Tagesordnungspunkt

Jugendamtsleiter Winkler gab bekannt, daß Kreisrat Dr. Fahn mit Schreiben vom 26.11.2002 folgenden Antrag gestellt habe: “Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob auch im Landkreis Miltenberg ein Projekt “Arbeiten und Lernen im Umwelt- und Naturschutz” durchgeführt werden kann. Bereits vor einiger Zeit hat der Landkreis Hof ein analoges Projekt durchgeführt.”

Mit Schreiben vom 17.04.2002 habe Landrat Schwing folgendes geantwortet: “Zweifellos handelt es sich um ein interessantes und nachahmenswertes Projekt zur Begegnung der Arbeitslosigkeit sowie zur Hebung der Grundqualifikationen und zur Verbesserung der Integrationsmöglichkeiten von schwer vermittelbaren arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. (...) Nachdem es hierfür in unserem Landkreis (...) bereits eine ganze Palette von Hilfs-, Bildungs- und Förderangeboten, und zwar auch für entsprechende arbeitslose Jugendliche und Erwachsene gibt, (...) wird z.Z. kein Bedarf für ein weiteres Projekt wie das im Landkreis Hof gesehen. Hinzu kommen beim Projekt im Landkreis Hof z.Z. erhebliche Probleme mit der gemischten Finanzierung (...), so daß sich auch dort die Frage nach seiner weiteren Durchführung stellen dürfte.

Mit Schreiben vom 26.05.02 habe Kreisrat Dr. Fahn beantragt, den Antrag im Ausschuß für Natur- und Umweltschutz zu behandeln. Bei dem beantragten Projekt handele es sich jedoch um eine berufsfördernde Jugendhilfemaßnahme, die im Jugendhilfeausschuß zu behandeln sei, auch wenn sie Auswirkung auf Natur und Umwelt habe.

Zu den Ausführungen von Landrat Schwing vom 17.04.2002 gebe es zusätzlich folgendes zu beachten:

-    Es gebe keinen Träger, der die Durchführung der Maßnahme übernehmen möchte.

-    Der Landkreis Miltenberg sei weder personell, organisatorisch, noch von der Infrastruktur her in der Lage, ein solches Projekt in Eigenregie durchzuführen.

-    Qualifikationen als Waldarbeiter bieten im Raum Hof mehr Chancen als im Raum Miltenberg.

-    Die Maßnahme (Zuschußbedarf bisher trotz Förderung ca. 50.000,-- €, Wegfall von Zuschüssen) sei im Vergleich zu den sonstigen Angeboten sehr teuer.

-    Es sei kaum eine Entlastung der Sozialhilfe zu erwarten.

-    Die Maßnahme in Hof laufe gesichert bis Ende 2002. Es sei unklar, ob nach Umsetzung des Hartz-Konzeptes und Einführung der Personal-Service-Agenturen noch ABM-Mittel zur Verfügung stehen.

Kreisrat Dr. Fahn bat, das beantragte Projekt nicht von vornherein abzulehnen. Er beantragte, daß die Landkreisverwaltung die Durchführung des Projektes mit zunächst zwei, drei oder vier Jugendlichen prüfe. Es wäre ein positives Signal, wenn einige Jugendliche aus dem Südspessart eine Arbeitsstelle erhalten könnten. Dabei sei sicherzustellen, daß dem Landkreis Miltenberg keine zusätzlichen Personal- und Betreuungskosten entstehen. Der entsprechende Antrag sollte so gestellt werden, daß bereits im Jahr 2003 die erforderlichen Mittel fließen.

Herr Dührig teilte auf Befragen mit, daß in Aschaffenburg bereits mehrere ähnliche Projekte laufen, in denen auch Jugendliche aus dem Landkreis Miltenberg beschäftigt seien. Er versprach, sich mit Kreisrat Dr. Fahn wegen der Durchführung eines Projektes “Arbeiten und Lernen im Umwelt- und Naturschutz” abzusprechen.

Landrat Schwing sicherte abschließend die Mithilfe der Landkreisverwaltung bei der Suche von Maßnahmeträgern für das beantragte Projekt zu.