Tagesordnungspunkt

TOP Ö 4: Geschäftsbericht der Krankenhaus-GmbH Landkreis Miltenberg

BezeichnungInhalt
Sitzung:23.07.2001   SZ-042WBYK 
Beschluss:noch nicht festgelegt
Abstimmung:JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Geschäftsführer Büchler gab den dieser Niederschrift als Anlage beigefügten Geschäftsbericht 2000 der Krankenhaus-GmbH Landkreis Miltenberg.

 

Landrat Schwing dankte Geschäftsführer Büchler für den Bericht und das gute Ergebnis und bat, den Dank des Kreistages an alle MitarbeiterInnen der beiden Krankenhäuser weiterzugeben. Insgesamt könne der Kreistag mit der Entwicklung der Krankenhaus-GmbH zufrieden sein. Es sei erstaunlich, daß trotz Widrigkeiten (Gesetzgebung und laufende Umbaumaßnahmen) ein so gutes Ergebnis erarbeitet worden sei, ohne daß die Qualität der beiden Krankenhäuser leide.

 

Kreisrat W. Zöller stattete namens der CSU-Fraktion den Dank an Geschäftsführer Büchler und alle MitarbeiterInnen in den beiden Krankenhäusern ab. Weiter bat er um Aussagen zu folgenden Fragen:

1.  Unterschiedliche Verweildauer von 20 % in Erlenbach a.Main und Miltenberg.

2.  Unterschied im Bereich Fallpauschalen und Sonderentgelte zwischen beiden Krankenhäusern.

3.  Medikamentezuwachs von 17 % beim Krankenhaus Erlenbach a.Main, jedoch Rückgang von

     5 % beim Krankenhaus Miltenberg.

4.  Rückgang beim Pflegepersonal um 0,8 %.

 

Geschäftsführer Büchler sagte dazu, es könne nicht ein Jahr mit dem anderen verglichen werden. Nachdem letztes Jahr in beiden Krankenhäusern eine erhebliche Personalaufstockung erfolgt sei, seien dieses Jahr Reduzierungen möglich gewesen. Der Personalstand des Jahres 2000 entspreche wieder dem des Jahres 1998. Das Pflegepersonal verursache 53 % der Kosten, wo sonst könne noch gespart werden? Die Unterschiede bei der Verweildauer, im Bereich Fallpauschalen und Sonderentgelte und beim Medikamenteverbrauch ergeben sich aus dem unterschiedlichen Spektrum der beiden Häuser, wobei die Entwicklung im Bereich Medikamente über mehrere Jahre gesehen werden müsse.

 

Kreisrätin Wright dankte im Namen der SPD-Fraktion für den Bericht und die von allen Mitarbei-terInnen der Krankenhäuser Erlenbach a.Main und Miltenberg geleistete Arbeit. Für wichtig halte sie die Rückmeldungen aus der Bevölkerung, gerade jetzt während der Umbauphase beim Krankenhaus Erlenbach a.Main. Weiter bat Kreisrätin Wright um Bestätigung, daß die Ökosteuer den beiden Krankenhäusern ein hohes Plus bringe.

 

Kreisrat Dr. Linduschka lobte die von Geschäftsführer Büchler bekanntgegebenen positiven Zahlen und bat um Beantwortung zu Fragen der Verweildauer, zum Rückgang der Pflegesätze des Krankenhauses Miltenberg um mehr als 30 % und zur Auswirkung der geplanten Niederlassung eines Nephrologen auf das Krankenhauses Erlenbach a.Main.

 

Geschäftsführer Büchler wies darauf hin, daß die im Geschäftsbericht angegebene Verweildauer der Durchschnitt sei. Die Verweildauer werde von vielen Dingen beeinflußt. So werden z.B. von den Krankenkassen viele Fälle gerade bei Kurzliegern herausgestrichen und argumentiert, “ambulant gehe vor stationär”. Das sei auch der Grund für weniger Fälle. Nach Einführung der DRG’s soll die Verweildauer um weitere 30 % sinken. Bezüglich der Pflegesätze sei zu sagen, daß die mit den Krankenkassen vereinbarten Pflegesätze nie tatsächlich abgerechnet, sondern daß immer noch die Ausgleiche für das Vorjahr zu addieren oder subtrahieren seien. Ein niedergelassener Nephrologe werde ambulante Dialyseplätze anbieten, was Auswirkungen auf die Dialyseabteilung des Krankenhauses Erlenbach a.Main haben werde.

 

Kreisrat Scharrer dankte namens der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für den Bericht und bemerkte, daß die positive Entwicklung der beiden Krankenhäuser bestätigt werden könne. Seiner Meinung nach sei das Ergebnis aufgrund der Ökosteuer um ca. 60.000,-- DM besser. Weiter fragte er, ob evtl. von der Deutschen Krankenhausgesellschaft Vergleichszahlen verschiedener Krankenhäuser zu erhalten seien.

 

Geschäftsführer Büchler entgegnete darauf, daß es noch keine Vergleichszahlen gebe, aber Bemühungen dazu bereits bestehen.

 

Kreisrätin Almritter fragte, ob

-    die Möglichkeit bestehe, die Niederlassung eines Nephrologen zu verhindern, damit die Dialyse beim Krankenhaus Erlenbach a.Main weiterbestehen könne und

-    es Bestrebungen gebe, auf längere Sicht Schwerpunkte zu bilden.

 

Die Frage bezüglich eines Nephrologen wurde von Geschäftsführer Büchler verneint. Bezüglich Schwerpunktbildung gab Geschäftsführer Büchler bekannt, daß diese bereits erfolgt sei.

 

Zum Hinweis von Kreisrat Trützler, daß in den Medien desöfteren von überarbeiteten Ärzten im Bereitschaftsdienst berichtet werde, bestätigte Geschäftsführer Büchler, daß es dieses Problem bei den beiden Krankenhäusern Erlenbach a.Main und Miltenberg nicht gebe. Nach dem Bereitschaftsdienst hätten die Ärzte Freizeitausgleich und müssen nach Hause gehen.

 

Landrat Schwing bat abschließend, die Fragen als Interesse des Kreistages an den beiden Krankenhäusern zu werten. Er bat weiter zu bedenken, daß die relativ niedrige Kreisumlage auch auf das gute Ergebnis der Krankenhaus-GmbH zurückzuführen sei.

 

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