Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: KMD Guggenberg;
a) Vorstellung der "Potenzialstudie für Siedlungsabfalldeponien"
b) Beschlussfassung über das weitere Vorgehen

BezeichnungInhalt
Sitzung:11.10.2021   NU/004/2021 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Natur und Umweltschutz empfiehlt dem Kreistag, den Antrag auf Förderung der Investiven Maßnahmen zur Umsetzung der aeroben In-Situ-Stabilisierung der Kreismülldeponie Guggenberg zu stellen und bei Genehmigung alle damit einhergehenden Arbeiten zu beauftragen. Für Anlagentechnik und Umbau fallen Kosten in Höhe von ca. 850.000 € brutto an, wovon 60% gefördert werden, wenn der Antrag vor Ende des Jahres 2021 gestellt wird.


Herr Schäfer, DEPO-Consult, stellt zum Thema Potenzialstudie Siedlungsabfalldeponien vor;

 

Mit der Potentialanalyse wurde belegt, dass ein erhebliches Emissionsminderungspotenzial von 93 % bezogen auf Kohlenstoffdioxid Äquivalente bei Umsetzung der vorgeschlagenen Variante im Gegensatz zur Fortführung der derzeitig verwendeten Deponiegasbeseitigung vorhanden ist.

Die Umsetzung der vorhandenen Restorganik im Deponiekörper würde dadurch deutlich beschleunigt. Die Deponiegasbeseitigung könnte früher beendet werden und eine Oberflächenabdichtung aufgebracht werden.

Jedoch ist hierfür ist eine neue Anlagentechnik und Umbaumaßnahmen an unserem Deponiegassystem erforderlich. Die Kosten werden nach aktuellem Stand auf ca. 850.000 € brutto geschätzt. Hiervon könnten 60 % gefördert werden.

Sollte der Betrieb jedoch weiter erfolgen wie bisher, wäre ebenfalls eine geänderte Anlagentechnik erforderlich, wofür natürlich auch Kosten anfallen. Bei einer Mietdauer von 30 Jahren wären hierbei nach derzeitigem Stand Kosten in Höhe von mindestens 720.000 € zu erwarten.

Falls Deutschland die Klimaschutzziele nicht erreichen können sollte, wäre auch zu erwarten, dass durch eine Änderung der Deponieverordnung derartige Klimaschutzmaßnahmen gefordert werden. Eine Förderung wird es hierbei voraussichtlich nicht mehr geben.

Die nächsten, erforderlichen Schritte zur Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahme sind:

·       Beantragung der Förderung der Investiven Maßnahmen,

·       Erstellung von Planunterlagen,

·       Durchführung der Genehmigungsverfahren bei der Regierung von Unterfranken,

·       Ausschreibung

·       Umsetzung der Maßnahmen

Die Verwaltung bittet den Ausschuss für Natur- und Umweltschutz dem Kreistag die Umsetzung der Maßnahmen zu empfehlen.

 

Herr Schuck fragt, ob er die Transaktion richtig verstanden habe; gehen 10 Millionen Kubikmeter Sauerstoff in den Deponiekörper und werden wieder ausgeblasen?

Schäfer erläuterte, dass die Deponie selbst eine organische Struktur aufweist, 10 Millionen Kubikmeter Sauerstoff zur Stabilisierung entnommen werden und ihr Emissionsminderungspotenzial bei 93 Prozent liegt.

 

Herr Schuck fragt, ob dieses Gas wiederverwendet werden kann.

Herr Schäfer erklärt, dass leider keine Weiterverwendung möglich ist.

 

Frau Schüßler fragt, ob der Gasverdichter mit Strom betrieben wird und wenn ja, mit welchem.

Herr Strüber erklärt, dass der Gasverdichter zu 100% mit Ökostrom betrieben wird.

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