Tagesordnungspunkt
TOP Ö 3: Verwendung der ÖPNV-Mittel 2002/2003: Bericht und Beauftragung der Verwaltung zur Ausarbeitung von Optionen für die künftige Mittelverwendung
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 09.12.2002 SZ-04T4CHY |
Beschluss: | noch nicht festgelegt |
Abstimmung: | JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Herr Betz, Nahverkehrsbeauftragter für die Landkreise
Aschaffenburg und Miltenberg, teilte mit, daß der Landkreis Miltenberg im Jahr 2001 im
ÖPNV (ohne Personalkosten) Aufwendungen in Höhe von 801.410 DM (= 409.754 €)
gehabt habe. Bei einem damaligen Eigenanteil von 25% (gemäß der Vorgabe des
Bayer. Staatsministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Technik) seien hiervon
200.352,-- DM (= 102.438,-- €) aus Kreismitteln abgedeckt, 601.058,-- DM
(307.316,-- €) durch die ÖPNV-Zuweisung der Regierung von Unterfranken getragen
worden.
Es sei davon auszugehen, daß der Landkreis Miltenberg auch
im Jahr 2002 eine ÖPNV-Zuweisung in Höhe von ca. 305.000,-- € erhalten könne,
sofern er einen entsprechenden Aufwand geltend mache. Der Eigenmittelanteil
habe nach den Vorgaben des Bayer. Staatsministeriums für Wirtschaft, Verkehr
und Technik im Jahr 2002 mindestens 33 1/3 % zu betragen. Um eine Zuweisung von
305.000,-- € erhalten zu können, wäre daher der Nachweis über einen Aufwand von
ca. 458.000,-- € zu führen.
Im Jahr 2002 entstehen im ÖPNV folgende, weitgehend
festgelegte Aufwendungen:
1. Zentrale
Aufgaben
Um die kontroverse Debatte zum Regionalen
Omnibusbahnhof (ROB) Aschaffenburg auf eine sachlich fundierte Grundlage zu
stellen, seien die kommunalen Spitzen übereingekommen, eine technische
Machbarkeitsstudie vorzuschalten. Die Kosten sollen gleichmäßig getragen
werden, der Anteil des Landkreises Miltenberg werde ca. 10.000,-- €
betragen. Nach Verzögerungen bei der Vergabeentscheidung werden die Kosten aber
wohl erst im Jahr 2003 anfallen.
Sachkosten dürfen im Gegensatz zu
Personalkosten noch immer in Ansatz gebracht werden. An Sachkosten seien bisher
91,-- € angefallen.
2. Maßnahmen
des Landkreises Miltenberg im Angebot
Die Maßnahmen im Bereich des
Fahrplanangebotes seien überwiegend in Form der vormals von den Städten,
Märkten und Gemeinden geschlossenen Finanzierungsverträge zu den
Verkehrsgemeinschaften Maintal-Spessart und Miltenberg fixiert. Mit den
Verkehrsunternehmen sei eine Abschmelzung dieser Betriebskostenzuschüsse bis
2004 vereinbart. Für das Jahr 2002 sei eine Zahlung von 311.210,-- €
vereinbart, im Jahr 2003 werden 230.081,-- € fällig, in 2004 seien keine
Zahlungen mehr erforderlich.
Im Rahmen des Finanzierungsvertrages
Maintal-Spessart sei jeweils eine Beteiligung der Gemeinde Dammbach festgelegt.
Der Landkreis Miltenberg habe im Jahr 2002 eine Rückerstattung von 17.700 €
erhalten. Im Jahr 2003 werde es infolge der Veränderungen der Angebotsstruktur
keine Finanzbeteiligung der Gemeinde Dammbach mehr geben.
Gemäß Beschluß der beiden Kreisausschüsse
Aschaffenburg und Miltenberg vom 10.05.2001 sei der neue Linienverkehr
Kleinostheim – Sulzbach a.Main zu den angebotenen Tagessätzen als Zuschuß
vereinbart worden. Der Landkreis Miltenberg trage 37,6 % des Zuschußbedarfs; im
Jahr 2002 werden dies 67.575,-- € sein, in den Folgejahren werde der
Aufwand allmählich sinken.
Der Markt Sulzbach a.Main habe eine eigene
Finanzierungsvereinbarung zur Verlängerung des Stadtbusses Aschaffenburg bis
zum Spottenberg geschlossen. Der Aufwand des Marktes Sulzbach a.Main betrage
pauschal jährlich 29.205,-- €. Wie in den letzten Jahren stelle der
Markt Sulzbach a.Main Antrag auf Refinanzierung aus Mitteln der
ÖPNV-Zuweisungen.
Insgesamt entstehe somit im Jahr 2002 ein
Aufwand von 390.290,-- € für Fahrplanmaßnahmen. Dieser Betrag werde in
den nächsten Jahren deutlich abnehmen.
3. Investitionsmaßnahmen
Beim Bau von Unterstellhallen an
Haltestellen des öffentlichen Linienverkehrs werde den Städten, Märkten und
Gemeinden ergänzend zur Förderung durch die Regierung von Unterfranken eine
Förderung aus ÖPNV-Zuweisungen gewährt. Bei einem mittleren Zuschuß von ca.
2000,-- Euro pro Vorhaben und derzeit neun anvisierten Unterstellhallen, wären
hierfür rund 18.000,-- € an Finanzmitteln erforderlich.
Analog zur Vorgehensweise im Landkreis
Aschaffenburg, sei den heimischen Busunternehmen eine Förderung von Fahrzeugen
angeboten worden, sofern diese entsprechende Merkmale aufweisen (Linienfahrzeug
5.000,-- €, Vollmatrixanzeige 3.000,-- €, Großraumfahrzeug 20.000,-- €,
Nachrüstung Vollmatrix 3.000,-- €). Entsprechend den von den Unternehmen
angemeldeten Vorhaben werden hierfür Finanzmittel in Höhe von 50.000,-- €
erforderlich.
Insgesamt fließen somit ca. 68.000,-- € in die Förderung von Investitionsmaßnahmen.
4. Gesamtaufwand
2002
Der Gesamtaufwand im ÖPNV werde somit im
Jahr 2002 bei ca. 458.390,-- € liegen. Im nächsten Jahr, mehr noch im
Jahr 2004, werden die Aufwendungen infolge der Abschmelzung der bisherigen
Zahlbeträge deutlich sinken.
Sofern ein gleichmäßiges Ausgabenniveau im
ÖPNV beibehalten werden soll, wären für die Zukunft neue Aufgaben und Tätigkeitsfelder
zu benennen. Die Verwaltung plädiere dafür, die freiwerdenden Finanzmittel für
den weiteren Ausbau des Fahrplanangebotes zu verwenden. Nach der weitgehenden
Umsetzung des Nahverkehrsplanes durch die Unternehmen zum 15.12.2002 wäre hier
insbesondere eine Ausweitung des Angebotes in den Abendstunden oder am
Wochenende denkbar.
Durch
den Kreisausschuß wurde einstimmig folgender
B
e s c h l u ß
gefaßt:
Der Kreisauschuß nimmt die
Verwendung der ÖPNV-Mittel im Jahr 2002 zustimmend zur Kenntnis.
Die Verwaltung wird beauftragt,
Optionen für die zukünftige Verwendung der freiwerdenden Finanzmittel
inhaltlich und monetär auszuarbeiten und dem Kreisausschuß zur Beratung
vorzulegen.