Tagesordnungspunkt

TOP Ö 8: Bericht der Gleichstellungsbeauftragten

BezeichnungInhalt
Sitzung:27.03.2023   KT/012/2023 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Kreistages nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Die Gleichstellungsbeauftragte Frau Boughton informiert mittels separater Präsentation zum Stand der Gleichstellungsarbeit.

 

Beratung:

 

Im Gremium wird die Istanbuler Konvention erläutert. Es ist ein internationales Abkommen des Europarates mit dem Schwerpunkt Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

 

Bezüglich dem Stand der Gleichstellung führt Frau Boughton aus, dass das bloße Vorliegen von gleichen Möglichkeiten für Alle nicht bedeutet, dass diese auch genutzt werden und ausreichen, um eine Änderung hervorzurufen. Der Habitus, gesellschaftliche Gewohnheiten, Meinungen, Gepflogenheiten, Vorurteile sind sehr vertieft verankert. Ohne Vorbilder und Rollenbilder lassen sich nur schwer Veränderungen herbeiführen. Dies trifft auch auf den Bereich der Frauenförderung zu. Viele wichtige Bereiche wie beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern mehr Flexibilität durch Arbeiten in Teilzeit und im Homeoffice, aber es hat nicht dazu geführt, dass Frauen zuhause weniger Verantwortung haben. Gesellschaftlich ist vieles schon lange besprochen. Daher denken insbesondere jüngere Menschen, dass das Thema nicht mehr relevant ist. Aber Frau Boughton zieht das Fazit, dass die Themen alt sind, die Lösungen aber nicht. Strukturen tendieren gesellschaftlich immer dazu, sich zu verfestigen. Deswegen ist oft auch eine gesellschaftliche Übertonung nötig. Das quere Bewusstsein der Jugendlichen hilft, das Geschlecht als fluid und wandelbar wahrzunehmen. Aber trotzdem hilft die Kategorie Geschlecht, um die gesellschaftlichen Realitäten zu beschreiben und um sie änderbar zu machen. Man kann nicht die Kategorie Geschlecht auflösen, bevor nicht die Diskriminierungen besprochen wurden. Man muss sowohl die Wörter behalten als auch die Kategorien zur Analyse.

 

Frau Boughton skizziert, dass sie den Bürger*innen des Landkreises auch beratend zur Verfügung steht. Je nach Themenkomplex liegt der Schwerpunkt in der vermittelnden Beratung durch ihre vielfältigen Vernetzungen im Landratsamt und am Bayerischen Untermain.

 

Frau Boughton berichtet von einem durch das Sozialministerium geförderten Projekt „Malte anders“. Dies ist ein Programm, was sich speziell an Jugendliche richtet, um die Gleichstellung und den queren Ansatz zu besprechen.

Frau Walter bittet darum, das Programm nicht nur für Gymnasien und Realschulen, sondern auch an Mittelschulen anzubieten.

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