Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Vorstellung GKS und anstehender Projekte

BezeichnungInhalt
Sitzung:13.03.2023   NU/013/2023 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses für Natur- und Umweltschutz nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Herr Scherf leitet in den TOP ein und begrüßt zu diesem Dr. Ragnar Warnecke, Geschäftsführer der GKS:

 

Der Landkreis Miltenberg ist seit 1994 Gesellschafter der Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH. Die im Landkreis anfallenden brennbaren Beseitigungsabfälle werden seither getrennt gesammelt und im GKS ordnungsgemäß und zuverlässig entsorgt.

 

Nachdem im Hinblick auf sich ändernde Rahmenbedingungen die Weiterentwicklung des GKS ansteht – Stichwort beispielsweise CO2-Abgabe für Abfälle und Klimaneutralität – stellt Herr Dr. -Ing. Ragnar Warnecke, Geschäftsführer der GKS GmbH, das GKS und die anstehenden Projekte mittels separater Präsentation vor.

 

Beratung:

 

Zu Rückfragen aus dem Gremium äußert Dr. Warnecke,

 

dass der Landkreis Miltenberg einer der größten Anlieferer des GKS ist und damit ein zuverlässiger Garant für die zu verarbeitenden Müllmengen. Er bedankt sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten Jahre.

 

dass gemäß den Prognosen des Bundesdachverbandes und des Staatsministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz davon ausgegangen wird, dass die angelieferten Müllmengen bis 2040 bzw. bis 2045 im Durchschnitt etwa ähnlich gleichbleibend sind, teils aber starken Schwankungen unterliegen werden, zum Beispiel bei den Gewerbeabfällen aufgrund von Preisschwankungen. Herr Warnecke geht von einer Auslastung der GKS-Anlage aus. Aktuell nimmt er einen starken Einbruch beim Gewerbemüll wahr und wertet diesen als Zeichen des konjunkturellen Einbruchs. Er geht von einer Stabilisierung aus.

 

dass die Anlagen des GKS ca. 30 Jahre alt sind. Von der Verfügbarkeit her liegt das GKS im deutschlandweiten Vergleich mit rund 8.300 Stunden im vordersten Feld. Das Werk läuft fast ständig durch.

 

dass die technischen Optimierungen weiter vorangetrieben werden, so auch bei der Wärmeauskopplung und dem Wasserdampf. Aktuell hat das GKS 183.000 Tonnen Abfall pro Jahr. Gerne würde Herr Warnecke noch mehr Müll verwerten.

 

dass in Deutschland ungefähr 1,6 / 1,7 Mio. Trockensubstanz-Äquivalente an Klärschlamm existieren und er mit einem Bau von weiteren Werken in Deutschland rechnet. Aktuell geht der entwässerte Klärschlamm in die Zementindustrie und in die Kohlekraftwerke. Nach einer Verordnung ist dies ab 2029 nicht mehr erlaubt, so dass er mit mehr Trockenklärschlamm rechnet. Herr Warnecke sieht hier einen klaren Trend. Die Hoheit für den Klärschlamm liegt bei den Gemeinden. Daher sollten diese seiner Erachtens Ende 2023 bereits einen Plan zur künftigen Verfahrensweise mit ihrem Klärschlamm haben.

 

dass Phosphatrecycling Bestandteil des GKS-Konzeptes ist, großtechnisch dies jedoch noch nicht verfügbar ist. GKS bedient sich Dienstleister für den Prozess.

 

Herr Scherf und Herr Warnecke bieten den Ausschussmitgliedern bei Interesse einen Besuch des GKS in Schweinfurt an.

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