Tagesordnungspunkt
TOP Ö 6: Sachstandsbericht: Präventionsausschuss
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 11.05.2004 JHA/010/2004 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Von Jugendamtsleiter Winkler wurde folgender Bericht
gegeben:
Seit der letzten Jugendhilfeausschusssitzung haben
drei Sitzungen des Präventionsausschusses stattgefunden. Neben dem
Schwerpunktthema “Alkoholmissbrauch durch Kinder und Jugendliche” wurde das
Thema “Rauchfreie Schule” intensiver bearbeitet. Dabei wurde deutlich, dass es
nicht nur darum geht, Kinder und Jugendliche vom Einstieg ins Rauchen
abzuhalten. Vielmehr zeigt die Realität, dass ein sehr hoher Prozentsatz
bereits mit dem Rauchen angefangen hat und dass Ausstiegsprogramme für
nikotinabhängige Kinder und Jugendliche notwendig sind.
Begrüßt wurde die Anregung von Herrn Hubert, bei der
Bayer. Sportjugend auf Bezirksebene das Thema “Umgang mit Alkohol unter
Jugendlichen” in die Übungsleiterausbildung für Fußballtrainer mit
einzubeziehen. Bei Erfolg wird angeregt, dies auch bei anderen Sportarten beim
Erwerb des Übungsleiterscheins mit einzubauen.
Zum Schwerpunktthema “Alkohol” wurde als Hauptziel
“Verantwortlicher Umgang von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Alkohol”
festgelegt. Die vier Teilziele sind dabei:
Ø Sensibilisierung für die Problematik,
Ø Förderung der sozialen Kompetenz,
Ø Umsetzung des Jugendschutzgesetzes,
Ø Förderung präventiver Maßnahmen.
Bisher wurden 27 Maßnahmen
gesammelt, die der Zielerreichung dienen. Schwerpunktmäßig gibt es derzeit
folgende Aktivitäten:
Ø Es wurde eine Arbeitsgruppe
installiert, die sich mit der Konzeptentwicklung von Bildungsangeboten
beschäftigt. Analog zu den Angeboten zum Thema Pubertät (“Hilfe, meine Eltern
werden schwierig”) sollen Seminare und sonstige Angebote für Eltern mit
alkoholkonsumierenden Kindern und Jugendlichen entwickelt und angeboten werden.
Ø Für Vereinsringe und Veranstalter
von Vereinsfesten soll eine Veranstaltung durchgeführt werden, die Anregungen
zur zeitgemäßen Ausrichtung von Feiern und Festen gibt. Wichtig ist dabei,
Feste auch finanziell zum Erfolg werden zu lassen, ohne dass die Einnahmen aus
dem Barbetrieb mit dem Verkauf an Jugendliche erzielt werden.
Ø In Zusammenarbeit mit der Polizei
soll der Verkauf von Alkohol an Kinder und Jugendliche an Tankstellen
thematisiert werden. Es ist geplant, über die Schulen ein Logo zu entwickeln,
mit dem Tankstellen nach außen deutlich signalisieren können, dass sie keinen
Alkohol an Minderjährige verkaufen. Die Sensibilisierung der Betreiber soll im
Vordergrund stehen, damit Bußgelder und Ordnungswidrigkeiten erst gar nicht
anfallen.
Ø Zum Bußgeldkatalog für Verstöße
gegen das Jugendschutzgesetz wird auf TOP 7 verwiesen.
Stellv. Landrat Eck bemerkte, dass
aus dem Bericht deutlich geworden sei, dass mit aller Kraft versucht werden
müsse, den Alkoholmissbrauch durch Kinder und Jugendliche zu unterbinden.
Vielleicht wäre es möglich, folgenden Versuch zu starten: Mitarbeiter bzw.
Mitarbeiterinnen mit Ausweis des Landratsamtes Miltenberg sprechen bei
Tankstellen und Lebensmittelgeschäften im Landkreis Miltenberg vor und bitten,
den Verkauf von Alkohol an Kinder und Jugendliche einzustellen.
Zum Vorschlag von Frau Seidel, dass sich
der Präventionsausschuss zukünftig auch verstärkt mit dem Thema “Gewalt”
befassen sollte, bemerkte Herr Eilbacher, dass, wenn man das Problem “Alkohol”
in den Griff bekomme, sich auch das Problem “Gewalt” verringern werde.
Kreisrätin Almritter sprach sich
dafür aus, Kinder persönlich zu stärken. Das verhindere auch
Gewaltbereitschaft. Damit müsse bereits im Kindergarten, wenn möglich schon
vorher, begonnen werden.
Stellv. Landrat Eck dankte
abschließend den Mitgliedern des Präventionsausschusses für ihre Mühe und die
erarbeiteten Vorschläge.