Tagesordnungspunkt
TOP Ö 11: Jugendhilfehaushalt 2021
Bezeichnung | Inhalt |
---|---|
Sitzung: | 24.11.2021 JHA/002/2021 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
---|
Beschluss:
Der Haushaltsansatz 2022 für das Sachgebiet Kinder, Jugend und Familie (Jugendamt) mit einem Volumen bei den Ausgaben von 12.459.850,-- € sowie mit Einnahmen von 2.895.250,-- €, d. h. einem Zuschussbedarf für 2022 in Höhe von 9.564.600,-- € wird angenommen und dem Kreistag zur Zustimmung empfohlen.
Herr Rätz, SG 22, berichtet über Jugendhilfehaushalt 2021;
Im
Jahr 2021 wird das Sachgebiet Kinder, Jugend und Familie bei Ausgaben von
voraussichtlich 10.028.196,-- € und Einnahmen von voraussichtlich 2.451.744,--
€ mit einem Zuschussbedarf von ca. 7.576.452,-- € abschließen.
Der
Zuschussbedarf für 2021 sah in der Planung 8.865.750,-- € vor. Der erwartete
Zuschuss des Landkreises Miltenberg für das laufende Jahr liegt damit um
1.289.298,-- € oder 15% niedriger. Das Jahr 2021 dürfte damit Ergebnis
gegenüber dem Vorjahresergebnis von 2020 voraussichtlich um 1.088.879,-- € oder
13 % besser abschließen. Als Ursachen sind hier vier Schwerpunkte auszumachen:
1.) + 315 T€ Hilfeverläufe (Mehr günstiger als ungünstiger
verlaufende Hilfen)
2.) + 176 T€ Corona-Effekte (Weniger benötige Aufwendungen
bei Vor-Ort-Leistungen)
3.) + 193 T€ Kostenerstattungen (Mehr Fall-Abgaben an
andere Jugendämter als Aufnahmen)
4.) + 516 T€ Kostenerstattungen (Mehr Nachzahlungen vom
Bezirk (Vorjahre) als laufende Ausgaben)
Es
muss darauf hingewiesen werden, dass es sich bei den drei letzten Punkten in
erste Linie um Einmaleffekte handelt. Damit ist wurden die strategischen
Schwerpunktsetzungen für das aktuelle Jahr erreicht: „Neben der fachlichen
Steuerung werden weiterhin auf die Kostenerstattung wie auch die
(Fall-)Kostenübernamen im kommenden Jahr weitere Steuerungsschwerpunkte
gelegt.“ (Zitat aus der JHA-Haushaltsvorlage vom Herbst 2020 für 2021). Die
Kosten der stationären Unterbringungen fielen leicht unter das Niveau des
Vorjahres und ein weiter Anstieg konnte gebremst werden.
Kommendes Jahr (2022)
Für
das Jahr 2022 werden Ausgaben von 12.459.850,-- € und Einnahmen von
2.895.250,-- € veranschlagt. Durch die vielen positiven Effekte im laufenden
Jahr scheint damit der Ansatz für das kommende Jahr ungewöhnlich zu steigen.
Der beabsichtigte Ansatz liegt mit 698.850,-- € oder 8% sogar über dem Ansatz
für 2021. Es ist zwar nicht auszuschließen, dass sich ein positives Ergebnis
auch im kommenden Jahr wiederholt. Weiterhin bleibt auch ein Schwerpunkt auf
den Kostenerstattungen; die fachliche Steuerung soll durch ein fest
installiertes Fachcontrolling gleichermaßen noch weiter professionalisiert und
auch organisatorisch fest verankert werden. Die positiven wirtschaftlichen
Effekte können jedoch für 2022 nicht garantiert werden. Im Gegenteil ist eher
mit einer zunehmenden Inanspruchnahme von Jugendhilfe und längeren
Hilfeverläufen im Nachgang von Corona zu rechnen. Auch ist unklar, wie sich die
Nachfrage nach Eingliederungshilfen und im aktuellen Jahr bei
unterdurchschnittlich gewährten Hilfen entwickelt.
Für
2022 sind in folgenden Bereichen finanziell nennenswerte Mehraufwendungen i.H.v. 630 T€ vorgesehen:
·
- 48 T€ Qualitätsanpassung an
Förderbedingungen in der Kindertagespflege und Familienprojekte
·
- 168 T€ gezielter Aufbau der Sozialen
Gruppenarbeit zur Prävention und Corona-Nachsorge
·
- 121 T€ Anpassung der ambulanten
Jugendhilfeleistungen zur Vermeidung stationärer Hilfen
·
- 223 T€ Anpassung der teilstationären
Jugendhilfeleistungen zur Vermeidung stationärer Hilfen
·
- 70 T€ Anpassung an Entwicklungen bei
Eingliederungshilfe und Inobhutnahmen
Ein
nennenswerter finanzieller Minderaufwand
i.H.v. 36 T€ ist bereits in der vorgenommenen Anpassung an die
Entwicklungen in der Eingliederungshilfe einkalkuliert.
Weitere Einzelheiten, insbesondere die
Veränderungen in den jeweiligen Haushaltsstellen, entnehmen Sie bitte dem
beigefügten Entwurf sowie den Erläuterungen in der Jugendhilfeausschusssitzung.
Herr Schwing
fragt nach den Ursachen des mehr erwarteten Zuschussbedarfes. Zudem möchte er
wissen ob es nur Corona bedingt ist.
Herr Rätz
klärt die vier Ursachen auf; reduzierte Beiträge durch den Staat, erhöhte
Tagespflege-Ausgaben, Basiswerterhöhung im kommenden Jahr und weggefallene
Fördermittel.