Tagesordnungspunkt
TOP Ö 7: Sachstandsbericht: Gütertransport durch private Bahnen im südlichen Landkreisteil (Antrag der FWG-Fraktion vom 22.09.2001)
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 10.10.2001 SZ-047206A |
Beschluss: | noch nicht festgelegt |
Abstimmung: | JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat Schwing wies eingangs darauf
hin, daß die FWG-Fraktion mit Schreiben vom 22.09.2001 einen Sachstandsbericht
in dieser Angelegenheit beantragt habe.
Ober-Reg.Rat Fieger teilte mit, daß
im Nachgang zur Resolution des Kreistages vom 14.05.2001, die sich mit
Nachdruck gegen die Pläne von DB Cargo AG zur Bedienungseinstellung der
Güterverkehrsstellen Kleinheubach, Miltenberg und Amorbach gewandt habe, der
Landkreis Miltenberg auf mehreren Ebenen tätig geworden sei.
Mit Schreiben vom 27.06.2001 habe
sich Landrat Schwing direkt an den Vorstand der DB Cargo AG, Herrn Malmström,
an den Bundesminister für Verkehr, Bau und Wohnungswesen (BMVBW), Herrn
Bodewig, sowie an den Bayerischen Staatsminster für Wirtschaft, Verkehr und
Technologie, Herrn Dr. Wiesheu, gewandt.
Das BMVBW habe mit Schreiben vom
06.07.2001 geantwortet und darauf verwiesen, daß die DB Cargo den Auftrag habe,
betriebswirtschaftlich zu arbeiten und ihre Entscheidungen zur Auflassung von
Güterverkehrsstellen in eigener Verantwortung treffe. Gleichzeitig habe die DB
Cargo jedoch den Auftrag erhalten, alle denkbaren Alternativen zu prüfen,
insbesondere die Zusammenarbeit mit anderen Eisenbahnunternehmen.
Am 09.07.2001 habe die DB
Cargo-Niederlassung Frankfurt geantwortet. Sie habe auf ihre betriebswirtschaftlichen
Zwänge verwiesen und eine Weiterbedienung ihrerseits nur für den Fall nicht
ausgeschlossen, daß Dritte (Kunden, Land, Kreis, Kommune), die den
Weiterbetrieb wünschen, Finanzlasten übernehmen. Daneben sei auf Bemühungen um
Ersatzlösungen verwiesen worden.
Im Rahmen der Initiative Bayer.
Untermain seien am 20.08.2001 eine ganze Serie von Schreiben an verschiedene
Beteiligte in dieser Sache versandt
worden (StMin Dr. Wiesheu, BMVBW Herrn Bodewig, VV Herrn Mehdorn, VV Herrn
Heinisch, VV Herrn Malmström). Ein wesentlicher Inhalt sei die Aufforderung
gewesen, die Kündigungen zeitlich aufzuschieben, um weitere Optionen prüfen zu
können. Die bisher vorliegenden Antwortschreiben vom BMVBW bzw. von DB Netz
geben hierüber jedoch keinen Aufschluß.
Parallel dazu habe regelmäßig eine Arbeitsgruppe, bestehend aus den betroffenen Firmen, evtl. später ebenfalls zur Disposition stehenden Empfängern, der IHK und dem Landratsamt getagt. Bis dato hätten sieben Sitzungen, zuletzt am 23.08.2001 stattgefunden. In diesen Sitzungen seien Gespräche mit der DB Cargo und privaten Bahnen geführt, ein Lastenheft für einen regionalen Güterverkehr erstellt und Angebote hierzu eingeholt worden. Der Prozeß der Entscheidungsfindung sei noch nicht abgeschlossen, die Zeit drängt jedoch nunmehr.
Landrat Schwing berichtete von einer
Tagung der Initiative Bayer. Untermain, bei der keine neuen Aspekte bekannt
geworden seien. Weil noch nicht klar sei, wie es mit dem Güterverkehr
weitergehe, habe der Landkreis Miltenberg die Entscheidung über den
Müllferntransport zurückgestellt. Der Ausschuß für Natur- und Umweltschutz habe
am 08.10.2001 den Vertrag mit dem bisherigen Transportunternehmen bis
31.05.2002 verlängert.
Kreisrat Ritter bestätigte, daß sich
bisher alle Abgeordneten des Problems angenommen hätten und ihnen mitgeteilt
worden sei, daß im Moment noch in Verhandlungen nach Lösungen gesucht werde. In
der Presse sei bereits zu lesen gewesen, daß in Bayern keine Strecken
stillgelegt werden sollen.
Kreisrat Dr. Fahn sagte, Ziel sei
eine positive Lösung. Er fragte, ob schon mit Privatbahnen Verhandlungen
geführt worden seien, nachdem die Gleisanschlüsse erhalten bleiben sollen.
Herr Betz, Nahverkehrsbeauftragter
der Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg, teilte daraufhin mit, daß bereits
Gespräche mit Privatbahnen geführt worden seien und konkrete Angebote
vorliegen. Die Entscheidung werde letztendlich davon abhängen, was die Firmen
für den Transport zu zahlen bereit seien. Dazu seien noch weitere Gespräche
erforderlich.
Ober-Reg.Rat Fieger wies
abschließend darauf hin, daß die Antwortschreiben, die die Verwaltung aufgrund
der Resolution erhalten habe, den einzelnen Fraktionen zugestellt worden seien.
Im Schreiben der DB Cargo heiße es ausdrücklich, daß lediglich die Bedienung eingestellt
werde. Das bedeute, daß der Schienengüterverkehr weiterhin möglich bleibe und
Schienen und Weichen nicht abmontiert werden.