Tagesordnungspunkt
TOP Ö 10: Fortführung Stelle "Bildung integriert"
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 14.12.2020 KT/009/2020 |
Beschluss: | mehrheitlich beschlossen |
Abstimmung: | Nein: 14 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Der Kreistag
beschließt mehrheitlich bei 14 Gegenstimmen,
eine 0,5-Stelle im
Rahmen des Bildungsmangements zur Arbeit im Rahmen der Bildungsregion über den
31.05.2021 weiterzuführen.
Seit dem 25.07.2017 ist der Landkreis Miltenberg
nach einem breiten öffentlichen Beteiligungsprozess als „Bildungsregion in Bayern“ ausgezeichnet.
Dauerhafte Aufgaben bleiben die Umsetzung und
Weiterentwicklung der Ideen, Projekte und Maßnahmen aus den Arbeitskreisen der
Bildungsregion sowie die fortlaufende Organisation eines Austausches der
beteiligten Akteure. Die Bildungsregion wurde in eine nachhaltig wirkende
Struktur überführt, die es den Bildungsakteur*innen im Landkreis ermöglicht,
gemeinschaftlich zusammenzuarbeiten.
Die „Steuerungsgruppe Bildungsregion“ organisiert
langfristig die Kooperation verschiedener Bildungsbereiche. In ihr findet
regelmäßiger Austausch statt und es werden Empfehlungsbeschlüsse zu Maßnahmen
und Angeboten des Landkreises gefasst. Die wichtigsten Bildungsakteur*innen des
Landkreises sind vertreten. Jährliche Bildungskonferenzen ermöglichen einen
regelmäßigen themenbezogenen Austausch mit Fachkräften sowie Bürger*innen zu
aktuellen Bildungsthemen. Sie bringen die Bildungsarbeit des Landkreises in die
Öffentlichkeit und unterstützen den kommunalen Bildungsdiskurs durch Vernetzung
und den Dialog über mögliche Aktivitäten. Die Bildungskonferenzen verfolgen
auch das Ziel, Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen und ihre Erfahrungen, Vorstellungen
und Ideen in die Planung einfließen zu lassen.
Die erste Bildungskonferenz am 27.09.2018 in der
Main-Limes-Realschule Obernburg fand anlässlich der Eröffnung der
Jugendberufsagentur zum Thema „Gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf
gemeinsam gestalten“ statt, die zweite Bildungskonferenz wurde am 05.07.2019 in
Elsenfeld unter der dem Titel „Digitalisierung an unseren Schulen gestalten“ in
Form einer Messe mit Begleitprogramm für Lehrende, Eltern und Schüler*innen.
Pandemiebedingt wurde die dritte Bildungskonferenz zum Thema
„offen.beteiligt.digital – Bürgerforschung und die Bildung der Zukunft“ am 16. und
20.11.2020 als digitales Angebot mit guter Beteiligung umgesetzt.
Durch den Beschluss vom 18.10.2018 zum Beitritt zur
Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative hat der Kreistag
seinen Willen bekundet, im Rahmen einer lokalen Verantwortungsgemeinschaft
aller einschlägigen Akteure tätig zu werden und sich langfristig für den
Übergang Schule-Beruf zu engagieren. Der fachliche Austausch mit anderen
Kommunen, die ebenfalls einen Schwerpunkt in der beruflichen Bildung sehen, und
die Weiterentwicklung des Übergangsgeschehens vor Ort sind dabei wichtige
Aufgabenfelder.
Die Aufgaben im Bereich Bildungsmanagement sind im Einzelnen
-
die Begleitung, die Umsetzung und Weiterentwicklung
der Bildungsregion,
-
die Initiierung und Durchführung von Maßnahmen,
Projekte und Veranstaltungen, die von der Steuerungsgruppe beschlossen werden,
-
die Koordination der Steuerungsgruppe
Bildungsregion,
-
die Planung und Organisation der jährlich
stattfindenden Bildungskonferenzen,
-
der Ausbau der Kooperationen mit
Bildungseinrichtungen und –akteur*innen
-
Kooperation mit den Fachstellen innerhalb der
Verwaltung,
-
der Austausch mit anderen Regionen:
-
Bildungsregionen Bayerischer Untermain,
-
bayernweite Vernetzung der Bildungsregionen und
Austausch in Unterfranken
-
Fachaustausch über Transferagentur Bayern und
-
Weinheimer Initiative,
-
die Diskussion der Ergebnisse aus dem
Bildungsmonitoring,
-
die Entwicklung von abgestimmten
Handlungsempfehlungen
Das Bildungsmonitoring
beschreibt datenbasiert die Situation und Entwicklung von Bildung auf
kommunaler Ebene. Dies umfasst die Bestandsaufnahme aller Bildungsangebote im
Landkreis Miltenberg.
Aufgaben für das Bildungsmonitoring sind Folgende:
-
objektiv und datenbasiert das kommunale
Bildungssystem beschreiben,
-
mittelbar die Qualität der Bildungsangebote sowie
die Effizienz des Mitteleinsatzes steigern
-
die Erarbeitung von gezielten Handlungsempfehlungen
für die Bildungsentwicklung des Landkreises Miltenberg. Diese gilt es zusammen
mit dem Bildungsmanagement zu steuern und zu organisieren.
-
die Erhöhung der Transparenz der Bildungsangebote,
-
die Ausarbeitung zielgruppenorientierten
Marketingmaßnahmen und Informationsmaterialien und deren Veröffentlichung,
-
die Verstetigung der Bildungsberichterstattung,
-
Diskussion von Entwicklungen und
Schwerpunktsetzungen.
Aufbauend auf die Kooperationsvereinbarung „Jugend
Stärken im Landkreis Miltenberg“ wurde ein auf Dauer angelegtes Monitoring am
Übergang Schule-Beruf und für die Jugendberufsagentur entwickelt. Ein
jährlicher Bericht soll fortlaufend die Entwicklung beobachten und regelmäßig
Grundlage für den Austausch der beteiligten Akteure sein.
Bildung und gute Bildungsangebote für alle Menschen sind eine der
wichtigen Säulen der Kreisentwicklung im Landkreis Miltenberg. Um die
angestoßenen und zukünftige Entwicklungen nachhaltig und umfassend bearbeiten
zu können, bedarf es der Weiterführung der Stellen „Bildungsmanagement“ und
Bildungsmonitoring“ jeweils im Umfang einer halben Stelle wie bisher.
Aufgrund der Beratung im Gremium wird der Beschlussvorschlag wie folgt
geändert:
Der Kreisausschuss
empfiehlt dem Kreistag,
eine 0,5-Stelle im Rahmen des
Bildungsmanagements zur Arbeit im Rahmen der Bildungsregion über den 31.05.2021
weiterzuführen.
Diesen
Beschluss hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung am 1.12.2020 dem Kreistag
einstimmig empfohlen.
Herr
Kreisrat Dr. Fahn begrüßt die
Fortsetzung der Arbeit, denn u.a. das angestrebte Berufswahlsiegel sei für den
Landkreis Miltenberg ein Fortschritt.
Frau
Kreisrätin Oettinger erklärt, dass
sich die NM-Fraktion nach reiflicher Überlegung entgegen der Empfehlung des
Kreisausschusses entschlossen hätte, der Fortführung der Stelle nicht
zuzustimmen. Es erschließe sich der Fraktion nicht wirklich, was diese Stelle
bisher konkret erreicht habe. Ohne das Förderprogramm „Bildung integriert“ wäre
diese Stelle im Landkreis Miltenberg wahrscheinlich nicht geschaffen worden.
Die NM sei überzeugt, dass die Arbeit dieser Stelle in ein anderes Ressort
integriert werden könne und das gesparte Geld sinnvoller eingesetzt werden
könne, beispielsweise in der Kindertagesbetreuung, damit die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf gewährleistet und gesichert werden könne oder auch dafür
verwendet werden, um die Kreiszulage zugunsten der Gemeinden zu senken. Landrat Scherf entgegnet, dass man im
Bereich der Kreisentwicklung keine personellen Ressourcen habe, um nebenbei die
Arbeit des Bildungsmanagements zu übernehmen. Alleine die per Gesetz neu
geschaffene Präsenz des Landkreises im Schulforum einer jeden einzelnen
Kreisschule binde enorme zeitliche Ressourcen. Er ergänzt, dass man durch die
alleinige Einsparung einer halben Stelle nicht signifikant bei der Kreisumlage
etwas tun könne.