen von Kindern und Jugendlichen führt.

 

Der Präventionsausschuss wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen verstärkt thematisiert wird, dass Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz geahndet und Kindern und Jugendlichen positive Alternativen zu übermäßigem Alkoholkonsum geboten werden.

 

Auf Befragen von Kreisrat Scherf, wie die Kooperation mit den Gemeinden und Veranstaltern sei, teilte Herr Winkler mit, dass immer mehr Veranstalter bereits im Vorfeld nachfragen. Verglichen mit der Situation vor einigen Jahren sei man auf einem guten Weg.

 

Herr Eilbacher berichtete, dass aufgrund einer kürzlich erfolgten Kontrolle einer Veranstaltung in Hofstetten durch die Polizei am 10.11.2004 ein Sicherheitsgespräch mit Bürgermeister Köhler sowie Mitarbeitern des Marktes Kleinwallstadt und Vertretern des Turnvereins Hofstetten stattgefunden habe. Dabei seien verschiedene Punkte angesprochen worden, die bereits bei der nächsten großen Veranstaltung für Jugendliche am 27.11.2004 umgesetzt werden sollen. So werde z.B. schon bei der Plakatierung für diese Veranstaltung auf strenge Ausweiskontrolle verwiesen.

 

Landrat Schwing bezeichnete es als erfreulich, dass Polizei und der Markt Kleinwallstadt zum Schutz von Jugendlichen zusammenarbeiten. Wenn die besprochenen Maßnahmen konsequent durchgehalten werden, werde das Kreise ziehen und andere Gemeinden werden sich anschließen. Mit Verboten allein werde sich das Problem allerdings nicht lösen lassen.

 

Kreisrat Böhme bemerkte, dass, wenn die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Vereinen nicht gelinge, kein Erfolg zu erwarten sei. Die Arbeit der Vereine finanziere sich durch Veranstaltungen. Dies dürfe aber nicht so weit gehen, dass der Umsatz durch Alkoholkonsum gesteigert werde.

 

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