Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Beratung und Beschlußfassung über den Haushaltsplan 2002
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 28.03.2002 SZ-04FDN3O |
Beschluss: | noch nicht festgelegt |
Abstimmung: | JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Unter Hinweis darauf, daß die einzelnen Fraktionen bereits Haushaltsberatungen mit Kreiskämmerer Straub durchgeführt haben, schlug Landrat Schwing vor, heute die Detailberatung mit Erläuterungen des Kreiskämmerers sowie die Antragsberatung vorzunehmen und einen Empfehlungsbeschluß an den Kreistag zu fassen. In der Kreistagssitzung am 11.04.2002 soll keine Detailberatung mehr erfolgen, sondern nur die Reden des Landrates und der Fraktionsvorsitzenden zum Haushaltsplan 2002 angehört werden.
Zum vorliegenden Haushaltsplan 2002 führte Landrat Schwing
aus, daß, wenn man sich an die Diskussion zum Haushaltsplan 2001 erinnere,
heute festgestellt werden könne, “es kam besser als erwartet”. Letztes Jahr
hätten alle Fraktionen darauf hingewiesen, daß der Kreistag aufgrund der so
niedrigen Kreisumlage nicht umhin kommen werde, die Kreisumlage 2002 zu
erhöhen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte bereits ein Jahr zuvor eine
Umlagenerhöhung beantragt.
Warum sei es anders gekommen? Nicht weil im Jahr 2002
Kommunalwahlen stattgefunden haben, sondern einzig und allein aufgrund von
Entwicklungen, die nicht vorhersehbar gewesen seien:
1. Der Abschluß 2001 sei wesentlich günstiger als
erwartet ausgefallen mit einer Zuführung von 10,2 Mio DM, was dazu geführt
habe, daß die Rücklagenzuführung um 2,5 Mio DM habe aufgestockt werden können.
2. Nachbesserungen des Freistaates Bayern
(Schlüsselzuweisungen) um 3,1 % = rd. 2,8 Mio DM.
3. Senkung der Bezirksumlage um 0,25 % = 1,1 Mio DM.
Alle Zahlen zusammengezählt ergeben
rd. 9 Mio DM. Mit diesem Betrag sei es dem Kreiskämmerer möglich, den Haushalt
2002 auszugleichen und heute vorzuschlagen, die Kreisumlage 2002 noch einmal
unverändert zu belassen.
Landrat Schwing wies weiter darauf hin, daß im Jahr 2002
Investitionen in Höhe 12,3 Mio € für Schulen und die Rudolf-Harbig-Sporthalle
geplant seien. Ein weiterer Punkt sei die Erhöhung der Zuführung zum
Vermögenshaushalt um ½ Mio €. Damit erreiche der Landkreis Miltenberg seinen
früheren Stand. Geprägt werde der Haushalt 2002 auch vom Verwaltungshaushalt,
nämlich den Personalkosten sowie dem Einzelplan 4 (Sozial- und
Jugendhilfeetat). Diese Bereiche hätten in den letzten Jahren immer wieder
Probleme bereitet.
Aber auch ein Wermutstropfen dürfe nicht verschwiegen
werden: Die weitere Erhöhung der Verschuldung aufgrund dringender Maßnahmen im
Schulbereich. Dazu stehe die Verwaltung und die Mehrheit des Kreistages, zumal
die derzeitige günstige Zinsphase sowie die günstigen Baupreise genutzt und
Arbeitsplätze gesichert werden können.
Kreiskämmerer Straub gab sodann ausführliche Erläuterungen
zum Haushalt 2002.
Kreisrat Kern sagte, ihm seien Finanzplan und Finanzspanne
wichtig. Bis 2005 werde von 16,5 Mio € Neuverschuldung ausgegangen. Es sei
wichtig, daß die Kredite dafür 50 % der Einnahmen des Vermögenshaushaltes
betragen. Bis 2005 seien Investitionen in Höhe von 48,4 Mio € geplant, wovon
30,5 Mio € durch Kredite finanziert werden sollen. Dadurch werde die
Finanzspanne von Jahr zu Jahr geringer. Ein weiterer Punkt sei der
Müllhaushalt. Es sei bekannt, daß Überschüsse aus Vorjahren in Rückstellungen
fließen. Wie seien die Rückstellungen für die Zukunft geplant?
Kreiskämmerer Straub teilte daraufhin mit, daß der
Finanzplan jedes Jahr fortgeschrieben werde. Eine höhere Finanzspanne werde
durch Mehreinnahmen im Finanzhaushalt und eine Erhöhung der Kreisumlage
erzielt. Aufgrund seines Bauprogrammes werde der Landkreis Miltenberg künftig
nicht um eine Erhöhung der Kreisumlage herumkommen. Bezüglich des
Müllhaushaltes könne gesagt werden, daß ab dem Jahr 2002 Sonderrücklagen für
Rekultivierungsmaßnahmen gebildet werden können. Diese Beträge seien im
Einzelplan 9 enthalten.
Kreisrat Andre bemerkte, daß sich die CSU-Fraktion auch um
die Neuverschuldung sorge. Investitionen für die Schulen seien jedoch
Investitionen für die Zukunft und Lebensqualität für die BürgerInnen erreiche
man ebenfalls mit Investitionen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die
Umfrageergebnisse in der Zeitschrift “Stern”, wonach bestätigt sei, daß der
Landkreis Miltenberg bezüglich der Lebensqualität an erster Stelle in
Deutschland stehe, d.h. Dinge, die die Menschen erwarten, seien vorhanden.
Kreisrat Dr. Linduschka vertrat ebenfalls die Meinung, daß
der Landkreis Miltenberg künftig nicht um eine Erhöhung der Kreisumlage
herumkommen werde. Er wolle nicht mehr “nachkarten”, denn die Entscheidungen
seien gefallen. Seiner Meinung nach bestehe jedoch ein großer Unterschied
zwischen einer Pflichtaufgabe, z.B. der Einführung der sechsstufigen
Realschule, und der Sanierung der Rudolf-Harbig-Sporthalle Elsenfeld für rd. 17
Mio DM.
Landrat Schwing sagte dazu, Kreisrat Dr. Linduschka tue so,
als gäbe es außer Schulen keine Pflichtaufgaben. Die Rudolf-Harbig-Sporthalle
Elsenfeld sei für den Schulsport notwendig. Außerdem sei es Pflichtaufgabe des
Landkreises, Vermögen zu erhalten.
Bezüglich der vorliegenden Anträge entschied der
Kreisausschuß sodann wie folgt:
1. Antrag des BRK-Bezirksverbandes Unterfranken Würzburg auf Gewährung eines Betriebskostenzuschsses für die Altenpflegeschule Erlenbach a.Main
Landrat Schwing bemerkte zu diesem Antrag,
daß die Altenpflegeschule Erlenbach a.Main 1999 noch mit einem Plus
abgeschlossen habe und im Jahr 2000 ein Verlust von 76.000,-- DM entstanden
sei. Hierzu sei von der Regierung von Unterfranken ein Ausgleichsbetrag von
42.000,-- DM geleistet worden, so daß ein Minus von 34.000,-- DM verblieben
sei. Der Bezirksverband Unterfranken bitte daher um Gewährung eines
Betriebskostenzuschusses durch den Landkreis Miltenberg.
Landrat Schwing vertrat dazu die Meinung,
daß, nachdem keiner Schule im Landkreis Miltenberg ein Betriebskostenzuschuß
gewährt werde, dem vorliegenden Antrag nicht stattgegeben werden sollte.
Der Kreisausschuß lehnte daraufhin den
Antrag des BRK-Bezirksverbandes einstimmig ab.
2. Antrag Hessischen Ringer-Verbandes e.V. ,Ring 6, Mömbris, auf Zuschußgewährung zur Errichtung eines Bundes- und Landesstützpunktes Aschaffenburg in Höhe von 75.000,-- DM
Um keinen Präzedenzfall zu schaffen, wurde
der vorliegende Antrag auf Vorschlag von Landrat Schwing einstimmig abgelehnt.
3. Antrag des Instituts der Englischen Fräulein Aschaffenburg auf Gewährung eines Betriebskostenzuschusses
Landrat Schwing erinnerte daran, daß der
Kreisausschuß diesen Antrag bereits anläßlich der Haushaltsberatung 2001
abgelehnt habe. Tatsache sei allerdings, daß die ca. 250 Schülerinnen aus dem
Landkreis Miltenberg, die die Maria-Ward-Schule Aschaffenburg besuchen, im
Landkreis Miltenberg nicht beschult werden könnten. Seinerzeit sei gesagt
worden, solange sich die Stadt und der Landkreis Aschaffenburg nicht stärker
beteiligen, sei der Landkreis Miltenberg nicht zur Beteiligung bereit. Mit
Schreiben vom 01.08.2001 habe nur Landrat Eller, Aschaffenburg, mitgeteilt, daß
die Stadt und der Landkreis Aschaffenburg den jährlichen Zuschuß auf je
145.000,-- DM erhöht hätten und der Landkreis Miltenberg gebeten werde,
jährlich 50.000,-- DM zu übernehmen. Er (Landrat Schwing) habe bereits ein
Gespräch mit der Schulleitung geführt. Für 2002 sei beim Landratsamt Miltenberg
jedoch noch kein Antrag eingegangen. Er schlage daher vor, den Antrag heute
nicht abschließend zu behandeln, sondern den entsprechenden Antrag abzuwarten.
Eine Beteiligung seitens des Landkreises Miltenberg könnte höchstens in Höhe
von 220,-- DM/Schülerin ab dem Schuljahr 2002/2003 erfolgen.
Der Kreisausschuß erklärte sich mit dem
Vorschlag von Landrat Schwing einstimmig einverstanden.
Einstimmig empfahl der Kreisausschuß abschließend
dem Kreistag, den Haushaltsplan 2002 unter Zugrundelegung einer Kreisumlage von
41,3 % zu beschließen.