Tagesordnungspunkt

TOP Ö 4: Anfragen

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Sitzung:06.05.2021   NU/002/2021 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Kreisrat Dr. Fahn stellt die folgenden Fragen zur Entsorgung der Wurfscheibenreste aus dem Wald in Mainbullau:

Laut Pressebericht des LRA vom 29.9.20 wurden im Wald und neben der Schießanlage des BJV im Rahmen eines „pragmatischen Lösungsansatzes“ mit 40 Helfern und Helferinnen rund 4 Kubikmeter Wurfscheibenreste in Containern gesammelt und ordnungsgemäß entsorgt. Dazu habe ich folgende Fragen:

1.Wie hoch war das Gewicht (in kg oder t) der eingesammelten (giftigen) Wurfscheibenreste?

2.Wie erfolgte die Entsorgung des eingesammelten Materials (z.B. Deponierung)?

3.Wurde für die eingesammelten PAK-Reste ein entsprechender Entsorgungsnachweis erstellt, der bei Vorliegen von Sondermüll notwendig ist?

4.Wie hoch waren die entstandenen Kosten und wurden diese vollständig vom LRA Miltenberg getragen?

5.Werden die derzeit immer noch dort liegenden „restlichen Wurfscheibenreste“ auch noch entsorgt?

6.Hat das LRA Informationen bzw. Schätzungen, wie viele kg oder t diese Restmengen umfassen?

7.Wurde vom LRA eine Untersuchung auf PAK durchgeführt und wie war das Ergebnis?

 

 

Landrat Scherf antwortet, dass bei der Beräumungsaktion am Samstag, 26.09.2020, bei dem sich das Landratsamt Miltenberg mit Mitarbeiterinnen und Landrat sowie Stellvertreter Schötterl, der Bayerische Jagdschutzverein Miltenberg e. V. und die Fürstlich Leiningensche Verwaltung beteiligt haben, sind insgesamt 2,16 Tonnen eines Waldboden-Wurfscheibengemisch angefallen.

Die Abfälle wurden vor Ort in einem Abrollcontainer der Fa. BDL Untermain GmbH, Bürgstadt, zur ordnungsgemäßen Beprobung zwischengelagert. Nach Vorgaben der Deponieverordnung entnahm der Gutachter der Gesellschaft für Geo- und Umwelttechnik Consulting mbH (GGC) am 09.10.2020 gemäß der LAGA PN 98 zwei charakterisierende Sektorenmischproben des Waldboden-Wurfscheibengemischs; im Ergebnis lag die PAK-Summe (im EPA) bei 6000 mg/kg und 1500 mg/kg. Nach Prüfung des Entsorgungsweges sowie Erstellung des Entsorgungsnachweises ENIGP0097967 wurden die Abfälle am 20.01.2021 über die Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB), Annahmestelle Aschaffenburg, allgemeinwohlverträglich entsorgt. Für die Abfallcharakterisierung (Beprobung nach PN98 und Analysierung entsprechend der Deponieverordnung), die Erstellung des Entsorgungsnachweises, den Abfalltransport und letztendlich die Entsorgung über die GSB sind Kosten in Höhe von 3.003,03 Euro brutto entstanden und wurden vollständig vom Landratsamt Miltenberg getragen. Im Vorfeld der Beräumungsaktion fanden ausführliche Prüfungen hinsichtlich eines möglichen Verursachers der Wurfscheiben-„Ablagerung“, die außerhalb des alten sowie neuen Depositionsbereichs der Wurfscheibenschießanlage des BJV Miltenberg e. V. liegt, statt.

Leider erbrachten die Recherchen keinen Nachweis über den Verursacher; eine rechtliche Heranziehung zur Beseitigung oder zur Kostentragung war/ist damit nicht möglich. 

Eine weitere Beräumung ist derzeit nicht geplant. Ein Nachweis von schädlichen Umwelteinwirkungen ist nicht erbracht. Bei der Beräumungsaktion wurde sehr sorgfältig von allen Beteiligten darauf hingewirkt, möglichst alle Wurfscheibenreste einzulesen.

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