Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Fortführung Stelle "Bildung integriert"

BezeichnungInhalt
Sitzung:01.12.2020   KA/004/2020 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag

 

einstimmig,

 

eine 0,5-Stelle im Rahmen des Bildungsmanagements zur Arbeit im Rahmen der Bildungsregion über den 31.05.2021 weiterzuführen.


Landrat Scherf trägt anhand beiliegender Präsentation vor, dass in der Sitzung des Kreistages vom 18.05.2015 beschlossen wurde, im Rahmen des Förderprogramms „Bildung integriert“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung jeweils eine halbe Stelle „Bildungsmanagement“ und „Bildungsmonitoring“ befristet auf drei Jahre einzurichten. Diese Stelle wurde als Vollzeitstelle am 01.06.2016 durch Hr. Tim Steinbart besetzt. Die Förderung zum 01.06.2019 um zwei Jahre verlängert und endet am 31.05.2021.

 

Seit dem 25.07.2017 ist der Landkreis Miltenberg nach einem breiten öffentlichen Beteiligungsprozess als „Bildungsregion in Bayern“ ausgezeichnet.

Dauerhafte Aufgaben bleiben die Umsetzung und Weiterentwicklung der Ideen, Projekte und Maßnahmen aus den Arbeitskreisen der Bildungsregion sowie die fortlaufende Organisation eines Austausches der beteiligten Akteure. Die Bildungsregion wurde in eine nachhaltig wirkende Struktur überführt, die es den Bildungsakteur*innen im Landkreis ermöglicht, gemeinschaftlich zusammenzuarbeiten.

 

Die „Steuerungsgruppe Bildungsregion“ organisiert langfristig die Kooperation verschiedener Bildungsbereiche. In ihr findet regelmäßiger Austausch statt und es werden Empfehlungsbeschlüsse zu Maßnahmen und Angeboten des Landkreises gefasst. Die wichtigsten Bildungsakteur*innen des Landkreises sind vertreten. Jährliche Bildungskonferenzen ermöglichen einen regelmäßigen themenbezogenen Austausch mit Fachkräften sowie Bürger*innen zu aktuellen Bildungsthemen. Sie bringen die Bildungsarbeit des Landkreises in die Öffentlichkeit und unterstützen den kommunalen Bildungsdiskurs durch Vernetzung und den Dialog über mögliche Aktivitäten. Die Bildungskonferenzen verfolgen auch das Ziel, Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen und ihre Erfahrungen, Vorstellungen und Ideen in die Planung einfließen zu lassen.

 

Die erste Bildungskonferenz am 27.09.2018 in der Main-Limes-Realschule Obernburg fand anlässlich der Eröffnung der Jugendberufsagentur zum Thema „Gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf gemeinsam gestalten“ statt, die zweite Bildungskonferenz wurde am 05.07.2019 in Elsenfeld unter der dem Titel „Digitalisierung an unseren Schulen gestalten“ in Form einer Messe mit Begleitprogramm für Lehrende, Eltern und Schüler*innen. Pandemiebedingt wurde die dritte Bildungskonferenz zum Thema „offen.beteiligt.digital – Bürgerforschung und die Bildung der Zukunft“ am 16. und 20.11.2020 als digitales Angebot mit guter Beteiligung umgesetzt.

 

Durch den Beschluss vom 18.10.2018 zum Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative hat der Kreistag seinen Willen bekundet, im Rahmen einer lokalen Verantwortungsgemeinschaft aller einschlägigen Akteure tätig zu werden und sich langfristig für den Übergang Schule-Beruf zu engagieren. Der fachliche Austausch mit anderen Kommunen, die ebenfalls einen Schwerpunkt in der beruflichen Bildung sehen, und die Weiterentwicklung des Übergangsgeschehens vor Ort sind dabei wichtige Aufgabenfelder.

 

Die Aufgaben im Bereich Bildungsmanagement sind im Einzelnen

 

-              die Begleitung, die Umsetzung und Weiterentwicklung der Bildungsregion,

-              die Initiierung und Durchführung von Maßnahmen, Projekte und Veranstaltungen, die von der Steuerungsgruppe beschlossen werden,

-              die Koordination der Steuerungsgruppe Bildungsregion,

-              die Planung und Organisation der jährlich stattfindenden Bildungskonferenzen,

-              der Ausbau der Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und –akteur*innen

-              Kooperation mit den Fachstellen innerhalb der Verwaltung,

-              der Austausch mit anderen Regionen:

-              Bildungsregionen Bayerischer Untermain,

-              bayernweite Vernetzung der Bildungsregionen und Austausch in  Unterfranken

-              Fachaustausch über Transferagentur Bayern und

-              Weinheimer Initiative,

-              die Diskussion der Ergebnisse aus dem Bildungsmonitoring,

-              die Entwicklung von abgestimmten Handlungsempfehlungen

 

Das Bildungsmonitoring beschreibt datenbasiert die Situation und Entwicklung von Bildung auf kommunaler Ebene. Dies umfasst die Bestandsaufnahme aller Bildungsangebote im Landkreis Miltenberg.

 

Aufgaben für das Bildungsmonitoring sind Folgende:

 

-              objektiv und datenbasiert das kommunale Bildungssystem beschreiben,

-              mittelbar die Qualität der Bildungsangebote sowie die Effizienz des Mitteleinsatzes steigern

-              die Erarbeitung von gezielten Handlungsempfehlungen für die Bildungsentwicklung des Landkreises Miltenberg. Diese gilt es zusammen mit dem Bildungsmanagement zu steuern und zu organisieren.

-              die Erhöhung der Transparenz der Bildungsangebote,

-              die Ausarbeitung zielgruppenorientierten Marketingmaßnahmen und Informationsmaterialien und deren Veröffentlichung,

-              die Verstetigung der Bildungsberichterstattung,

-              Diskussion von Entwicklungen und Schwerpunktsetzungen.

 

Aufbauend auf die Kooperationsvereinbarung „Jugend Stärken im Landkreis Miltenberg“ wurde ein auf Dauer angelegtes Monitoring am Übergang Schule-Beruf und für die Jugendberufsagentur entwickelt. Ein jährlicher Bericht soll fortlaufend die Entwicklung beobachten und regelmäßig Grundlage für den Austausch der beteiligten Akteure sein.

 

Bildung und gute Bildungsangebote für alle Menschen sind eine der wichtigen Säulen der Kreisentwicklung im Landkreis Miltenberg. Um die angestoßenen und zukünftige Entwicklungen nachhaltig und umfassend bearbeiten zu können, bedarf es der Weiterführung der Stellen „Bildungsmanagement“ und Bildungsmonitoring“ jeweils im Umfang einer halben Stelle wie bisher.

 

 

Kreisrat Zöller sagt für die Freien Wähler, dass man die Beschlussvorlage lange diskutiert habe. Zunächst lobt er Herrn Steinbart für seine hervorragende Arbeit. Bildungsregion in Bayern sei kein Projekt der Förderung über den Freistaat, sondern eine Bundesförderung. Man sei sehr stolz und glücklich gewesen, Bildungsregion zu sein. Es stünde dem Landkreis auch gut zu, wenn man den Titel behalten könnte.

Es seien zwei 0,5-Stellen gefördert worden. Das Bildungsmonitoring sei super gelaufen, aber soweit abgeschlossen, so dass die Fraktion der FW vorschlägt, die Stelle Bildungsmanagement fortzuführen, und dass sich Herr Steinbart auf eine andere 0,5-Stelle im Haus bewerben würde. Da der Landkreis keine Förderung mehr bekomme, aber man dennoch sage, dass das Thema Bildungsregion sehr wichtig sei, sei der Vorschlag, dass man das Bildungsmanagement behalte, um die Akteure zusammenzuführen.

 

Landrat Scherf fasst zusammen, dass der Monitoringaspekt jetzt nach fünf Jahren Arbeit beiseitegelassen werden solle, aber auf alle Fälle Bereiche wie Netzwerkarbeit und Projekte im Management weitergeführt werden sollen.

 

Kreisrat Paulus erklärt für die Fraktion der SPD, den weitergehenden Vorschlag der Freien Wähler zu unterstützen.

 

Kreisrat Dr. Bohnhoff dankt für den weitergehenden Vorschlag, da man sehr genau schauen müsse, wie man als Landkreis schlagkräftig bleibe, aber gleichzeitig habe man eine Budgetverantwortung. Durch Corona würde das nicht einfacher. Wenn man durch solche Vorschläge dahinkomme und hier einen Kompromiss finde, würde die CSU das unterstützen.

 

Kreisrat Frey findet den Vorschlag grundsätzlich gut. Man habe noch bis Mai Zeit, bis die Förderung auslaufe. Ihn interessiert, ob die Möglichkeit bestünde, bis Mai zu eruieren, ob die 0,5-Stelle Bildungsmanagement vollumfänglich gerechtfertigt sei. Wenn das so wäre, wäre er bei dem Vorschlag dabei. Wenn sich zeige, dass auch z.B. mit einer 0,3-Stelle ausreiche, dann wäre im Zusammenhang mit der Budgetverantwortung auch ein geringerer Stellenanteil angebracht.

 

Landrat Scherf erklärt, dass man Verlässlichkeit brauche, um im März im Rahmen des Haushaltsplans den Stellenplan zu verabschieden. Aufgrund der Vielzahl von Arbeiten im Rahmen des Bildungsmanagements schlägt er vor, den Beschlussvorschlag dahingehend zu ändern, im neuen Stellenplan dauerhaft die 0,5-Stelle im Rahmen des Bildungsmanagements weiterführen.

 

© 2011 Landratsamt Miltenberg | Brückenstr. 2 | 63897 Miltenberg | Tel: 09371 501-0
Fernwartung