Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Vorstellung des Projektes "Energiecontrolling aller landkreiseigenen Gebäude"
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 23.09.2002 SZ-04OQQ9H |
Beschluss: | noch nicht festgelegt |
Abstimmung: | JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Kreisbaumeisterin Schulz
führte aus, daß, um eine schnelle, kostengünstige und nachhaltige
Energieeinsparung in den kreiseigenen Liegenschaften zu erreichen, das
Kreisbauamt beabsichtige, im Jahr 2003 ein Energie-Controlling-System über
einen Energieeinsparvertrag (Contracting) aufzubauen. In vergleichbaren
Landkreisen seien auf diesem Wege nachweisbare Energieeinsparungen in Höhe von
ca. 8 % bis 12 % erreicht worden, ohne daß der Träger hierzu in eine
finanzielle Vorleistung habe treten müssen.
Zum Aufbau des
Energie-Controllings gehöre zunächst die meßtechnische Ausrüstung der
Liegenschaften mit einer Zählerfernabfrage. Auf der Grundlage der so
ermittelten Informationen erfolge eine intensive Energieberatung der
Hausmeister in den jeweiligen Liegenschaften. Dabei werden den Betreibern eine
Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen aufgezeigt. Durch ein flächendeckendes
und zeitnahes Energieberichtswesen könne nun die Umsetzung verfolgt und
abgesichert werden. In der Regel können bereits nach sechs Monaten die ersten
Einsparungen festgestellt werden. Und dies nur durch Verhaltensänderungen und
durch richtige Nutzung der vorhandenen Technik.
Die Einsparungen werden hauptsächlich erzielt durch ständige
Information und Beratung der Betreiber (Hausmeister), durch Aufdeckung
unscheinbarer Fehler mit großer energetischer Wirkung und durch die verbesserte
Kommunikation zwischen Eigentümer, Nutzer und Betreiber.
Zur Einführung des Systems soll auf ein Fachunternehmen
zurückgegriffen werden, das bereits vergleichbare Projekte mit nachweislichem
Erfolg durchgeführt habe. Mit dem Vertragsangebot der Fa. GA-tec, Heidelberg,
könne die Einführung ohne finanzielles Risiko und ohne Vorlauf erreicht werden.
Nach Ende der zu definierenden Vertragslaufzeit von zwei bis fünf Jahren sei
der Landkreis in der Lage, den eingeschlagenen Weg selbstständig
weiterzuverfolgen, sofern das entsprechende Personal zur Verfügung stehe.
Das einzuführende Controlling-System erziele nicht nur eigenständige Energie- und Kosteneinsparungen, sondern sei Grundlage für eine Vielzahl von weiterführenden Aktivitäten:
Ø Überwachung und Halten des bereits
erreichten Energieverbrauchsoptimums
Ø Grundlagenermittlung für
Investitionsmaßnahmen (z.B. Heizkesselauslegung)
Ø Überwachung der Effektivität
investiver Maßnahmen
Ø Mobilisierung des Potentials aus dem
Nutzerverhalten.
Die Ergebnisse der Einsparung werden durch Vergleich des
Energieverbrauches mit einer zuvor festgelegten Referenz ermittelt. Faktoren
wie Energiepreise, Nutzungsänderungen, Witterung, investive Maßnahmen usw.
werden dabei berücksichtigt.
Die Fa. GA-tec betreibe diese Form von Energie-Controlling als Dienstleistung unabhängig von Hersteller- und Energielieferinteressen derzeit nach eigenen Angaben alleine auf dem deutschen Markt. Entsprechende Projekte seien schon in vielen Städten (Heidelberg, Aschaffenburg, Sindelfingen, Frankfurt, usw.) oder Landkreisen (Trier, Offenbach, Main-Kinzig usw.), aber auch in vielen Industriefirmen umgesetzt worden.
Herr Lang von der Fa. GA-tec gab sodann anhand von Folien
ausführliche Erläuterungen zum Projekt “Energiecontrolling aller
landkreiseigenen Gebäude” und beantwortete die Fragen der
Bauausschußmitglieder.
Landrat Schwing wies darauf hin, daß mit dem beabsichtigten
Projekt dem aufzubauenden Bereich Facility-Management und dem Agenda
21-Gedanken Rechnung getragen werde. Der Bauausschuß habe über das Projekt
heute zunächst eine Vorabinformation erhalten sollen.
Auf Vorschlag von Landrat Schwing nahm der Bauausschuß
sodann die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und faßte einstimmig
folgenden
B e s c h l u ß :
Dem beabsichtigten Projekt “Energiecontolling aller
landkreiseigenen Gebäude” wird zugestimmt. Die Verwaltung wird beauftragt, für
den Vertrag die entsprechenden Vorbereitungen und baulich erforderlichen
Maßnahmen durchzuführen.
Landrat Schwing bat abschließend, die Angelegenheit in den
einzelnen Fraktionen zu diskutieren, erforderlichenfalls im Beisein von
Kreisbaumeisterin Schulz.