Tagesordnungspunkt

TOP Ö 13: Jugendhilfehaushalt 2021

BezeichnungInhalt
Sitzung:30.11.2020   JHA/002/2020 
Beschluss:einstimmig beschlossen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Der Jugendhilfeausschuss fasst den einstimmigen

 

Empfehlungsbeschluss:

 

Der Haushaltsansatz 2021 für das Sachgebiet Kinder, Jugend und Familie (Jugendamt) mit einem Volumen bei den Ausgaben von 12.051.800,00 € sowie mit Einnahmen von 3.186.050,00 €, d. h. einem Zuschussbedarf für 2021 in Höhe von 8.865.750,00 € wird angenommen und dem Kreistag zur Zustimmung empfohlen.


Herr Rätz, Leiter des Jugendamtes, führt aus, dass im Jahr 2020 das Sachgebiet Kinder, Jugend und Familie bei Ausgaben von voraussichtlich 10.766.428,00 € und Einnahmen von voraussichtlich 2.574.900,00 € mit einem Zuschussbedarf von ca. 8.191.528,00 € abschließen wird.

 

Für das Jahr 2021 werden Ausgaben von 12.051.800,00 € und Einnahmen von 3.186.050,00 € veranschlagt.

 

Der Zuschussbedarf für 2020 sah in der Planung 8.957.950,00 € vor. Insbesondere aufgrund von Einmaleffekten (in Form von Kostenerstattungen anderer Leistungsträger) konnte die prognostizierte Budgeterhöhung im laufenden Jahr nicht nur vermieden, sondern sogar überkompensiert werden. So ist statt einer Erhöhung des Zuschusses im Ergebnis 2020 sogar mit einer Zuschussminderung gegenüber dem Ergebnis 2019 von voraussichtlich 3 % (215.118,00 €) zu rechnen. Neben der fachlichen Steuerung werden weiterhin auf die Kostenerstattung wie auch die (Fall-)Kostenübernamen im kommenden Jahr weitere Steuerungsschwerpunkte gelegt.

 

Bei der Inanspruchnahme und notwendigen Gewährung der Hilfen zeigt sich weiterhin ein uneinheitliches Bild, so dass für 2021 sehr wahrscheinlich mit dem ursprünglich für das laufende Jahr geplante Ansatz zu rechnen ist. Nichtsdestotrotz wird der geplante Zuschussbedarf für 2021 i.H.v. 8.865.750,00 € geplant. Dies bedeutet im Vergleich zum voraussichtlichen Rechnungsergebnis 2020 eine Steigerung um 8 % oder 674.222,00 €; zum Ansatz von 2020 eine Senkung von 1 % oder 92.200,00 €.

 

Für 2021 sind in folgenden Bereichen finanziell nennenswerte Mehraufwendungen i.H.v. 383 T€ vorgesehen:

 

  • - 66 T€ mehr Förderung in der Kindertagespflege und bei der Integration

 

  • - 27 T€ gestiegene Inanspruchnahme der Bereich der Frühkindlichen Unterstützung

 

  • - 259 T€ gestiegene Bedarfe für stationäre Unterbringungen sowohl im Bereich der Hilfen zur Erziehung als auch bei den Eingliederungshilfen

 

  • - 31 T€ Kostenanpassung im Bereich der Erziehungsberatung

 

 

Ein nennenswerter finanzieller Minderaufwand i.H.v. 345 T€ ist in folgenden Bereichen zu erwarten:  

·      + 106 T€ Mehr Tagespflegefördermittel und weniger Kostenübernahmen beim Elternbeitrag

 

·      + 50 T€ gesunkene Bedarf im Bereich der Hilfen für junge Volljährige

 

·      + 189 T€ Anpassung bei der gemeinsamen Unterbringung von Eltern und Kindern

 

Weitere Einzelheiten, insbesondere die Veränderungen in den jeweiligen Haushaltsstellen, entnehmen Sie bitte dem beigefügten Entwurf sowie den Erläuterungen in der Jugendhilfeausschusssitzung.

 

 

Kreisrat Schwing möchte zur Produktgruppe 36.32 (Seite 17) wissen, ob die große Differenz coronabedingt sei.

 

In dem Fall habe es nichts mit Corona zu tun, so Herr Rätz. Hier würden langfristige Maßnahmen dahinterstecken, wo man junge Mütter mit ihren Kindern teilweise bis zum 6. Lebensjahr in einer Einrichtung unterbringen und dort die Versorgung zwischen Mutter und Kind anleiten würde, so dass es zu einer künftigen Familienbildung kommen könne. Hier seien Hilfen ausgelaufen.

 

Herr Keller, Diakonisches Werk Würzburg, kommentiert, dass hinter dem Punkt Erziehungshilfen viel mehr stecke. Gerade in der Coronazeit möchte er für die Leistung der Mitarbeiter*innen der Jugendhilfe werben, die sich Tag und Nacht um Kinder kümmerten, die Schutz brauchten, die Bildung und Erziehung brauchten, die sie aus irgendwelchen Gründen Zuhause nicht bekommen könnten, und die in diesen Einrichtungen Therapie bekommen würden. Gerade wegen Quarantänemaßnahmen müssten Kinder oft für ein paar Tage oder länger in solche Gruppen einziehen, weil sie diese Hilfe bräuchten.

 

Landrat Scherf stimmt zu, dass die Erziehungshilfe nicht nur finanziell ein großes Paket sei, sondern sie eine sehr große Unterstützungsleistung für die Kinder sei, wo ganz viel Arbeit und Engagement dahinterstehe. Deswegen sei es gut, das auch einmal zu erwähnen und die Erziehungshilfe nicht nur als Kostenfaktor zu sehen.

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