Tagesordnungspunkt

Herr Adams vom SG 20 berichtet:

Am 26.06.2023 hat die Schulleitung der Johannes-Hartung-Realschule einen Antrag auf Einrichtung einer JaS-Stelle gestellt. Der Antrag bezieht sich auf einen Grundsatzbeschluss des Jugendhilfeausschusses vom 13.12.2021 zum Ausbau der JaS im Landkreis Miltenberg. Realschulen sind lt. den JaS-Förderrichtlinien vom 19.03.2021 uneingeschränkt förderfähig. Geplant ist eine Stelle im Umfang von 30 Stunden/Woche.

Die Johannes-Hartung-Realschule besuchten im vergangenen Schuljahr 531 Schülerinnen und Schüler.

Die Schule begründet den Bedarf mit einer steigenden Zahl an Schülerinnen und Schülern mit sozial-emotionalen Auffälligkeiten, familiären Problemen, Handicap, Migrationshintergrund oder aus in Armut lebenden Familien.

In einer statistischen Abfrage der Bedarfe wurden Fälle von verbaler und physischer Gewalt unter Mitschülern und gegenüber Lehrkräften, Schulabsentismus und Schulangst, psychische Auffälligkeiten und emotionale Krisen am häufigsten genannt. Eltern würden in solchen Situationen oft als überfordert oder handlungsunfähig erlebt. Ihnen fehle oft das Wissen um mögliche Hilfestellen und Unterstützung. Die Schule könne nötige Unterstützung und Vermittlung nicht im benötigten Umfang leisten.

Aktuell stehen keine Fördergelder aus dem staatlichen Förderprogramm "Jugendsozialarbeit an Schulen" zur Verfügung. Wenn staatliche Förderung zur Verfügung steht, kann ein Antrag gestellt und die Stelle eingerichtet werden.

Beratung:

Das Förderprogramm des Sozialministeriums ist mit der dritten Ausbaustufe ausgeschöpft, daher können aktuell keine neuen Stellen installiert werden. Der Beschluss erfolgt quasi auf Vorrat, damit alles vorbereitet werden kann, um die Stelle dann zu installieren, wenn der BLKT wieder eine Förderung der 4. Ausbaustufe im Zuge der Haushaltsverabschiedung im Frühjahr 2024 beschließt. Alle bereits eingerichteten Stellen werden weiterhin gefördert.

Die Johannes-Hartung-Realschule ist die letzte verbliebene Realschule, die noch keine JaS-Stelle hat.

Herr Adams berichtet von einer nahezu flächendeckenden Abdeckung mit JaS an den Schulen im Landkreis Miltenberg:

Bei den Grundschulen sind an 22 von 25 Grundschulen JaS-Stellen eingerichtet. Die Mittel- und Berufsschulen sind vollständig abgedeckt, ebenso die landkreiseigenen Förderschulen. Bei den Realschulen sind es drei von vier Schulen. Mit dem Beschluss hat man dann ebenfalls vollständige Abdeckung. Alles andere ist momentan nicht förderfähig.

Herr Oettinger lobt die JaS-Stellen als spürbare Entlastung der Eltern und Lehrkräfte durch ausgebildete Fachkräften, die sich damit explizit beschäftigen und die richtige Hilfestellung anbieten können.

Herrn Scherf ist die Thematik bekannt und er wird sich dafür einsetzen, um auf die Notwendigkeit einer weiteren Förderung aufmerksam zu machen, berichtet Herr Rätz.