Tagesordnungspunkt
TOP Ö 9: Heizzentrale für das Schulzentrum Elsenfeld: Festlegung der Energieversorgung für den Gesamtkomplex
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 11.04.2002 SZ-04G28YM |
Beschluss: | noch nicht festgelegt |
Abstimmung: | JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Kreisbaumeisterin Schulz
teilte mit, daß das Kreisbauamt empfehle, die Wärmeversorgung der öffentlichen
Gebäude im Schulzentrum Elsenfeld mit dem Neubau einer zentralen Heizanlage
durch den Landkreis Miltenberg sicherzustellen. Nach den vorliegenden Gutachten
werde vorgeschlagen, ein Holzhackschnitzelheizwerk sowie eine Erdgasheizanlage
für Spitzenlast und Notversorgung zu errichten. Dazu soll das vorhandene
Leitungsnetz mit der notwendigen Querschnittsverminderung und der
entsprechenden Wärmedämmung erneuert werden. Von den bisher angeschlossenen
Einrichtungen entfallen lediglich die Hausmeisterhäuser, die kostengünstiger
dezentral mit Gasthermen, auch für die Brauchwassernutzung, ausgestattet werden
sollen. Mit dem bisherigen Energielieferanten sei bereits abgeklärt, daß die
bisherigen Lieferbedingungen auch für die verminderte Abnahme weitergelten und
vertraglich keine Einsprüche gegen den Biomassekessel erhoben werden.
Es sei geplant, für die
Anlage des Holzhackschnitzelheizwerkes einen Förderantrag nach C.A.R.M.E.N. zu
stellen. Danach werde die Anlage selbst, die zentrale Steuerung, das
Leitungsnetz sowie die Übergabestationen im Bereich der Einzelabnehmer - nicht
jedoch die Verteilung in den Gebäuden selbst - bezuschußt. Eine Förderung nach
FAG würde nach Rücksprache mit der Regierung von Unterfranken nur den Bereich
Schulsport der Rudolf-Harbig-Sporthalle und die Neuplanung und Sanierung von
Gymnasium und Staatl. Realschule einschließen können. Die bereits sanierten
Schulen des Schulzentrums Elsenfeld sowie das sanierte Hallenbad des Marktes
Elsenfeld können aufgrund der bereits abgeschlossenen Baumaßnahmen nicht mehr
einbezogen werden. Es sei geplant, die landkreiseigene Anlage im Bereich der
Energiezentrale der Rudolf-Harbig-Sporthalle zeitgleich mit der
Generalsanierung zu errichten.
Die Mittel für
Projektierung und Bau seien im Haushaltsplan 2002 enthalten. Wartung und
Betrieb sowie Beschickung mit Holzhackschnitzeln werden ausgeschrieben; der
Landkreis Miltenberg vergüte die erzeugte und abgenommene Wärmeleistung. Im
Landkreis Miltenberg ansässige Forstbetriebsgemeinschaften und
Forstverwaltungen hätten bereits ihr deutliches Interesse an einem derartigen
Betreibermodell angekündigt.
Landrat Schwing
bemerkte, daß aus rein finanziellen Überlegungen keine derartige Anlage gebaut
werden müsse. Im Hinblick auf den Umweltgedanke erhalte die Maßnahme jedoch eine
andere Wertigkeit.
Kreisrätin Wright zeigte
sich erfreut, daß der Landkreis Miltenberg jetzt in neue Technologien einsteige
und sich damit ein Stück unabhängiger mache. Leider sei es in Bayern jahrelang
versäumt worden, den Energieträger Holz einzusetzen, obwohl Holz billiger als
Heizöl sei.
Kreisrat Lieb vertrat
die Auffassung, daß es Aufgabe des Landkreises Miltenberg sei, in diesem
Bereich Zeichen zu setzen, was bei Kommunen und Großabnehmern Beachtung und
Nachahmung finden werde. Der Landkreis Miltenberg sei mit einer
Holzhackschnitzelheizanlage auf gutem Weg im Bereich der Energieversorgung. Die
FWG-Fraktion werde der Maßnahme zustimmen.
Kreisrat Scharrer
bemerkte, es wäre gut, wenn der künftige Kreistag weitere derartige Projekte
vorantreiben würde.
Kreisrat R. Weis
bezeichnete die Anlage als guten Ansatz. Den großen Optimismus könne er
allerdings nicht teilen. Seiner Meinung nach seien die Langzeitkosten
entscheidend, auch wenn genügend Holz vorhanden sei.
Der Aussage von Kreisrat
R. Weis widersprach Kreisrat Hein. Schließlich gehe es auch darum, Schwachholz
zu verwerten.
Kreisrat Dotzel teilte
mit, daß der Bezirk Unterfranken bereits eine Holzhackschnitzelheizanlage in
Werneck errichtete habe, dieses Projekt jedoch von den Bezirksräten der SPD und
der GRÜNEN abgelehnt worden sei. Erwähnenswert sei auch, daß für eine solche
Anlage eine Zentrale, so wie sie in Elsenfeld bestehe, erforderlich sei.
Unter Hinweis auf die
Aussage von Kreisrätin Wright gab Kreisrat Bieberle zu bedenken, daß sich Holz nicht
automatisch in Schnitzel auflöse, sondern dafür Heizöl oder Gas erforderlich
sei.
Auf Empfehlung des
Bauausschusses vom 14.02.2002 faßte der Kreistag sodann einstimmig folgenden
B e s c h l u ß :
Die Realisierung der
Heizzentrale (Holzhackschnitzelheizwerk sowie Erdgasheizanlage für Spitzenlast
und Notversorgung) für das Schulzentrum Elsenfeld im Haushaltsjahr 2002 wird
genehmigt.