Tagesordnungspunkt
TOP Ö 9: Sachstandsbericht: Erweiterung, Umbau und Generalsanierung von Julius-Echter-Gymnasium/Staatl. Realschule im Schulzentrum Elsenfeld
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 25.05.2004 KT/012/2004 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Kreisbaumeisterin
Schulz gab folgenden Bericht:
In der Bauausschusssitzung am 10.05.2004 wurden der Stand der
Planungsarbeiten und die Terminplanung für den Erweiterungsbau von
Julius-Echter-Gymnasium/Staatl. Realschule im Schulzentrum Elsenfeld erörtert.
Die Arbeiten bewegen sich exakt auf der Basis der bisherigen Beschlüsse der
Kreisgremien, auch im Hinblick auf die Kosten mit dem Ziel, sinnvolle
Einsparpotentiale zu aktivieren.
Nach Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn des I. Bauabschnitts
(Erweiterung) seitens der Regierung von Unterfranken wurde vom Architekturbüro
und den Fachplanungsbüros umgehend die Werkplanung aufgenommen. Um einen
reibungslosen Ablauf der eigentlichen Arbeiten des Erweiterungsbaues zu
erhalten, werden bereits in den Sommerferien 2004 Maßnahmen vorgezogen. Zu
diesen Maßnahmen gehören:
- Demontagearbeiten
- Umsetzen der Klassen-Pavillonbauten
- Anbindung im
Bereich Heizung/Sanitär
- Anbindung im
Bereich Elektro
- Errichten
des 1. Abschnittes der Feuerwehrzufahrt und Geländeanbindung der
Pavillon-bauten.
Die Kosten für diese Maßnahmen sind bereits in der Gesamtplanung
enthalten. Sie belaufen sich auf ca. 339.135,00 € und enthalten die
Baustelleneinrichtung für die Baumaßnahme. Es ist vorgesehen, diese Arbeiten
Ende der Sommerferien 2004 abzuschließen.
Nur die o.g. Bauaufträge werden z.Z. ausgeschrieben und Anfang Juli
2004 vergeben. Da die nächste Bauausschusssitzung erst für den 20.07.2004
vorgesehen ist, wurde Landrat Schwing ermächtigt, diese Aufträge zu erteilen.
Voraussichtlich wird jedoch nur ein Auftrag über der Euro-Grenze liegen, für
deren Vergabe der Landrat generell ermächtigt ist.
Zeitplan zur Umsetzung des I. Bauabschnitts
(Erweiterung):
Die Zuwendungen für den Erweiterungsbau werden als
Pauschalförderung ermittelt. Die FAG-Förderung ist durch die schulaufsichtliche
Genehmigung des Raumprogramms mit 3.209,91 m² förderfähiger Hauptnutzfläche im
Grundsatz genehmigt. Nach FAG ist von einem Förderansatz von 2.680,00 €/m²
auszugehen.
Aus diesen Werten ergibt sich folgende
Förderpauschale:
3.209,91 m² x 2.680,00 € = 8.602.558,80 € (Ansatz der
förderfähigen Kosten)
8.602.558,80 € x 37,4 % Förderung = 3.217.356,99 €
Mit dem Bewilligungsbescheid zur Förderung nach FAG
wird im Herbst 2004 gerechnet.
Die Werkplanung wird bereits von den beauftragten
Planungsbüros bearbeitet. Die darauf folgenden Ausschreibungen können
voraussichtlich im Spätherbst 2004 veröffentlicht werden.
Die Umsetzung der Baumaßnahme ist in mindestens drei
Ausschreibungspakete gegliedert, wobei mit dem ersten Paket ca. 60 % der
Gesamtmaßnahme ausgeschrieben werden, um somit eine relative Kostensicherheit
zu erlangen. Die Vergabe dieser Aufträge durch den Bauausschuss ist für Mitte
Januar 2005 vorgesehen. Der Baubeginn des Erweiterungsbaues ist für Mitte März
2005 geplant. Da die Maßnahmen EU-weit veröffentlicht werden müssen, sind
längere Vergabefristen einzuhalten.
Mit dem zweiten Ausschreibungspaket werden die Gewerke
des Innenausbaues veröffentlicht. Die Vergaben hierfür werden voraussichtlich
Anfang Mai 2005 durchzuführen sein. Im dritten Paket werden die Ausschreibungen
für die Möblierung und Beschilderung aufgenommen. Die Vergabe dieser Aufträge
ist für Mitte Juli 2005 vorgesehen.
Am 10.05.2004 hat der Bauausschuss in einer über den
Verwaltungsvorschlag hinausgehenden Entscheidung beschlossen, bei der
Erweiterung und Generalsanierung im Schulzentrum Elsenfeld auf eine
Regenwassernutzung gänzlich zu verzichten. Das Kreisbauamt hatte das planende
Ingenieurbüro Datzer + Partner gebeten, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für
die Grauwasseranlage zu fertigen, nachdem die Regierung von Unterfranken in
Vorgesprächen deutlich gemacht hatte, dass eine solche Anlage nicht gefördert
werden kann und aufgrund der mangelnden Wirtschaftlichkeit auch im
Staatshochbau in der Regel keine derartigen Anlagen gebaut würden. Zusätzlich
wurde der Hinweis auf mögliche Hygieneprobleme gegeben.
Der Landkreis Miltenberg ist auch nicht durch die Abwassersatzung des
Marktes Elsenfeld dazu verpflichtet, eine derartige Anlage zu installieren. Die
Wirtschaftlichkeitsberechnung hat ergeben, dass sich diese ursprünglich
vorgesehene Anlage unter Zugrundelegung des heutigen Wasserpreises erst in 53
Jahren amortisieren würde.
Da die Schonung von Trinkwasser ständiges Ziel ist und nicht
ausschließlich unter dem Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkt betrachtet werden
kann, wurde die Angelegenheit unter Erläuterung aller entscheidungsrelevanter
Aspekte dem Bauausschuss zur Beschlussfassung vorgelegt. Es wurde in diesem
Zusammenhang darauf hingewiesen, dass der Landkreis Miltenberg im Bereich des
Schulzentrums Elsenfeld auch schon in früheren Jahren dem Aspekt des
ressourcenschonenden Umgangs u.a. mit der Versickerungsanlage im Bereich der
Allwetterplätze oder dem Holzhackschnitzelheizwerk mit erheblichen Aufwand und
Investitionen Rechnung getragen hat.
Aus der Sitzungsvorlage für den Bauausschusses zur Regenwassernutzung:
“In der Gesamtmaßnahme Schulzentrum Elsenfeld ist eine Grauwasseranlage mit einem Kostenansatz von ca. 132.663,00 €
enthalten; diese Kosten sind nach FAG nicht förderfähig. Die Regenwassernutzung
würde sich bei den derzeitigen Wasser- und Kanalgebühren erst nach ca. 53
Jahren amortisieren. Die nachträgliche Gebäudeinstallation für die
Grauwasseranlage (Kosten ca. 24.500,00 €) für alle fünf Bauabschnitte ist nach
abgeschlossener Baumaßnahme nicht mehr möglich. Es wird daher vorgeschlagen,
diese mit den einzelnen Bauabschnitten auszuführen. Die kostenintensiven
Regenwassernutzungsanlagen (Kosten bei Durchführung im I. Bauabschnitt
108.163,00 €) sind nur im vorderen Innenhof - dem wirtschaftlichsten Standort -
möglich und könnten nachgerüstet werden, wenn sich aufgrund geänderter Wasser-
und Kanalgebühren eine wirtschaftliche Amortisierung ergeben würde. Bei einer
Nachrüstung würden zusätzliche Mehrkosten von ca. 42.000,00 € entstehen. Das
Kreisbauamt schlägt dem Bauausschuss vor, die Gebäudeinstallation in der
Gesamtmaßnahme zu belassen und die Regenwassernutzungsanlagen mit einem
Kostenanteil von dann ca. 150.000,00 € zu einem späteren Zeitpunkt
nachzurüsten.”
Insbesondere die für die Gesamtlebensdauer der Wasserinstallation nicht
realistisch abzuschätzende Entwicklung des Wasserpreises war Grund für die
differenzierte Beschlussvorlage und wurde im Bauausschuss von der Verwaltung
auch explizit angesprochen. Der Bauausschuss hat jedoch bei einer Gegenstimme
beschlossen, auch auf die Gebäudeinstallation zu verzichten.
Landrat Schwing bemerkte, dass im Presseartikel des “Bote vom Untermain” über die Sitzung des Bauausschusses vom 10.05.2004 vier grundlegende Fehler enthalten seien. Es werde behauptet, Verwaltung und Politiker hätten in den vergangenen Monaten nicht mehr über die hohen Kosten für das im Schulzentrum Elsenfeld anstehende Großprojekt gesprochen. Die Planungen seien jedoch ungebremst weitergelaufen und werden jetzt in Häppchen (gemeint sei der I. Bauabschnitt – Erweiterung) präsentiert. Das stimme nicht. Die Verwaltung habe sich streng an das gehalten, was Bauausschuss und Kreistag beschlossen hätten. Es sei zugesagt worden, dass über jeden weiteren Bauabschnitt nicht nur im Bauausschuss, sondern auch im Kreistag entschieden werde. Weiter stimme es nicht, dass bereits vor der Entscheidung im Bauausschuss Ausschreibungen erfolgt seien. Richtig sei, dass erst nach der am 10.05.2004 stattgefundenen Bauausschusssitzung das Umsetzen der Pavillione und die Baustelleneinrichtung ausgeschrieben worden seien. Und dass für diese beiden Maßnahmen Kosten in Höhe von 340.000,00 € entstehen, stimme ebenfalls nicht. Was die Erteilung der erforderlichen Genehmigungen betreffe, werde behauptet, dass diese bereits erteilt seien. Auch das sei falsch. Es gebe derzeit nur mündliche Zusagen; die entsprechenden Bescheide werden erst im Herbst 2004 vorliegen.
Kreisrätin Almritter sagte, für sie sei nicht
nachvollziehbar, dass die Regenwassernutzung abgelehnt worden sei. Sie fragte,
ob wenigstens eine Oberflächenwasserversickerung geplant sei.
Kreisbaumeisterin Schulz teile dazu mit, dass der
Bauausschuss am 03.12.2003 nach einer Gegenüberstellung der Kosten von rd.
476.000,00 € für die Versickerung und von 32.700,00 € für die Kanalverstärkung
entschieden habe, dass der im Schulzentrum Elsenfeld bestehende Hauptsammler
entsprechend den technischen Anforderungen erneuert und auf eine Versickerung
der anfallenden Oberflächenwasser gänzlich verzichtet werde.
Landrat Schwing erinnerte daran, dass bereits im Zuge
von Erweiterung, Umbau und Generalsanierung der Untermainhalle Elsenfeld eine
hohe Summe für die Versickerung ausgegeben worden sei. Für weitere
Versickerungen im Schulzentrum Elsenfeld seien leider keine Mittel vorhanden.
Im übrigen werde das geplante Projekt im Schulzentrum Elsenfeld auch von der
Bevölkerung kritisch betrachtet. Wenn dann noch “Querschläge” statt
Unterstützung aus der Schule selbst kommen, sei das bedauerlich und nicht in
Ordnung.