Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Bericht: 10 Jahre Zusammenarbeit mit dem Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH (GKS)

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Sitzung:16.03.2004   NU/014/2004 
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Anhand von Folien gab Landrat Schwing folgenden Bericht:

 

Folie 1: Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH (GKS)

 

Seit April 1994, also seit zehn Jahren, wird der Restmüll aus dem Landkreis Miltenberg zur thermischen Behandlung zum Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH (GKS) verbracht.

 

Folie 2: Gesellschafter aus GKS-Broschüre

 

Nach kurzer aber heftiger Diskussion im Kreistag und in der Öffentlichkeit wurden am 24.03.1994 die notariellen Verträge, mit welchen der Landkreis Miltenberg Mitgesellschafter der Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH wurde, unterschrieben. Damit konnte in Zusammenarbeit mit damals sieben weiteren unterfränkischen Gebietskörperschaften und drei Schweinfurter Großbetrieben das drängende Müllproblem gelöst werden. Durch die spätere Aufnahme des Main-Tauber-Kreises und der Stadtwerke Schweinfurt wurde der Verbund vervollständigt.

 

Folie 3: Anlieferungen 2003

 

Es kann nicht geleugnet werden, dass dies nicht nur für den Landkreis Miltenberg, sondern auch für GKS ein großer Erfolg war. Mit den Landkreisen Main-Spessart und Miltenberg, die auch heute noch die größten Müllanlieferer im GKS-Verbund sind, wurde die Auslastung des Kraftwerkes über zehn Jahre und hoffentlich für noch viele weitere Jahre gesichert. Der Landkreis Miltenberg wurde 1994 Mitgesellschafter und Miteigentümer nicht nur des Müllheizkraftwerkes, sondern des gesamten GKS-Verbundes.

 

Folie 4: GKS-Verbund

 

Dieser besteht nicht nur aus den drei Mülllinien, sondern darüber hinaus aus zwei Kohlekesseln mit einer Leistung von 126 Megawatt, Notstrom- und Spitzenlastdiesel, drei weiteren Spitzenlast- und Reservekraftwerken und einem Fernwärmenetz, über welches Jahr für Jahr knapp 400 Megawatt an Betriebe, öffentliche Einrichtungen und Privathaushalte abgegeben werden. Die ursprünglichen Investitionssummen beliefen sich auf 500 Mio DM. Zur Erfolgsstory zählt auch ein zehnjähriger Betrieb der Müllverbrennungsanlage ohne nennenswerte Störungen, ohne größere Unfälle und eine überaus positive finanzielle Entwicklung, die dazu verholfen hat, dass die Abfallgebühren im Landkreis Miltenberg bei gleichzeitiger Einführung neuer Entsorgungsleistungen in den letzten zehn Jahren zweimal gesenkt werden konnten.

 

Folie 5: Müllanlieferungsentgelt

 

Insbesondere die Einführung des ersten Stufenmodells im Jahr 1999 und die Verbesserung dieses Modells im Jahr 2001 brachte GKS Sicherheit und Planbarkeit der Auslastung und für den Landkreis Miltenberg als Großanlieferer einen angemessenen Verbrennungspreis, der inzwischen deutlich unter dem Verbrennungspreis des Müllheizkraftwerkes Würzburg liegt.

 

Folie 6: Stufenmodell 2001

 

Wichtig für die Entwicklung von GKS waren die günstige finanzielle Entwicklung und eine glückliche Hand der Geschäftsführung:

 

Folie 7: Entwicklung Fremdkapital

 

Im Gegensatz zu anderen fränkischen Müllheizkraftwerken hatte GKS das große Pech, aus der staatlichen Förderung herauszufallen, nachdem aufgrund des neuen, durch Volksentscheid vom 17. 02.1991 eingeführten, Abfallwirtschaftsgesetzes die Förderung abgeschafft wurde. Lediglich bereits zugesagte Förderungmittel in Höhe von rd. 25 Mio € wurden ausbezahlt. Der Löwenanteil des Gesamtprojektes von insgesamt 250 Mio € musste durch Fremdkapital finanziert werden. Heute kann gesagt werden, dass der Müllteil Ende 2007 sowie der Kohleteil und damit das Gesamtprojekt Ende 2009 schuldenfrei sein werden.

 

Folie 8: Entwicklung langfristige Darlehen und Zinsaufwand GKS gesamt in Tonnen/€/Jahr

 

Genauso wichtig war die Gewährleistung der Auslastung und das trotz der von Jahr zu Jahr gestiegenen Heizwerte.

 

Folie 9: Auswirkungen durch Heizwertveränderung

 

Auch für die Zukunft ist die Auslastung durch Abnahme von Teilmengen aus dem Landkreis Bad Kissingen sowie Teilmengen aus dem Landkreis Ansbach sichergestellt. Hier zahlt sich die gute Zusammenarbeit mit dem Müllheizkraftwerk Würzburg aus.

 

 

Von 1994 bis 2003 wurden aus dem Landkreis Miltenberg insgesamt 251.247 Tonnen Abfälle zum Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH (GKS) transportiert. Diese Abfälle verursachen auf den Deponien keine Umweltauswirkungen und bilden keine unbekannten Risiken für die Zukunft. Die Abfälle wurden thermisch behandelt, d.h. nur rd. 35 % des Inputs blieben übrig. Davon konnten 26 % als Schlacke der Verwertung zugeführt werden. Nur geringe Mengen aus der Rauchgasreinigung mussten deponiert werden. Darüber hinaus konnte aus dem Müll Energie zur Stromerzeugung und Fernwärmeversorgung gewonnen werden. Also eine Erfolgsstory für neun kommunale Körperschaften mit über 1 Mio Einwohnern und das bereits seit nunmehr zehn Jahren.

 

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