Tagesordnungspunkt
TOP Ö 5: Vorstellung der neuen Abstimmungsvereinbarung zwischen der DSD AG und dem Landkreis Miltenberg und Ermächtigung der Verwaltung zum Abschluß dieser Vereinbarung
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 08.12.2003 NU/013/2003 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Regierungsamtmann Röcklein bemerkte, daß die großen
Diskussionen des Jahres 1992 über den Abschluß der Abstimmungsvereinbarung
zwischen der DSD AG und dem Landkreis Miltenberg heute nicht mehr geführt
werden. Prinzipiell habe sich dieses Vertragswerk bewährt, müsse aber jetzt der
Entwicklung der letzten Jahre angepaßt werden. Eine Verweigerung der
Abstimmungsvereinbarung sei nach heutiger Rechtsauffassung auch nicht mehr
möglich. Passe ein duales System in das Abfallwirtschaftssystem eines
Landkreises, sei dieser verpflichtet abzustimmen.
Das von der DSD AG für den Landkreis Miltenberg vorgesehene System entspreche dem bisherigen Erfassungssystem für Leichtverpackungen und Altglas. Damit seien diese Systeme problemlos in das Abfallwirtschaftskonzept zu integrieren. Bei Altpapier wechsle die Verantwortung von der DSD AG zum Landkreis Miltenberg. Nachdem dieser auch bisher mit 75 % der Papiermenge den Löwenanteil finanziell verantwortet habe, werde er damit auch “Herr” über die grüne Papiertonne.
Wegen der bekannten Probleme bei der DSD AG sei es
bisher nicht möglich gewesen, die Abstimmungsvereinbarung im Detail
abzustimmen. Aufgrund des Zeitdrucks bitte die Verwaltung um Ermächtigung zum
Abschluß der Vereinbarung entsprechend der bekannten
Muster-Abstimmungsvereinbarung der kommunalen Spitzenverbände.
Kreisrätin Münzel bemängelte, daß aus der übersandten
Muster-Abstimmungsvereinbarung nicht herausgelesen werden könne, was für den
Landkreis Miltenberg gelte. Außerdem seien in der Vereinbarung Anlagen genannt,
die sie nicht kenne. Sie werde daher dieser Vereinbarung nicht zustimmen.
Regierungsamtmann Röcklein erinnerte daran, daß 1992
erstmals abgestimmt und entschieden worden sei, daß sich der Landkreis
Miltenberg nicht mehr mit Altpapier beschäftigen wolle. Jetzt wolle der
Landkreis Miltenberg Papier wieder in die eigene Verantwortung übernehmen. Der
übersandten Vorlage sei zu entnehmen, daß sich am System nichts ändern werde.
Kreisrat Kern sprach sich dafür aus, der Verwaltung
Vertrauen entgegenzubringen und der Vereinbarung zuzustimmen.
Kreisrat Dr. Fahn wies darauf hin, daß im Ausschuß für
Natur- und Umweltschutz bereits über das Landbell-System diskutiert worden sei
und fragte, ob dieses System noch aktuell sei.
Regierungsamtmann Röcklein teilte dazu mit, daß
Landbell noch aktuell sei. Das Problem sei, daß Landbell für jedes Bundesland
eine Freistellung benötige.
Auf Befragen von Kreisrätin Münzel, warum dieser Punkt
nicht in der vorliegenden Vereinbarung enthalten sei, antwortete
Regierungsamtmann Röcklein, daß einige Punkte noch in der Schwebe seien. Es
wäre nicht sinnvoll, eine Vereinbarung auszuhandeln, die nur für den Ausschuß
für Natur- und Umweltschutz des Landkreises Miltenberg gelte. Die Verwaltung
hoffe, daß innerhalb des nächsten Vierteljahres Einigung mit der DSD AG erzielt
werde.
Der Ausschuß für Natur- und Umweltschutz faßte sodann
bei zwei Gegenstimmen folgenden
B e s c h l u ß :
Die Landkreisverwaltung wird ermächtigt, die neue Abstimmungsvereinbarung
gemäß § 6 Abs. 3 Verpackungsverordnung mit der DSD AG entsprechend der
vorliegenden Muster-Abstimmungsvereinbarung der kommunalen Spitzenverbände
auszuhandeln und abzuschließen.