Tagesordnungspunkt

TOP Ö 8: Bericht aus der Kommunalen Jugendarbeit

BezeichnungInhalt
Sitzung:16.09.2021   BKS/004/2021 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Beschluss:

 

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Herr Platz, SG 224, berichtet aus der Kommunalen Jugendarbeit.

 

Herr Scherf konstatiert, dass Jugendliche nie die Pandemietreiber waren. Das Zustandekommen statistischer Zahlen muss man auch mal kritisch reflektieren. Keine andere Altersgruppe wurde während der Pandemie in solch einer Intensität getestet. Auch zurzeit werden Schulkinder am häufigsten getestet. Dies ist ein Automatismus. Es besteht Sorge, dass in den nächsten drei bis vier Wochen in der öffentlichen Wahrnehmung über die Kinder, Jugendlichen und Schulen einzig und alleine vor dem Hintergrund hoher Indexzahlen gesprochen wird. Deswegen äußert er seine Enttäuschung, dass beim gestrigen Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus die Presse vertreten war und an der heutigen Sitzung zur Situation der Kinder und Jugendlichen kein Interesse der Presse zur Berichterstattung besteht. Mit Stand 16. September 2021 sind zehn Schulen mit Indexfällen betroffen. Aber daran tragen nicht die Schulen die Schuld. Das Infektionsgeschehen beruht auf den Erwachsenen, von denen zahlreiche ihrer Verantwortung zur COVID-Impfung nicht nachgekommen sind. Daher liegt noch immer ein Infektionsgeschehen vor. Die Kinder und Jugendlichen unter zwölf Jahren sind nicht impfbar, aber die Leidtragenden. Ende September, Anfang Oktober ist wieder das öffentliche Bild der jungen Leute als Pandemietreiber zu erwarten. Es wird erneut verkannt, was diese Generation in den letzten ein bis zwei Jahren mitgetragen und auch ertragen hat und dass dies eine ganz andere Form der Aufmerksamkeit benötigt.

Herr Scherf dankt für den Appell zu den Fahrten. Gruppenfahrten sind natürlich zurzeit eine Abwägungssache. Die Fahrten und gemeinsamen Freizeiten sind sehr wertvoll. Ein Riesendankeschön geht an die Vereine für das, was sie in diesem Kontext initiiert haben. In einer Freizeitwoche lernen die Kinder so viel, davon zehren sie noch Monatelang durch das Aufarbeiten von Eindrücken und Erzählungen. Diese Gruppendynamik ist unvorstellbar. Daher sind die Schulen unbedingt zu ermutigen, Freizeitfahrten wieder durchzuführen, auch wenn dies eine Woche Unterrichtsausfall bedeutet.

 

Frau Klug dankt für das Engagement in dem Thema. Sie freut sich über die Erwähnung des Pilotprojektes in Niedernberg, von dem sie das erste Mal gehört hat. Sie bittet um weiteren Input zu dem Thema und glaubt, dass es eine falsche Behauptung ist, dass junge Menschen keine Ehrenämter und Vereinsarbeit mehr übernehmen möchten. Zahlreiche junge Leute sind bereit, unter Anleitung auch Verantwortung zu übernehmen. Sie fragt, was konkrete Ansätze und lession learned sind, die es zu beachten gilt.

Herr Platz ergänzt, dass das Pilotprojekt „Mensch Coach“ heißt. Ergänzend zu dem Angebot der Vereine und Verbände sollen Jugendliche ab dem Alter von 12 Jahren über einen Zeitraum von sechs Monaten mit ihrem festen Coach das Pilotprojekt für sich ausprobieren. Es sollen Jugendliche begeistert werden, sich in Gruppen zu engagieren. Sie sollen Erfahrungen sammeln, wie es ist, für jemanden, der noch nicht engagiert war, aber aktiv werden möchte. Sie sollen sich in vielfältigsten Bereichen von Stresssituationen bis hin zu den körperlichen Erfahrungen leitungs- und gruppenübergreifend austauschen. Ob das im Jugendtreff, Verein oder Verband erfolgt, ist abzuwarten. Das Projekt wird von Bürgermeister Reinhardt unterstützt. Wenn nach dem halben Jahr eine positive Bilanz gezogen wird, erfolgt ähnlich des Projekts „Zukunft“ eine Vorstellung in der Sitzung des bayerischen Gemeindetages oder der Bürgermeisterdienstbesprechung, um weitere Kommunen für eine Teilnahme an dem Projekt zu begeistern. Herr Platz ergänzt, dass das Projekt „Zukunft“ fortgeführt wird. In Sulzbach steht das Projekt in den Startlöchern. Ende September/Anfang Oktober 2021 ist der Projektstart in Hausen. In Eschau wurde mit einem digitalen Projekttag abgeschlossen.

Herr Scherf lobt, dass das Projekt „Zukunft“ nicht aufgegeben, sondern fortgeführt wird. Es ist das gemeinsam entwickelte Konzept mit dem Kreisjugendring, für das in zwei Fachtagen die Grundlagen gelegt wurden, um die jungen Menschen zu beteiligen und öffentlich wahrzunehmen.

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