Tagesordnungspunkt
TOP Ö 5: Sachstandsbericht: Zusammenarbeit mit der Duales System Deutschland AG
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 06.10.2003 NU/012/2003 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Regierungsamtmann Röcklein gab folgenden
Sachstandsbericht:
Fast
nichts Neues gibt es in Sachen DSD AG zu vermelden; im Detail folgendes:
1. Altglas
Seit 05.09.2003 ist bekannt, daß die Fa. Werner,
Goldbach, auch in den nächsten drei Jahren die Altglascontainer im Landkreis
Miltenberg stellen und leeren wird. Allerdings enthält der Vertrag zwischen der
DSD AG und der Fa. Werner einige Neuregelungen, die auf Drängen der Kommunen
aufgenommen wurden, so z.B.:
- regelmäßige Reinigung der Altglasbehälter
- Einhalten von vorgegebenen Lärmdämmwerten an
exponierten Standorten.
Die Umsetzung und Einhaltung dieser Regeln wird die
Landkreisverwaltung gemeinsam mit den
Städten, Märkten und Gemeinden in Angriff nehmen und überwachen.
2. Leichtverpackungen
– Verbunde – Plastikverpackungen (LVP)
Die Auftragsvergabe, ursprünglich geplant bis
spätestens 31.07.2003, verzögert sich erheblich. Der Presse konnte bereits
entnommen werden, daß die DSD AG wegen des Verdachts auf Preisabsprachen und
wegen Betrugsverdacht Staatsanwaltschaft und Bundeskartellamt eingeschaltet hat
und diese Durchsuchungen bei 120 Entsorgungsfirmen vorgenommen haben, darunter
auch bei der Fa. SITA Deutschland. Wann eine Auftragsvergabe für den gelben
Wertstoffsack durch die DSD AG erfolgt, steht bei dieser Situation in den
Sternen, hoffentlich aber vor dem 31.12.2003, denn dann laufen die bisherigen
Verträge aus.
3. Vereinbarung über die verpackungsfremden
Wertstoffe im gelben Wertstoffsack
Der bisherige Vertrag mit der Fa. Sita
Bormann läuft am 31.12.2003 aus. Neue Vertragsverhandlungen, ggf. mit einem
neuen Vertragspartner, können erst nach Auftragsvergabe durch die DSD AG
aufgenommen werden.
4. Abstimmungsvereinbarung zwischen Landkreis
Miltenberg und DSD AG
Die von den kommunalen Spitzenverbänden
ausgehandelte Abstimmungsvereinbarung liegt, geringfügig modifiziert auf unsere
speziellen Bedingungen, vor. Die dazugehörende Systembeschreibung wurde im
Vorfeld der DSD-Ausschreibungen für Altglas und LVP überprüft und angepaßt.
Größte und wichtigste Neuerung ist die Aufnahme der beiden Wertstoffhöfe in
Erlenbach a.Main und Guggenberg mit entsprechenden Kostenübernahmen durch die
DSD AG.
5. Altpapier
Hier liegen alle erbetenen Auskünfte und Zusagen der
DSD AG mit zwei, allerdings wichtigen Ausnahmen vor. Der Landkreis Miltenberg
als Träger des Systems sammelt ab 01.01.2004
das gesamte Altpapier ein. Dies ist insofern eine Neuerung als die DSD
AG bisher Systemträger war, obwohl 75 %
des Altpapiers und der Kosten in der Verantwortung des Landkreises Miltenberg
lagen. Jetzt gilt, “wer zahlt schafft an”. Der Landkreis Miltenberg vermarktet
die Altpapiermenge unter festgelegten Randbedingungen und “verkauft” der DSD AG
Wiegescheine über die der DSD AG vertraglich zugesprochenen Mengen. Die
kostenaufwendige Sortierung des Altpapiers entfällt dann, da geeignete Vermarktungswege
für unsortiertes Altpapier aus der grünen Papiertonne gefunden wurden. Von der
DSD AG fehlen noch die Daten über den erforderlichen DSD-Anteil, der sich
bisher auf 25 % belief, aber künftig eher bei 11 % bis 15 % liegen dürfte, und die Kostenbeteiligung
für die Erfassung und Vermarktung, den “Verkauf” der Wiegescheine. Dazu und
über die möglichen Vertragsgestaltungen wird der Ausschuß in der anschließenden
nichtöffentliche Sitzung ausführlich informiert werden.
6. Nebenentgeltvereinbarung für Altglascontainer, Wertstoffhöfe, Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit mit der DSD AG
Diese ist wie bekannt, bereits seit längerer Zeit
unterschriftsreif ausgehandelt. Nur wollen und kann diese Vereinbarung ohne
Abstimmungsvereinbarung und diese wiederum ohne Klarheit über den Papiervertrag
nicht abgeschlossen werden.
7. Zusammenarbeit mit den Städten, Märkten und Gemeinden – Altglascontainer-Standorte
Ein Vertragsentwurf über die Nutzung der gemeindlichen
Altglascontainer-Standorte wurde im Juli 2003 in der
Bürgermeister-Dienstbesprechung vorgestellt und diskutiert. Der Abschluß kann
jedoch erst nach Unterzeichnung der DSD-Verträge erfolgen. Die Städte, Märkte
und Gemeinden wurden zuletzt per Rundschreiben vom 08.09.2003 über den
Sachstand informiert.
Auch für die Landkreisverwaltung ist der Sachstand unbefriedigend, weil man
sich mit großen Schritten dem Jahresende 2003 nähere, zu dem viele der diese
Stoffe betreffenden Verträge der DSD AG, zwischen der DSD AG und dem Landkreis
Miltenberg und zwischen Sita Bormann und dem Landkreis Miltenberg auslaufen. Es
werde gehofft, daß die Verträge in der Dezember-Sitzung des Ausschusses für
Natur- und Umweltschutz vorgelegt werden können.