Tagesordnungspunkt

Herr Wosnik führt zum Sachvortrag aus und ergänzt diesen mittels einer Präsentation zur Kostenbetrachtung und Bildern der Vor-Ort-Besichtigung des Referenzbodens in Cham:

Mittlerweile hat die zweite Besichtigungsfahrt zur Klärung der Fragestellung, welcher Sportboden in der Untermainhalle eingebaut werden soll, stattgefunden.

Am 20.06.2022 haben die Kreistagsmitglieder Frau Raab-Wasse, Herr Faust und Herr Schuck zusammen mit Herrn Landrat Scherf, Herrn Dittrich und Herrn Wosnik den Sportboden des Sportzentrums OYM in Cham/Schweiz besichtigt. Man wurde dabei von Herrn Zimmermann und Herrn Studerus vom OYM sehr freundlich und offen zu den Erfahrungen mit dem Glasboden informiert. Auch ein Mitarbeiter aus dem Facility-Management wurde hinzugezogen.

Bereits der erste Eindruck des Bodens war deutlich besser als der in Dresden besichtigte ältere Boden. Auffallend war vor allem die einheitliche Farbgebung der Platten, die in einem etwas dunkleren Farbton (Panteone-Pallette) gehalten waren.

Auch die Plattenränder, die in Dresden deutliche optische Mängel aufwiesen, waren in Cham in erstklassigem Zustand.

Der Boden in Cham wird nach Auskunft der Betreiber mit einem Roboter gereinigt. Die Harzentfernung stellt dabei kein größeres Problem dar. Der Boden wird mit einer speziellen Reinigungslösung eingesprüht und dann innerhalb von ca. 1,5 Stunden mit dem Reinigungsroboter befahren. Kleinere hartnäckige Flecken müssen innerhalb dieser Zeit noch vom Personal nachgearbeitet werden, was jedoch kein größerer Aufwand ist.

Die Betreiber waren extrem zufrieden mit der Qualität des Bodens, der mittlerweile auch von der FIBA (International Basketball Federation) eine Zulassung für Wettbewerbe der Stufe 1 erhalten hat.

Auf dem Boden werden keine anderen Veranstaltungen als Sport durchgeführt.

Die bei der Besichtigung anwesenden Kreisrät*innen waren einstimmig der Auffassung, dass der Boden weiterverfolgt werden sollte.

Für das kommende Jahr wird der UB 5 die Maßnahme mit einem Betrag in Höhe der zu erwartenden Planungs- und Baukosten in das Investivbudget einstellen.

Beratung:

Es werden die Vorteile des Glasbodens im Vergleich zu einem Holzboden skizziert: Straßenschuhe erlaubt, Platz für Bodenschutz entfällt, Reinigung weniger arbeitsintensiv, variable Linieneinblendung, kürzere Taktung zwischen verschiedenen Veranstaltungsformaten, andere Bodenvorgaben der Liga umsetzbar.

Glasboden ist viel länger haltbar als angegeben, aber die Gummiauflage wird mit den Jahren porös. Die einzelnen Glasplatten sind selbst durch den/die Hausmeister*in austauschbar und nach ein paar Stunden wieder nutzbar, sobald das Silikon ausgehärtet ist. Den ältesten Glasboden gibt es seit 1965 in den USA und seit 25 Jahren an einer Grundschule in Bayern.

Bezüglich der Nachhaltigkeit wird erörtert, dass in der Baubranche die Nachhaltigkeit an der Nutzungsdauer bemessen wird. Der Break-even beim Glasboden wird in jedem Fall innerhalb des Lebenszyklus des Holzbodens eintreten. Der Holzboden ist nicht kompostierbar, sondern geht in die Verbrennungsanlage aufgrund der Beschichtung. Der Glasboden ist zu 100% recycelbar.

Bei der Kalkulation wurde die Inflation mit 2% einberechnet, die Verzinsung ist nicht enthalten. Die Knicke in der Kalkulationskurve stellen die notwendige neue Linierung bzw. das Abschleifen der Linien und die Neuversiegelung dar. Reparaturkosten sind für beide Bodenarten nicht einkalkuliert wurden.

Herr Scholtka wünscht die Zusendung der Gesamtkalkulation.

Man möchte in den Pfingstferien mit den Arbeiten beginnen und zum Ende der Sommerferien 2023 einen wieder benutzbaren Boden haben.