Tagesordnungspunkt

TOP Ö 8: Sachstandsbericht: Zukunft der Bahnstrecke Miltenberg - Seckach (Antrag der FWG-Fraktion vom 22.09.2001)

BezeichnungInhalt
Sitzung:10.10.2001   SZ-047206A 
Beschluss:noch nicht festgelegt
Abstimmung:JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Ober-Reg.Rat Fieger gab davon Kenntnis, daß nach einem Pressebericht der “Süddeutschen Zeitung” vom 10.09.2001 die örtliche Presse bei der Verwaltung angefragt habe, ob hier Absichten der Deutschen Bahn AG bekannt seien, den Betrieb auf der Strecke Miltenberg – Seckach einzustellen. Das entsprechende Dementi der Verwaltung sei am 12.09.2001 veröffentlicht worden.

 

Mit Schreiben vom 22.09.2001 habe die FWG-Fraktion beantragt, daß die Verwaltung einen Sachstandsbericht über das Thema “Zukunft der Bahnstrecke Miltenberg – Seckach” gebe.

 

Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs sei der Freistaat Bayern, der diese Aufgabe auf die Bayer. Eisenbahngesellschaft (BEG) übertragen habe. Mit Schreiben vom 26.09.2001 sei daher die BEG als Bestellerin des Schienenpersonennahverkehrs um Stellungnahme zu dieser Frage gebeten worden. In ihrem Antwortschreiben vom 02.10.2001 habe die BEG bestätigt, daß sie langfristig beabsichtige, Eisenbahnverkehrsleistungen auf dieser Strecke einzustellen. Wörtlich habe sie folgendes mitgeteilt: “Im Rahmen unserer langfristigen Planungen beabsichtigen wir, auch künftig Leistungen nach den Kriterien des Integralen Taktfahrplans für die Strecke Miltenberg – Seckach für den bayerischen Streckenabschnitt zu bestellen. Unsere baden-württem-bergischen Kollegen haben ebenfalls Interesse am Fortbestand der Strecke bekundet. Der Endpunkt Seckach wird in Zukunft sogar von der S-Bahn Rhein-Neckar bedient. Darüber hinaus könnte die Strecke sinnvoll in das erst kürzlich initiierte Kooperationsprojekt zwischen DB Regio und der Kahlgrund-Verkehrsgesellschaft (KVG) integriert werden. Dessen ungeachtet ist die Deutsche Bahn AG gefordert, die Strecke mit ihren zahlreichen Kreuzungsbahnhöfen zu modernisieren, um einen wirtschaftlichen Verkehr auch in Zukunft zu gewährleisten.”

 

Am 05.10.2001 habe im Landratsamt Miltenberg ein Gespräch mit einem Vertreter der DB Regio stattgefunden. Dieser habe bestätigt, daß die Deutsche Bahn AG im Augenblick Überlegungen über die Zukunft ihrer Strecken anstelle. Dabei gehe das Konzept “Regio-Netz” nicht in Richtung Stillegung, sondern vielmehr in Richtung Erhalt und Ausbau. Über eine entsprechende Vorlage werde der Vorstand der Deutschen Bahn AG noch in diesem Jahr entscheiden. Ziel dieses Konzeptes sei es, in den Bereichen Betrieb und Infrastruktur die Verantwortung für die Nahverkehrs-angebote regional zu bündeln. Speziell für unseren Bereich (“Spessart-Untermain-Netz”) gehe es auch darum, besseres Fahrzeugmaterial zu bekommen und Schwachstellen im Bereich des Netzes zu beseitigen, was auch die BEG in ihrem Antwortschreiben angesprochen habe.

 

Kreisrat Dr. Fahn fragte, ob es Zahlen über das Fahrgastaufkommen gebe. Nach seiner Information wolle die Deutsche Bahn AG Strecken mit weniger als 500 Fahrgästen pro Tag nicht mehr weiterbetreiben. Wie stehe es mit Mitteln vom Freistaat Bayern?

 

Herr Betz, Nachverkehrsbeauftragter der Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg, teilte dazu mit, daß es Zahlen gebe, diese jedoch nicht vorliegen. Fakt sei, daß das Angebot auf der Strecke Miltenberg – Seckach in den letzten Jahren deutlich ausgebaut worden sei. Es sei Ziel, diese Strecke in ein Gesamtnetz einzubeziehen.

 

Kreisrat Ritter erklärte, daß der Freistaat Bayern seine Verpflichtung mehr als andere Länder der Bundesrepublik Deutschland erfülle. In Bayern seien sogar schon stillgelegte Strecken wieder in Betrieb genommen worden. Die ganze Angelegenheit sei nur wegen unrentabel gewordener Strecken in der früheren DDR aufgekommen.

 

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