Tagesordnungspunkt

TOP Ö 5: Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 22.02.2001: Jährliche Durchführung eines TöchterTages

BezeichnungInhalt
Sitzung:28.02.2001   SZ-03VJAO0 
Beschluss:noch nicht festgelegt
Abstimmung:JA-Stimmen:0 NEIN-Stimmen:0 Enthaltungen:0
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

Dem Kreisausschuß wurde folgender Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 22.02.2001 zur Kenntnis gegeben: “Im Landkreis Miltenberg soll in jedem Jahr ein sog. TöchterTag durchgeführt werden. An diesem Tag sollen interessierte Mädchen die Möglichkeit haben, mit einer Person ihrer Wahl zu deren Arbeitsplatz zu gehen und sich über die jeweilige Tätigkeit zu informieren, wenn möglich, sie auch auszuprobieren. Der Landkreis Miltenberg beauftragt die Gleichstellungsbeauftragte mit der Erstellung eines Konzeptes, der Kontaktaufnahme mit Unternehmen und Schulen und der Organisation des TöchterTags im Landratsamt. Dabei soll auf die Erfahrungen von Lucent Technologies Nürnberg (TöchterTag am 27.04.2000), der Stadt Hamburg (TöchterTag am 26.04.2001) und den USA (Take our Daughters to work seit neun Jahren) zurückgegriffen werden.”

 

Gleichstellungsbeauftragte Seidel nahm zu diesem Antrag wie folgt Stellung: Um das Berufswahlspektrum für Mädchen zu erweitern, wurde bereits der Arbeitskreis “Mädchen und Neue Medien” gegründet. Hier arbeiten die Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg, die Beauftragten für Frauenbelange im Arbeitsamt  Aschaffenburg und das Mädchencafé “In Via” Aschaffenburg zusammen. Sinnvoll sei in diesem Zusammenhang die Kooperation mit dem Verein Hardware 4friends e.V., in dem bereits Stadt und Landkreis Aschaffenburg organisiert seien und der Internetschulungen sowie die Hardwareausstattung von Schulen finanziere. Eine weitere Möglichkeit biete die Initiative EQUAL der Europäischen Union. Diese habe u.a. die Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt zum Ziel und sei mit 2,847 Mrd Euro ausgestattet. Die Region Starkenburg habe diese Anregung aufgenommen und bereits die Entwicklungspartnerschaft von Arbeitsamt, Bildungseinrichtungen, Schulen, Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Sozialamt, Arbeitgeberverband, Deutscher Gewerkschaftsbund, Gleichstellungsbeauftragten u.a. gestartet. Eine solche Initiative sei auch für die Region Bayer. Untermain denkbar. Darüber hinaus könne die Informationsbörse für Frauen, die von der Gleichstellungsbeauftragten für September 2001 geplant sei, durchaus unter das Motto “Berufsorientierung für Mädchen und Frauen” gestellt werden.

 

Kreisrat Dr. Schüren sagte, er halte den vorliegenden Antrag für Lyrik. Für das, was damit beantragt werde, gebe es Arbeitsämter, Frauenforen usw. Er weigere sich über einen solch nicht durchdachten Antrag zu diskutieren.

 

Kreisrat Klüpfel erklärte, Sinn des Antrages sei es, die Schwellenangst von Mädchen abzubauen. Für Mädchen seit die Berufswahl nämlich noch außerordentlich beschränkt. Die Ausführungen der Gleichstellungsbeauftragten halte er für gut und hoffe, daß damit die Vorurteile beseitigt seien.

 

Kreisrat Dr. Linduschka meinte, die Gleichstellungsbeauftragte habe eine optimale Stellungnahme abgegeben, so daß es sich erübrige, über den vorliegenden Antrag zu sprechen.

 

Auf Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten Seidel wurde durch den Kreisausschuß sodann einstimmig folgendes

 

b e s c h l o s s e n :

 

Die Einführung eines TöchterTages wird grundsätzlich begrüßt. Die Durchführung und Organisation eines solchen Projektes allein durch die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Miltenberg wird jedoch nicht für sinnvoll erachtet. Die vorhandenen Netzwerke sollten in diesem Zusammenhang genutzt werden.

 

© 2011 Landratsamt Miltenberg | Brückenstr. 2 | 63897 Miltenberg | Tel: 09371 501-0
Fernwartung