Tagesordnungspunkt
TOP Ö 3: Planungsüberlegungen zur Erweiterung und zum Umbau des Wertstoffhofes Erlenbach a.Main
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 21.07.2004 NU/016/2004 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Regierungsamtmann Röcklein wies darauf hin, dass der
Ausschuss für Natur- und Umweltschutz bereits am 03.05.2004 vor Ort über die
auf der Müllumladestation Erlenbach a.Main anstehenden Veränderungen
hinsichtlich der kommenden Elektronikschrottregelungen des Bundes informiert worden
sei. Zwischenzeitlich sei verbindlich bekannt geworden, dass die
Altholzerfassung bis spätestens 01.01.2006 umgestellt werden müsse. Diese neuen
und erweiterten Aufgaben lassen sich auf dem bestehenden Wertstoffhof Erlenbach
a.Main nicht bewerkstelligen.
Die Verwaltung habe daher das Büro ETI Energietechnik
Ingenieure, Heidelberg, gebeten, ein Konzept für Umbau und/oder Erweiterung des
Wertstoffhofes Erlenbach a.Main zu erstellen. Zuvor sei bei verschiedenen
geeigneten und auf diesem Gebiet erfahrenen Ing.Büros angefragt worden. Ein
Ing.Büro habe sich sogar aufgrund des Presseberichtes über die Sitzung des
Ausschusses für Natur- und Umweltschutz vom 03.05.2004 selbst gemeldet. Aus
guten Gründen habe sich die Verwaltung jedoch für das Büro ETI entschieden.
Kurz etwas zum Büro ETI: Das Büro Energieconsulting Heidelberg (ECH), welches
seinerzeit Müllumladestation und Wertstoffhof geplant und gebaut habe,
existiere in der damaligen Form nicht mehr. Herr Daub, damals mit der Planung
der Anlage befasst, habe sich mit weiteren ECH-Mitarbeitern selbstständig
gemacht und ETI gegründet. Dieses Büro habe große Erfahrungen mit
Abfallwirtschaftsanlagen von Wertstoffhöfen bis hin zu Müllverbrennungsanlagen.
Herr Daub vom Büro ETI, Heidelberg, erläuterte sodann
die Planungsüberlegungen zur Erweiterung und zum Umbau des Wertstoffhofes
Erlenbach a.Main.
Landrat Schwing bemerkte, dass die Planungen sehr
großzügig seien, jedoch abschnittsweise nur das realisiert werden könne, was
notwendig sei. Er bat zu bedenken, dass die Erweiterung des Wertstoffhofes über
die Abfallgebühren erfolgen müsse.
Kreisrätin Münzel sprach sich dafür aus, die für die
Erweiterung vorgesehene Fläche für einen Bahnanschluss freizuhalten. Sie habe
dieses Ziel noch nicht aufgegeben, zumal Regierungsamtmann Röcklein in der
letzten Ausschusssitzung gesagt habe, dass der Bahntransport evtl. doch noch
möglich sei.
Landrat Schwing erklärte dazu, dass, wenn der
Bahntransport möglich würde, die Verladung nicht auf der Müllumladestation
Erlenbach a.Main durchgeführt würde, weil dies zu teuer wäre. In diesem Fall
müsste die Verladung am Bahnhof Obernburg-Elsenfeld erfolgen.
Kreisrat Dotzel bezeichnete die erläuterten
Planungsüberlegungen als gutes Gesamtkonzept. Er fragte, wie die Maßnahme
in Bauabschnitte eingeteilt werden könne
und ob eine zweite Waage (Kosten 40.000,00 €) erforderlich sei.
Landrat Schwing sagte dazu, dass er mit einer zweiten
Waage wegen der Kosten auch Probleme habe. Bevor die Entscheidung über diese
Beschaffung erfolge, müsse überlegt werden, ob der Wiegevorgang anders
organisiert werden könne. Außerdem müsse versucht werden, vom Gesamtbetrag der
Maßnahme (ca. 400.000,00 €) herunterzukommen.
Kreisrat Kern erklärte, dass Ziel der SPD-Fraktion der
Müllferntransport in der Region 1 sei. Er fragte, wofür der Bereich des
bestehenden Werthofes künftig genutzt werden soll. Bezüglich einer zweiten
Waage sollte zunächst nach einer kostengünstigeren Lösung gesucht werden.
Regierungsamtmann Röcklein teilte mit, dass die zweite
Waage kleiner als die bereits vorhandene Waage sein soll und hauptsächlich zu
Stoßzeiten kleinere Fahrzeuge über die zweite Waage abgefertigt werden sollen.
Zu den Anschaffungskosten einer zweiten Waage in Höhe von 40.000,00 € kämen
alle drei Jahre Gebühren für die Eichung. Die Nutzung des bestehenden
Wertstoffhofes werde künftig nicht mehr so hoch sein wie bisher. Es werde
jedoch Platz für gefüllte Container benötigt. Ziel sei es, künftig auf
Rollcontainer abzustellen.
Kreisrat Reinhard sagte Ja zu vorliegenden Planung, vertrat
jedoch die Meinung, dass die Kosten zu hoch seien.
Kreisrat Dr. Fahn meinte, eine zweite Waage sei zwar
wünschenswert, aber zu kostspielig. Er finde es nicht schlimm, wenn zu
Stoßzeiten Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. Insgesamt könne man mit
dem Gesamtkonzept zufrieden sein, aber es müsse
unbedingt nach Einsparungen gesucht werden.
Kreisrätin Eberth erinnerte daran, dass in der
Ausschusssitzung am 03.05.2004 nur über eine Erweiterung wegen
Elektronikschrott gesprochen worden sei. Jetzt soll eine viel größere Anlage
entstehen. Dafür müsse nach einer kostengünstigeren Lösung gesucht werden.
Kreisrat Dotzel sprach sich dafür aus, das
Gesamtkonzept nicht zu zerreden. Es sollte vielmehr überlegt werden, wie es
kostengünstig umgesetzt werden könne.
Den Vorschlag von Kreisrat Lüft, die zweite Waage ab
der Grüngut-Annahmestelle aufzustellen, hielt Herr Daub vom Büro ETI nicht für
sinnvoll. Diese Waage sollte im Sichtbereich des Personals stehen. Generell
umzuplanen halte er für problematisch. Es könne aber über eine Realisierung von
Teilflächen nachgedacht werden.
Landrat Schwing bat um Umplanungen auf deutlich
niedrigerem Niveau als 400.000,00 €, und Nachrüstungsmöglichkeiten vorzusehen.
Der Ausschuss für Natur- und Umweltschutz fasste
sodann einstimmig folgenden
B e s c h l u s s :
Die Verwaltung wird beauftragt, die Planungen zu
Erweiterung und Umbau des Wertstoffhofes Erlenbach a.Main voranzubringen und
dem Ausschuss für Natur- und Umweltschutz auf der Basis des vorgestellten
Konzeptes in der Herbst-Sitzung 2004 einen Bauentwurf mit einer deutlich
niedrigeren Kostenschätzung als 400.000,00 € zur Genehmigung vorzulegen.