Tagesordnungspunkt

TOP Ö 4: Sachstand und Weiterentwicklung der ZENTEC GmbH

BezeichnungInhalt
Sitzung:10.10.2023   KA/021/2023 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Herr Scherf begrüßt zu dem TOP Herrn Dr. Freser-Wolzenburg. Dieser ist seit August 2023 als Geschäftsführer in der ZENTEC angestellt. Die bisherige Geschäftsleitung, die Herren Marc Gasper und Thorsten Stürmer, bleiben der ZENTEC als Projektleiter erhalten.

 

Herr Scherf führt in einer Rede aus:

 

„Die Suche und Besetzung der Geschäftsführerposition mit Herrn Freser-Wolzenburg erfolgte durch die Gesellschafter der ZENTEC im Rahmen des Strategieprozesses, über den ich Sie zuletzt in der Sitzung des Kreistags am 4. April 2022 ausführlich informiert hatte.

 

Besonders im Bereich des Geschäftsfeldes „Betreuung von Existenzgründer*innen“ war es dringend angezeigt, auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Alleine das Beispiel der Ansiedlung der Ausgründung aus der Gutenberg-Universität in Mainz, dem Startup NexQt im Bereich des Quantencomputing an den Standort ICO zeigt: Es war Zeit, sich von diesem historischen Arbeitsfeld „Vermietung“ an neugegründete Unternehmen zu verabschieden, weil Startup ganz anders funktioniert.

 

Wir als Kreistag hatten deshalb am 4.4.2022 die Weichen für die Liquidation der das Gebäude tragenden MIL Gründerzentrum GbR gestellt.

 

Ferner hat der Kreistag den Landrat ermächtigt, im Falle der konzeptionell bedingten räumlichen Neuorientierung einen Standort im Landkreis Miltenberg in den Prüfprozess einzubringen. Mit einer deutlichen Mehrheit hatte der Kreistag erklärt, den Standort der ZENTEC GmbH im Landkreis Miltenberg erhalten zu wollen.

 

Die entsprechenden Beschlüsse sind umgesetzt; wie bereits in der Sitzung am 12.12.2022 berichtet, wurde die Immobilie im Industriering 7 in Großwallstadt erfolgreich veräußert und kann von dem Unternehmen Alcon zur Weiterentwicklung des sehr erfolgreichen Unternehmens sinnvoll genutzt werden.

 

Auch Standorte im Landkreis Miltenberg wurden im Rahmen der räumlichen Neuorientierung der ZENTEC in den Prüfprozess eingebracht. Am Ende des Prüfprozesses stand die Entscheidung der Gesellschafter der ZENTEC für eine noch zu errichtende Immobilie in Niedernberg im Rüttelweg 1.

 

Damit diese Lösung umgesetzt und so der Standort der ZENTEC GmbH im Landkreis Miltenberg erhalten bleibt, habe ich im Rahmen eines Eilentscheids am 15.9.2023, fußend auf dem Auftrag des Kreistags vom 4.4.2022, dem Umlaufbeschluss der Gesellschafterversammlung der ZENTEC zugestimmt und somit der weiteren Aushandlung und anschließenden Unterzeichnung des Mietvertrags für diese Immobilie in Niedernberg im Rüttelweg 1 zugestimmt. Damit bleibt die ZENTEC im Landkreis Miltenberg, sie geht somit nach Niedernberg.“

 

Zu diesem Sachverhalt gab es von Seiten der Kreisrätinnen und Kreisräte keine Fragen.

 

„Nun begrüße ich Herrn Dr. Thomas Freser-Wolzenburg, der sich als neuer Geschäftsführer der ZENTEC GmbH sowohl Ihnen persönlich vorstellen wird als auch einen prägnanten Überblick über die aktuelle Entwicklung und strategische Bedeutung der einzelnen Geschäftsfelder der ZENTEC GmbH geben wird, wozu

  • die Unterstützung und Betreuung von Start-up gehört,
  • der Aufbau und die Betreuung von Netzwerken rund um die Entwicklung und Transformation des Wirtschafts- und Industriestandortes am Bayerischen Untermain (markante Stichpunkte sind der Weiterbildungsverbund neben verschiedenen spannenden Kompetenz-Netzwerken),
  • das Regionalmarketing (regionale Produkte und Leit-Veranstaltung Regionaler Apfelmarkt)
  • das Regionalmanagement (hier beispielsweise die bayernweit einmalige Kooperation von Regionalmanagement und Regionalem Planungsverband)
  • die Unterstützung der Energiewende in der Region (aktuell neues Konzept für Klimapfade auf dem Weg zur klimaneutralen Region sowie der Aufbau eines H2-Netzwerkes rund um die Anbindung von Kraftwerk und Region ans internationale Wasserstoffnetz und der Projektidee der Produktion grünen Wasserstoffes im Landkreis Miltenberg)
  • bis hin zum Internationalen Marketing der Region über die FRM International Marketing oft he Region GmbH
  • sowie die Präsenz und Mitarbeit des Bayerischen Untermains u.a. über das von der hessischen Staatskanzlei verantwortete vier Länder und alle Ebenen umfassende Strategieforum.

 

Minimum sieben Schwerpunkte verfolgen wir strategisch in der ZENTEC, Herr Freser-Wolzenburg, herzlich Willkommen im Landkreis Miltenberg und hier im zuständigen Kreisausschuss: Sie haben das Wort!“

 

Herr Freser-Wolzenburg dankt für die einleitenden Worte und stellt sich persönlich den Anwesenden mit einem kurzen Abstrakt seines beruflichen Werdegangs vor. Mittels separater Präsentation skizziert er seine Ideen einer künftigen Neuausrichtung der ZENTEC.  Die Ziele sind, die bereits vorhandenen Stärken zu nutzen, Potentiale auszubauen und die Sichtbarkeit der ZENTEC zu erhöhen. Darüber hinaus berichtet er zu Veränderungen in der Gesellschafterstruktur, dem Umzug nach Niedernberg und der künftigen Bürogestaltung sowie anstehenden Veranstaltungen und Projekten.

 

Beratung:

 

Herr Bohnhoff dankt Landrat Scherf für seine Bemühungen, dass die ZENTEC im Landkreis Miltenberg verbleibt und dankt ebenso Herrn Reinhard für seine Unterstützung. Er bringt an, dass die CSU-Fraktion diese Nachricht gerne direkt erfahren hätte anstatt aus dem MainEcho von dieser Neuigkeit zu erfahren. Hier wünscht er sich in Zukunft verbesserte Kommunikationswege.

Herr Scherf zeigt Verständnis und verweist auf den bereits erfolgten Austausch zu diesem Thema.

 

Herr Paulus dankt für die Vorstellung. Er berichtet von der geplanten Gründung eines regionalen Energiewerkes zum Herbst 2023. Das Thema Wasserstoff betrifft nicht nur die Fripa, sondern auch andere Firmen wie Linde, Scheurich, ROBA usw. Er bezeichnet es als Glück, dass eine Hochdruckleitung durch die Region bis Richtung Mannheim verläuft und hat die Hoffnung, dass Miltenberg an das Wasserstoffnetz, das von Rotterdam kommend über das Rhein-Main-Gebiet verläuft, angeschlossen wird. Eine andere Schiene kommt von Regensburg her in die Region. Er hofft daher auf eine auskömmliche Lieferung, ggf. muss eine eigene Erzeugung vor Ort erfolgen. Man freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit der ZENTEC und sieht es als Aufgabe, die Industrie mitzunehmen.

Im Regionalplan sind bis zu 100 Windräder mit einer Leistung mit bis zu 700 MW vorgesehen. Diese entstehenden Potenziale gilt es zu verbinden. Über die IHK wurden bereits Anfragen gestellt. Herr Paulus bittet Herrn Freser-Wolzenburg darum, in diesem Bereich tätig zu werden und alle Beteiligten an einen Tisch zu holen.

Herr Scherf dankt für den Beitrag und signalisiert Unterstützung. Vernetzung ist in diesem Gebiet extrem wichtig. Die Vernetzung ist Kernaufgabe der ZENTEC.

Herr Freser-Wolzenburg greift das gerne auf. Er kommt aus diesem Bereich und für ihn ist es eine Herzensangelegenheit, dies entsprechend zu unterstützen und dafür zu werben.

 

Herr Reinhard weist daraufhin, dass die Energieversorger tätig werden müssen und eine Bündelung der ganzen Nachfrage notwendig ist.

Herr Scherf sieht sowohl die Bedarfe als auch die großen Potenziale einer Netzwerkarbeit.

 

Herr Dotzel rät, sich mit Frau Trips, der Präsidentin der IHK Würzburg-Schweinfurt, in Verbindung zu setzen. Sie hat in Schweinfurt ein großes Werk und baut in ganz Europa Teile, die benötigt werden, um Wasserstoff herzustellen. Somit hat sie offensichtlich beste Verbindungen zur Wasserstoffherstellung.

Herr Scherf dankt für diesen konkreten Tip.

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