Tagesordnungspunkt
TOP Ö 7: Konsequenzen eines 8-stufigen Gymnasiums für den Landkreis Miltenberg (Antrag der Kreisrätin Münzel vom 17.11.2003)
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 11.12.2003 KA/007/2003 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat Schwing informierte darüber, daß Kreisrätin
Münzel im Namen von Bündnis 90/Die Grünen mit Schreiben vom 17.11.2003 darum
gebeten habe, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden
Kreistagssitzung zu setzen: “Der Landrat berichtet dem Kreistag über die
Konsequenzen für den Landkreis Miltenberg, die sich aus den Plänen der
Bayerischen Staatsregierung, das Gymnasium auf acht Jahre zu kürzen, ergeben.”
Zur Begründung werde angeführt, daß die Bayerischen
Staatsregierung plane, ab dem kommenden Schuljahr das Gymnasium auf acht Jahre
zu verkürzen. In Zukunft werde also ein kompletter Jahrgang an den Gymnasien
eingespart, dazu käme noch der Rückgang der Schülerzahlen. Dies könne dazu
führen, daß Raumkapazitäten frei werden. Es läge im Interesse der Kreisrätinnen
und Kreisräte zu wissen, welche Konsequenzen hinsichtlich der Um- und
Ausbaumaßnahmen an den landkreiseigenen Schulen zu ziehen seien.
Zuständig für die Behandlung dieses Antrags sei nach §
31 Abs. 1 der Geschäftsordnung für den Kreistag der Kreisausschuß, da die
Angelegenheit nicht dem Kreistag oder anderen beschließenden Ausschüssen oder
dem Landrat vorbehalten sei
Zur Regierungserklärung des Bayerischen
Ministerpräsidenten vom 06.11.2003, die im Internet veröffentlicht sei, habe
der Bayerische Landkreistag in der Sitzung seines Präsidiums am 26.11.2003
Stellung genommen. In der betreffenden Vormerkung heiße es zum Thema
“Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre” wörtlich: “Betroffen sind die
Landkreise allerdings in ihrer Funktion als Sachaufwandsträger. Noch läßt sich
nicht absehen, wie sich die Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre
auswirken wird.”
Auch aus Sicht der Landkreisverwaltung seien zum
gegenwärtigen Zeitpunkt keine weiteren Ausführungen möglich. Im übrigen habe es
keinen Sinn, vorschnell Anträge zu stellen, wenn noch nichts Konkretes bekannt
sei.
Kreisrat Dr. Schüren teilte mit, daß die
Schulleitungen vom Bayer. Kultusministerium darüber informiert worden seien,
daß das 8-stufige Gymnasium ab dem Schuljahr 2004/2005 eingeführt werde. Die
Begründung des Ministeriums halte er für fragwürdig. Es werde argumentiert, daß
aufgrund des 8-stufigen Gymnasiums Raumkapazitäten frei werden. Sinkende
Schülerzahlen werden noch nicht gesehen.
Nach Meinung von Kreisrat Dr. Schüren werde das
8-stufige Gymnasium ein “heimlicher” Schritt in Richtung Ganztagsschule sein.
Unter Anwesenheit der Lehrkräfte werde künftig mehr Nachmittagsunterricht
abgehalten werden. Der Landkreis Miltenberg müsse sich daher bereits jetzt vor
Beginn der Baumaßnahme im Schulzentrum Elsenfeld Gedanken darüber machen, daß
Schüler und Schülerinnen über die Mittagszeit versorgt werden müssen. D.h. es
müssen die erforderlichen Räume und die Hardware zur Verfügung stehen.
Unter Hinweis auf den vorliegenden Antrag erklärte
Landrat Schwing, daß er heute noch nichts Konkretes sagen könne, sondern erst
wenn die entsprechenden Richtlinien vorliegen. Bei der im Schulzentrum
Elsenfeld anstehenden Baumaßnahme dürfe keinesfalls aufgrund von Änderungen ein
neues Problem entstehen. Die Baumaßnahme müsse vielmehr zügig in Angriff
genommen werden.
Kreisrat Scherf wies darauf hin, daß Kreisrat Dr.
Schüren bereits angedeutet habe, daß sich das Profil des Gymnasiums der Zukunft
wesentlich ändern werde. Er bat daher Landrat Schwing um frühzeitige
Information des Kreisausschusses bzw. Kreistages.
Landrat Schwing bat Kreisrat Scherf, Kreisrätin Münzel
zu bitten, künftig nicht immer zu fordern, daß Anträge von Bündnis 90/Die
Grünen auf die Tagesordnung der kommenden Kreistagssitzung gesetzt werden.
Besser wäre es, Kreisrätin Münzel würde Informationen fordern, sobald diese dem
Landrat vorliegen.