Tagesordnungspunkt
TOP Ö 7: Erweiterung der Breitbandinitiative des Landkreises Miltenberg
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 08.10.2020 KA/003/2020 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Der Kreisausschuss fasst den einstimmigen
B e s c h l u s s,
den bestehenden Vertrag „Landkreisweite Vorarbeiten zur Nutzung des
bayerischen Gigabit-Förderverfahrens für den weiteren Glasfaserausbau im
Landkreis Miltenberg vom 26.06.2020 mit der Firma IK-T um folgende Punkte zu
erweitern:
·
Bestandsaufnahme
·
Abstimmung der
Versorgungslücken, Versorgungsmöglichkeiten und Erschließungsgebiete
· Ermittlung der sich ergebenden maximalen Fördermittel (teilweise).
Herr Katzer vom Büro IK-T erläutert anhand
beiliegender Präsentation, dass es Ziel war, eine vorläufige Markterkundung des
Landkreises durchzuführen, um eine umfassende Rückmeldung zur Breitband
Ist-Versorgung sowie zu den eigenwirtschaftlichen Ausbauplänen der
Telekommunikationsanbieter zu erhalten.
Vor dem Hintergrund der vorgegebenen
Bedingungen in Bezug auf die Aufgreifschwellen ist es entscheidend, frühzeitig
– vor Start des förderspezifischen Markterkundungsverfahrens – Kenntnisse
darüber zu bekommen, wo überall Super-Vectoring (Bandbreiten zwischen 103 und
250 Mbit/s) eigenwirtschaftlich hochgerüstet wird. Genau in diesen Gebieten
müssen ausreichend Gewerbetreibende identifiziert werden, damit ein geförderter
Glasfaserausbau durchgeführt werden kann.
Für Gewerbe gilt - anders als für
Privathaushalte mit 100 Mibit/s im Download - eine Aufgreifschwelle von 200
Mbit/s symmetrisch. Hier kann nun durch die frühzeitige Erkennung der
Super-Vectoring Gebiete eine gezielte Suche der Gemeinde nach Gewerbetreibenden
erfolgen und so die Möglichkeit zu einem Ausbau mit Glasfaseranschlüssen
vorbereitet werden. Diese Mitteilung über den geplanten Super-Vectoring Ausbau
ist von den Netzbetreibern im Rahmen der vorläufigen Markterkundung erfolgt.
Zusätzlich zu den Informationen über
Super-Vectoring Gebiete sind auch Rückmeldungen der „Deutsche Glasfaser“
eingegangen, wo sie prinzipiell einen Eigenausbau in Erwägung zieht. Dies ist
zwar keine Zusage für einen Eigenausbau, kann von der jeweiligen Gemeinde jedoch
bereits jetzt in Ihre Entscheidungsfindung für eine Nutzung des Bayerischen
Gigabit-Förderverfahrens mit einbezogen werden. Somit ist festzustellen, dass
der erwartete Mehrwert aus der koordinierenden Aktion des Landkreises gewonnen
werden konnte und vorliegt.
Wie wir vor kurzem über ein Schreiben
mitgeteilt haben, ist die Auswertung der vorläufigen Markterkundung des
Landkreises für das gesamte Landkreisgebiet so weit vorangeschritten, dass die
Einzelgespräche mit den Gemeinden durchgeführt werden, um die jeweilige weitere
Vorgehensweise festzulegen. Pilothaft wurde die Auswertung bereits mit zwei
Gemeinden besprochen. Hierbei wurde festgestellt, dass neben der eigentlichen
angebotenen Auswertung und der Identifikation von zu erwartenden weißen und grauen
Flecken (näheres dazu wird Ihnen Herr Katzer bei dem Gespräch erläutern) auch
bereits eine erste Kostenschätzung für den Glasfaserausbau im Rahmen der
Bayerischen Gigabit-Richtlinie sinnvoll und zielführend ist. Hierdurch wird
aber der bisher mit 14.784 € (netto) kalkulierte Aufwand nicht ausreichen,
sondern nach unserer derzeitigen Abschätzung bei ca. 22.000 bis 25.000 Euro
liegen.
Ohne die durch den Landkreis koordinierende
Funktion und Durchführung verschiedener Leistungsinhalte würde eine Beratungsunterstützung
von IK-T für jede einzelne Gemeinde für die Durchführung des Förderprogramms
gemäß der Bayerischen Gigabit-Richtlinie im Vorfeld einer Ausschreibung aus
folgenden Leistungsmodulen mit folgenden (gerundeten) Preisen bestehen. (Die
nachfolgend aufgeführten Preise sind dem Standardangebot von IK-T entnommen,
welches wir Ihnen gerne auf Wunsch zusenden können).
1.) Bestandsaufnahme: 500 €
2.) Durchführung der Markterkundung im
Bayerischen Gigabit-Förderverfahren 900 €
3.) Abstimmung der Versorgungslücken,
Versorgungsmöglichkeiten und Erschließungsgebiete 1.200 €
4.) Ermittlung der sich ergebenden maximalen
Fördermittel 300 €
5.)
Vorplanung und
Kostenschätzung für verschiedene Fördermodelle
(Wirtschaftlichkeitslückenmodell, Beistellungsmodell, Betreibermodell) 900 €
6.)
Modellwahl und
Finanzierungsprognose 700 €
Leistungen
aus vorstehender Auflistung im Rahmen des Landkreisauftrages und Anmerkungen
hierzu
1.)
Bestandsaufnahme:
Die
Bestandsaufnahme wurde vollumfänglich abgearbeitet
2.)
Durchführung der
Markterkundung im Bayerischen Gigabit-Förderverfahren:
Jedes Förderverfahren muss gezielt für das
spezifische Förderverfahren durchgeführt werden. Da es sich bei der
Markterkundung um eine allgemeine/vorläufige Markterkundung handelte um vor
allem Super-Vectoring-Vorhaben frühzeitig zu erfahren, muss von jeder Gemeinde,
die das Förderprogramm nach der Bayerischen Gigabit-Richtlinie nutzen möchte,
eine eigene Markterkundung durchgeführt werden (Anmerkung: In Bezug auf die
vorläufige Markterkundung des Landkreises ist beim jeweiligen Ergebnis jedoch
keine große Abweichung mehr zu erwarten).
3.)
Abstimmung der
Versorgungslücken, Versorgungsmöglichkeiten und Erschließungsgebiete:
Die Versorgungsmöglichkeiten sowie die
möglichen Erschließungsgebiete werden von IK-T in den kommenden Gesprächen
dargestellt und erläutert. Somit sind auch die Leistungsinhalte unter diesem
Punkt zu einem Teil durch den Landkreisauftrag abgedeckt. Eine weitere
Detaillierung erfolgt nach der offiziellen Markterkundung im bayerischen
Gigabit-Förderverfahren. Es ist zu erwarten, dass aufgrund der hohen
Ausbaukosten einige zusätzliche Gespräche erforderlich sein werden, um einen
Fahrplan für den Ausbau einzelner Gebiete (ggf. auch gestaffelt über die
nächsten Jahre) festzulegen.
4.)
Ermittlung der
sich ergebenden maximalen Fördermittel
Eine Darstellung der angenommenen
Fördermöglichkeit ausschließlich bezogen auf das
Wirtschaftlichkeitslückenmodell (WL-Modell) der Bayerischen Gigabit-Richtlinie
ist bereits erbracht und Bestandteil des ersten Gespräches. Dieser Punkt wird
damit vollumfänglich abgearbeitet.
5.)
Vorplanung und
Kostenschätzung für verschiedene Fördermodelle
(Wirtschaftlichkeitslückenmodell, Beistellungsmodell, Betreibermodell) 900 €
Die Kosten wurden für das
Wirtschaftlichkeitslückenmodell innerhalb der Bayerischen Gigabit-Förderung
bereits abgeschätzt und sind Bestandteil des ersten Gespräches. Die endgültige
Kostenschätzung muss abschließend gesamthaft anhand der offiziellen
Markterkundungsergebnisse und der zum Zeitpunkt der Auswertung vorhandenen
Möglichkeiten (z.B. auch Bundesförderung) vorgenommen werden.
6.)
Modellwahl und
Finanzierungsprognose
Die Modellwahl mit zugehöriger
Finanzierungsprognose muss anhand der offiziellen Markterkundungsergebnisse und
der zum Zeitpunkt der Auswertung vorhandenen Möglichkeiten (z.B. auch
Bundesförderung) vorgenommen werden.
Bei einer Bewertung der bearbeiteten Punkte
in Bezug auf deren „Einzelpreise“ in einem Gemeindeprojekt kann festgestellt
werden, dass die Kosten auf Seiten der Städte und Gemeinden für die Positionen
1 und 4 sowie 3 (teilweise) rund 32.000 Euro (netto) betragen würden, und damit
deutlich über dem erforderlichen Betrag von ca. 22.000 bis 25.000 Euro(netto)
liegen. Daraus wird erkennbar, dass bereits jetzt der Landkreis wieder eine
sinnvolle und für alle Beteiligten Ressourcen und Geld sparende Vorgehensweise
gewählt hat.
Auf Nachfrage rät Herr Katzer, Gespräche mit der Deutschen Glasfaser zu führen, weil nur so aus diesem ganzen kompletten Thema ein Gebilde werde.