Tagesordnungspunkt

TOP Ö 9: JaS Mittelschule Amorbach Bedarfsanerkennung

BezeichnungInhalt
Sitzung:24.11.2021   JHA/002/2021 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss erkennt den Bedarf an Jugendsozialarbeit an Schulen an der Mittelschule Amorbach im Umfang von 30 Stunde/Woche an.


Herr Adams, SG 223, berichtet über die Bedarfsanerkennung der Mittelschule Amorbach;

 

Die Stadt Amorbach hat am 25.06.2021 einen Antrag auf Stundenerhöhung der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)-Stelle an der Mittelschule Amorbach auf 30 Stunden/Woche gestellt.

Im Schuljahr 2021/ 2022 besuchen 263 Schülerinnen und Schüler die Mittelschule Amorbach.

Laut dem Jugendhilfeausschuss-Beschluss vom 27.11.2017 zur bedarfsgerechten Ausstattung von JaS- Stellen können Stellen mit mehr als 250 Schüler*innen und einem belegten Mehrbedarf mit bis zu einer Vollzeitstelle JaS ausgestattet werden. 

Die Schule begründet den Mehrbedarf mit den steigenden Schülerzahlen der letzten Jahre. Spezielle Gegebenheiten in der Mittelschule Amorbach, wie das große Einzugsgebiet aus dem gesamten Landkreis durch die Schülerinnen und Schüler aus den beiden Vorbereitungsklassen "9+2", dem M-Zweig sowie Gastschulanträge aus dem Schulverbund mit Großheubach und Kleinheubach führten zu den steigenden Schülerzahlen, die eine Erhöhung der JaS- Interventionen zur Folge hatte. Im Schuljahr 2020/ 2021 wurden steigende Zahlen bei verbaler und physischer Gewalt, Unterrichtsstörungen, Schulverweigerung, Rückzugsverhalten und psychische Auffälligkeiten verzeichnet.

Für die Erarbeitung einer Hilfe ist eine verstärkte Kooperation mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes, der Erziehungsberatungsstelle, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und niedergelassenen Therapeuten sowie anderen Fachdiensten notwendig. Infolgedessen ist der Zeitaufwand in der Auseinandersetzung mit den vielen unterschiedlichen Kooperationspartnern umfassender geworden und bindet ebenfalls größere Ressourcen.

Die Entwicklung in den letzten Jahren sowie die schwierige Situation für die Familien bezüglich der noch zu erwartenden lang andauernden Auswirkungen der vorherrschenden Pandemie macht deutlich, dass der Rahmen von 25 Stunden nicht ausreicht, um den Bedarfen der Zielgruppe JaS gerecht zu werden und Interventionen zeitnah aufzugreifen.

Es erfolgte eine Priorisierung auf Kriseninterventionen und Bearbeitung von sozialpädagogisch komplexen Fällen. Dadurch verzögerten sich Hilfeprozesse für Schüler- und Elternanliegen unnötig oder konnten nicht immer angemessen und zeitnah bearbeitet werden.

Ab Herbst 2021 wird die Stelle der Berufseinstiegsbegleitung an der Mittelschule Amorbach eingestellt. Dadurch wird eine erhöhte Unterstützung durch die JaS- Fachkraft beim Übergang in den Beruf benötigt.

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Durch diesen Beschluss entstehen für den Landkreis Mehrkosten in Höhe von ca. 5.500,- € pro Jahr.

 

Frau Klug möchte Informationen über die Situation bezüglich der Förderung der Berufseinstiegsbegleitung auf europäischer bzw. Landesebene.

Herr Adams sagt, dass er Informationen über eine aktuelle Übergangslösung wisse, um die Berufseinstiegsbegleitung zu erhalten.

Herr Keller deutet auf die Wichtigkeit der Aufstockung und meint, dass viele Schulen Bedarf haben.

 

Frau Oettinger fragt wer bisher Berufseinstiegsbegleitung gefördert habe und warum dies aktuell nicht fortgeführt werde.

Herr Adams erklärt, dass die Förderung für 1-2 Jahre als Europäische Sozialfonds (ESF)-Mittel gelaufen sei.

Herr Wohlmuth erklärt, dass das Projekt im Landkreis Miltenberg fortgesetzt werden könne.

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