Tagesordnungspunkt

TOP Ö 6.3: JaS-Stelle Realschule Elsenfeld

BezeichnungInhalt
Sitzung:02.05.2023   JHA/005/2023 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Folgender Beschluss wurde einstimmig gefasst:

 

Der Jugendhilfeausschuss erkennt den Bedarf an JaS an der staatlichen Realschule Elsenfeld in Höhe von 30 Stunden/Woche an.


Herr Scherf gibt zum Sachverhalt an:

 

Am 20.12.2022 hat die Schulleitung der staatlichen Realschule Elsenfeld einen Antrag auf Einrichtung einer JaS-Stelle gestellt. Der Antrag bezieht sich auf einen Grundsatzbeschluss des Jugendhilfeausschusses vom 13.12.2021 zum Ausbau der JaS im Landkreis Miltenberg. Realschulen sind lt. den JaS-Förderrichtlinien vom 19.03.2021 uneingeschränkt förderfähig. Geplant ist eine Stelle im Umfang von 30 Stunden/Woche.

 

Die Realschule besuchen im laufenden Schuljahr 702 Schülerinnen und Schüler.

 

Die Schule begründet den Bedarf mit Fällen von Arbeitsverweigerung, Schulverweigerung, Mobbing in der Schule sowie per Internet. Fälle von Schulangst, oft begründet durch hohe Erwartungen der Eltern und schulischem Misserfolg, würden sich mehren. Die Integration von am Gymnasium gescheiterten Schüler*innen in die Realschule und kulturell bedingte Integrationsprobleme werden zunehmend problematischer erlebt. Schüler*innen mit psychosozialen und familiären Problemen bräuchten Unterstützung. Negativ auffälliges Verhalten Einzelner führt zu Verschlechterung des Klassenklimas und im Extremfall zu problematischen Gruppenphänomenen wie Mobbing oder soziale Ausgrenzung. Lehrkräfte sind zunehmend mit Verhalten und Situationen überfordert und schaffen es oft nur noch bei Eskalationen auf soziale oder emotionale Probleme von Schülerinnen und Schülern zu reagieren. Hintergründe können selten erhellt und erzieherische, therapeutische oder soziale Bedarfe nicht bearbeitet werden. Eltern betroffener Schülerinnen und Schüler werden zunehmend als resigniert in ihrem Erziehungsverhalten erlebt. Die Folge ist fehlende oder falsche Erziehung und ein steigender Unterstützungsbedarf, den die Schule aber nicht decken kann. Lt. statistischer Bedarfsabfrage sind "Mangelnde Konzentration im Unterricht", "Unterrichtsstörungen", "übermäßiger Medienkonsum/Internet", "Verbale Gewalt gegen Mitschüler/innen", sowie "Sexuelle Übergriffe/Gewalt gegen Mitschüler/innen" die am häufigsten genannten Hinweise auf einen JaS- Bedarf.

 

Der Fachbeirat zur Jugendsozialarbeit an Schulen im Landkreis Miltenberg hat in seiner Sitzung vom 20.04.2023 beschlossen, dem Jugendhilfeausschuss die Anerkennung des Bedarfs zu empfehlen.

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