Tagesordnungspunkt
TOP Ö 2: Getrennte Erfassung von Altspeisefetten und –ölen
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 15.03.2022 NU/010/2022 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Beschluss:
Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.
Frau
Heim, SG 11, berichtet zum Thema Getrennte Erfassung von Altspeisefetten und
–ölen als einem Baustein für eine bessere, getrennte Erfassung der
Restmüllmenge, wobei diese die Gesamtrestmüllmenge des Landkreises Miltenberg
nicht gravierend verringern wird. In Landkreisen, die die getrennte Sammlung
von Altspeisefetten und –ölen bereits eingeführt haben, betrage die Menge 100 –
200 g pro Einwohner. Langfristig werde eine Erfassungsmenge von 1 bis 1,5
Litern angestrebt.
Seit
01.02.2022 werden bei den Wertstoffhöfen des Landkreises Miltenberg,
Altspeisefette und-öle getrennt gesammelt.
Nach
Anfrage bei verschiedenen Altspeisefettverwertern, u.a. auch bei der Fa. Jeder
Tropfen zählt GmbH und deren Ablehnung den Landkreis Miltenberg zu entsorgen,
hat sich die Landkreisverwaltung zu einer Zusammenarbeit mit der Firma Refood
entschlossen. Diese stellt für den Landkreis Miltenberg kostenfrei im
Austauschverfahren Sammelbehältnisse bei den Wertstoffhöfen auf. Entsprechende
Genehmigungen und Verwertungszertifikate der Fa. Refood liegen vor.
Bürgerinnen
und Bürger können nunmehr Altspeisefette und –öle kostenlos bei den Wertstoffhöfen
anliefern und in die hierfür vorgesehenen Behältnisse eingeben. Die gesammelten
Altspeisefette und –öle werden zu biologisch hergestelltem Dieselkraftstoff
verarbeitet.
Informationen
über die getrennte Sammlung von Altspeisefetten und –ölen für die Homepage
werden derzeit erstellt. Außerdem wurde schon ein Artikel für die nächste blickpunkt
MIL eingereicht. Weitere Informationen folgen.
Herr
Rüth gibt sich überrascht über die Vorstellung des Projektes „getrennte
Erfassung von Altspeisefetten und –ölen“. Bei einer Informationsveranstaltung
der CSU am 25.02.2022 habe die Firma Lesch das Projekt „Jeder Tropfen zählt“
vorgestellt. Das Thema habe so überzeugt, dass die CSU einen entsprechenden
Antrag einbringen wollte. Offensichtlich habe man im gleichen zeitlichen Rahmen
wie die kommunale Abfallwirtschaft dasselbe Ziel verfolgt.
Nach
den damaligen Ausführungen der Fa. Lesch sei eine Erfassung der
Altspeisefette/-öle über an Haushalte abgegebene Sammelflaschen mit
Rücknahmesystem (Sammelcontainer/-automat) effektiver als die Erfassung über
Wertstoffhöfe, da diese weniger frequentiert würden. Die Vorgehensweise der Fa.
Lesch hätte pilothaft an zwei Standorten getestet werden können.
Für
ihn stellt sich nunmehr die Frage, ob das bereits eingeführte System in
entsprechender Weise erweitert werden könnte.
Frau
Heim bestätigt zeitliche Überschneidungen. Im Rahmen der Informationseinholung
und Vergabe des Projekts bestand jedoch schon im Dezember 2021 Kontakt zu der
Fa. Lesch. Allerdings habe diese den Auftrag ursprünglich abgelehnt. Erst
nachdem der Auftrag an Refood vergeben worden sei, kam die Fa. Lesch wieder auf
den Landkreis zu und zeigte Interesse an dem Projekt. Bei den
unterschiedlichen, für den Bürger kostenlosen Sammelsystemen sei auch der
Kostenfaktor nicht zu vernachlässigen. Die jetzige Form der Sammlung von Altspeisefetten
über die Wertstoffhöfe sei für den Landkreis kostenneutral. Eine Sammlung über
das System der Fa. Lesch koste dagegen 1 € pro Einwohner und Jahr. Der Betrag
fließe in die Produktion und den Vertrieb der Sammelflaschen und die Aufstellung
von Sammelcontainern.
Hinsichtlich
der Bewerbung des Projektes in Zeitung und Blickpunkt MIL habe es Verzögerungen
gegeben.
Herr
Scherf ergänzt, dass bei einem Kostenaufwand von 1 € pro Einwohner ein
Vergabeverfahren erforderlich sei. Mit den Wertstoffhöfen sei die Infrastruktur
für die Erfassung von Altspeisefetten/-ölen bereits vorhanden. Die Produktion
eines speziellen Sammelbehältnisses (1-Literflasche), das noch nicht mal den
Inhalt einer Fritteuse aufnehmen könne, sowie die Schaffung eines dafür
geeigneten Erfassungssystems sei weniger sinnvoll. Es gehe eher darum, die
Bevölkerung durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit für eine Reduzierung der
Müllmengen durch einzelne Bausteine zu sensibilisieren.
Herr
Rüth stellt fest, dass in Anbetracht der zeitlichen Komponente und der
vorgetragenen Argumente, die Einbringung eines entsprechenden Antrages durch
die CSU keinen Sinn mehr mache.
Herr
Breunig sieht eine dezentrale Lösung als sinnvoller an, da nur ein gewisser
Prozentsatz der Einwohner die Wertstoffhöfe anfahre. Eine Zusammenarbeit mit
der Gastronomie sei für ihn vorstellbar. Die Gaststätten könnten hierbei als
dezentrale Sammelstellen für die Bürger fungieren. Die Abholung durch die Fa.
Lesch könnte dann bei diesen Gaststätten erfolgen.
Frau
Heim weist darauf hin, dass diese Form der Sammlung nicht dem
Abfallwirtschaftskonzept entspreche.