Tagesordnungspunkt

Beschluss:

Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales empfiehlt dem Kreistag, für das Kunstnetz einen eigenen Haushaltsansatz in Höhe von 33.400 € für das Haushaltsjahr 2022 in den Jahreshaushalt einzustellen, um damit die eingereichten Projekte finanzieren zu können. Diese Teilfinanzierung über das Kunstnetz wird durch Projektpartner und die voraussichtliche Unterstützung in Höhe von 20.000 € des Bezirks Unterfranken ergänzt.

Herr Scherf unterstreicht die Wichtigkeit sowohl Kultur insgesamt als auch kulturelle künstlerische Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche und berichtet, die Sommermonate das Jahr 2021 einigen wunderbaren Projekten möglich war, dass sie noch viele Projekte für Kinder und Jugendliche durchführen wollen. Er gibt jedoch an, dass sie aufgrund der 4. Welle der Corona-Pandemie und der anhaltenden Einschränkungen nicht so viele Aktivitäten durchführen könnten, wie sie wollten, aber Perspektive 2022 viele spannende Projekte geben wird.

Frau Fleischmann, B 1.2, stellt zum Thema Kunstnetz Projekte 2022 vor:

In der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales vom 12. Juli 2017 wurde beschlossen, dass die künstlerischen Projekte des Kunstnetzes nach der Kalkulation, erstellt durch die verantwortlichen Künstler*innen, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel nach entsprechender Vorberatung im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales honoriert werden.

Bis zum Stichtag 30. August 2021 wurden von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Landkreis insgesamt 15 Projekte für das Schuljahr 2021/2022 eingereicht. Einige der Projekte waren bereits für das Schuljahr 2020/2021 geplant, konnten aber aufgrund der anhaltenden pandemischen Lage nicht oder nur teilweise durchgeführt werden und sollen nun im kommenden Jahr stattfinden bzw. fortgeführt werden. Die beteiligten Künstler*innen sind:

Christopher Abb/Main Musical

Jessica Hoesch

Christiane Leuner

Alexander Schwarz

Josef Speth

Kurt Spielmann

Sabine Stellrecht-Schmidt

weitere Künstler*innen in Großprojekten – die Beteiligten stehen noch nicht fest

Projektanträge: Die Blanko-Projektanträge wurden im Sommer an Künstlerinnen und Künstler des Landkreises verschickt mit der Bitte, diese entsprechend ausgefüllt bis zum 30. August beim Kulturreferat abzugeben. Der Projektantrag muss sowohl Daten zum Projektleiter/zur Projektleiterin = Antragsteller*in/Künstler*in enthalten als auch zum Projektpartner, z.B. Schule, Gemeinde etc. Ebenfalls wichtig ist auch die inhaltliche Darstellung des Projektes unter Angabe der Teilnehmerzahl und des zu erzielenden Ergebnisses. Zur Kalkulation der erwarteten Kosten muss ein entsprechender Finanzierungsplan eingereicht werden, der sich aus folgenden Punkten zusammensetzt:

Ausgaben:
- Personalkosten „Arbeit mit Kindern“
- Personalkosten „Vor- und Nachbereitungszeiten (Arbeit ohne Kinder)“
- Zuschlag „Projektleitung bei Großprojekten mit mehreren Künstlern“
- Materialkosten
- Sonstige Kosten (Versicherungen, Werbung, Fotobuch…)

Finanzierung:
- Projektpartner, mindestens 50% der Gesamtkosten des Projekts
- Bezirksgelder, maximal 2.000 €
- vom Landkreis zu tragende Differenz

Die Künstler*innen haben bei der Antragstellung die Eigenverantwortung, ihr Projekt in dem für sie angemessenen Rahmen zu planen und nur in diesem Rahmen kann auch eine Förderung gewährt werden.

Die folgenden Unterlagen geben einen Überblick über die Inhalte und Kosten der Projekte, thematisch in Clustern gebündelt.

1.    Kunst für Schulen

Kindern und Jugendlichen die Möglichkeiten geben, den eigenen Lernraum mitzugestalten, dies ist das Ziel der diversen Projekte, die in Schulen stattfinden. Hier arbeiten regionale Künstler*innen mit Schüler*innen gemeinsam an der Gestaltung des Schulgebäudes oder der dazugehörigen Außenflächen. Ob nun ein Treppenhaus gestaltet wird, der Pausenhof oder durch bewegliche Kunstwerke das gesamte Schulgebäude, die Möglichkeiten sind sehr unterschiedlich und werden gerne von Schulen und den Lehrkräften angenommen. Schülerinnen und Schüler können so neben dem Kunstunterricht auch neue Techniken kennenlernen und durch die Arbeit in der Gruppe und die Mitgestaltung des Bereichs Schule neue Fähigkeiten erlernen. Durch die Mitgestaltung entsteht eine andere Beziehung zur Schule, die über den reinen Unterricht hinausgeht. Besonders auch Sozialräume wie z. B. der Pausenhof, werden damit zu ganz individuellen Aufenthaltsräumen.

Ausgaben €

Finanzierung

2.    Vielfalt der Kunst in Natur und Geschichten

Kinder und Jugendliche an verschiedene Techniken und Materialien der künstlerischen Arbeit heranzuführen ist ein Schwerpunkt der Projekte des Kunstnetzes. Ein anderer ist sicher auch die Beschäftigung mit vielfältigen Themen, wie z.B. der Umsetzung eines Porträts, der Gestaltung von Blumen, Pflanzen oder Landschaften, aber auch von Märchengestalten und Fabelwesen. Unterschiedliche Themen fordern auch von den Kindern und Jugendlichen unterschiedliche Herangehensweisen und so wird nicht nur die künstlerische Umsetzung gefördert, sondern auch Kreativität und Beobachtungsgabe. Neben der praktischen Arbeit werden auch hier theoretische Inhalte zu Künstler*innen, Farbenlehre oder Techniken vermittelt, die dann sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppenarbeit angewendet werden. Im kommenden Jahr sind an Grundschulen und Kindergärten vier Projekte geplant.

Ausgaben €

Finanzierung

3.    Kunst im Ort

Kunst bereichert nicht nur in Museen, Galerien oder Ausstellungen; sie kann auch ein integraler Bestandteil eines Ortsbildes sein. Bei der Gestaltung von Stromkästen, Unterführungen oder markanten Punkten im Ort sind immer wieder regionale Künstler*innen mit Projekten für Kinder und Jugendliche beteiligt und tragen so zu einer individuellen Gestaltung bei, die sich in die Ortsbilder einfügen. Ein Projekt befasst sich im kommenden Jahr mit einem öffentlichen Kunstwerk, welches der Beitrag einer Gemeinde zum Mahnmal für verschleppte Juden aus Unterfranken ist. Durch solche Projekte lernen die Beteiligten nicht nur den Umgang mit verschiedenen Materialien und die Entstehung eines Kunstwerkes kennen, sondern erhalten über die Kunst Zugang zu weiteren Themen. Kinder und Jugendliche, die selbst ein Kunstwerk im öffentlichen Raum mitgestaltet haben, entwickeln ein aufmerksameres Auge für ihre Umgebung und die Wahrscheinlichkeit der Zerstörung anderer Werke/Gebäude/Gegenstände sinkt. 

Ausgaben €

Finanzierung

4.    Theater/Musical

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Kunstnetzes hat über die Jahre einen intensiven Fokus auf die bildende Kunst gesetzt, da hier zu Beginn ein höherer Bedarf bestand. Inzwischen reichen die Kooperationsprojekte aber auch immer wieder über diesen Bereich hinaus und Künstlerinnen und Künstler aus anderen Bereichen engagieren sich in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Erneut mit dabei ist das Main Musical als Kooperationspartner, der im kommenden Jahr Schauspielunterricht im Rahmen des aktuellen Projektes anbietet.  Auch der Schauspieler Kurt Spielmann wird im kommenden Jahr wieder ein neues Projekt für u.a. Kinder und Jugendliche anbieten. Auch hier geht es darum, Kinder und Jugendliche durch die schauspielerische Arbeit zu bilden und die verschiedenen Möglichkeiten des Spiels aufzuzeigen. Wichtige Bestandteile der Theaterarbeit sind die Behandlung alltagsrelevanter Themen.

Ausgaben €

Finanzierung

5.    Ganztagsschulen und offene Workshops

Die künstlerische Bildung von Kindern und Jugendlichen durch das Kunstnetz beschränkt sich nicht nur auf Projekte. Auch das ganzjährige Angebot von Workshops der unterschiedlichen künstlerischen Techniken fördert und fordert die Teilnehmer*innen. Mit dem Angebot haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, in kleinen Gruppen Neues auszuprobieren oder bereits vorhandene Techniken zu vertiefen. Dabei lernen sie die Künstler*innen, deren Arbeitsweise und -umgebung kennen und können sich in diesem Umfeld entwickeln. Die Teilnahme möglichst vieler wird durch günstige Teilnahmegebühren, eine breite Streuung im Landkreis und unterschiedlichster Techniken erreicht. Darüber hinaus arbeiten Künstler*innen und Schulen immer häufiger im Rahmen der Ganztagsklassen zusammen. Das Kunstnetz unterstützt sie dabei mit gutem Material, damit die Kinder und Jugendlichen auch in diesem Rahmen die Möglichkeit haben, einen achtsamen Umgang mit guten Materialien zu erlernen, aber auch die Erfahrung machen können, wie sich die Nutzung solcher auf die Arbeiten auswirken.

Ausgaben €

Aufstellung der Gesamtausgaben und deren Finanzierung

Bei den angegebenen Summen der Projektkosten handelt es sich jeweils um die Maximalsumme. Darüber hinaus gehende Kosten können nicht abgerechnet werden. Die Künstler*innen sind angehalten, ihre Projekte umsichtig zu planen. Da es sich um die Maximalsumme handelt, besteht die Möglichkeit, dass Projekte nicht den vollen Kostenrahmen ausschöpfen. Die Finanzierung über einen oder mehrere Projektpartner von mindesten 50% der Gesamtkosten bleibt auch bei geringeren Gesamtkosten bestehen; der dann noch notwendige Aufwand durch das Kunstnetz verringert sich in solchen Fällen ebenfalls.

Herr Winter fragt ob die Finanzierung des Projektes Kunst für Schulen richtig gerechnet werden.

Frau Fleischmann erklärt, dass die Berechnung der Summe der Projektpartner in der Untergruppe „Kunst für die Schule“ kein Fehler, sondern das Ergebnis einer unglücklichen Darstellung war. Sie weist darauf hin, dass die Projektpartner mindestens 50 % der Kosten tragen müssen und in diesem Block die Projektpartner mehr als 50 % übernehmen, sodass die Zahlen sowohl für die Projektpartner als auch für die Gesamtsumme stimmen.

Herr Herrmann wies auf die fünf in der Präsentation genannten Projekte hin und möchtet um nähere Informationen zu den verbleibenden Projekten und Künstlern.

Frau Fleischmann gab an, dass alle Künstlerinnen und Künstler verschiedene Projektumsetzungen zu unterschiedlichen Bereichen durchführen, und dies können nicht geförderte Projekte sein, nämlich jedes Projekt wird umgesetzt.