Tagesordnungspunkt

Der Kreisausschuss fasst den einstimmigen

B e s c h l u s s:

Der Kreisausschuss stimmt der Ausweitung des Auf-Achse-Tickets auf alle bayerischen Ferien sowie alle Wochenenden ab dem 01.01.2021 zu.

Die Verwaltung wird ermächtigt, eine unbefristete, jährlich kündbare Vereinbarung mit den Verkehrsunternehmen der VAB zu schließen, wonach die Aufgabenträger evtl. Einnahmeausfälle anteilig übernehmen.

Über die Erfahrungen und die Höhe evtl. Ausgleichszahlungen ist jährlich zu berichten.

Herr Betz trägt vor, dass in der Sitzung des Kreisausschusses am 04. Dezember 2017 beschlossen wurde, mit den anderen ÖPNV-Aufgabenträgern im VAB-Verbund abzuklären, ob die Bereitschaft besteht, ein gemeinsames „Ferienticket“ einzuführen.

Ziel war, insbesondere in den Sommerferien VAB-weit gültige Tageskarten zu einem günstigen, einheitlichen Preis anzubieten; einen evtl. Erlösausfall sollten die Aufgabenträger übernehmen.

In der Folge fand in den Sommerferien 2018 ein Testbetrieb statt. Der Zuschussbedarf im Landkreis für den Testzeitraum betrug im Landkreis knapp 30.000 €.

Aufgrund der positiven Erfahrungen und der guten Akzeptanz des Angebots beschloss der Kreisausschuss in seiner Sitzung am 03.12. 2018, das Ferienticket –vorerst befristet bis zum 31.12.2020 – weiter anzubieten und neben den Sommerferien auch auf die Wochenenden auszudehnen. Über eine Weiterführung sollte dann auf Basis der Ergebnisse 2019 im Frühjahr/Sommer 2020 entschieden werden.

Die Auswertungen liegen zwischenzeitlich vor:

Im Zeitraum vom 1. August 2018 bis zum 31.12.2019 wurden ca. 50.000 AufAchse-Tickets verkauft. Daraus ergaben sich Umsatzerlöse von rund 245.000€; gleichzeitig blieben die Verkaufszahlen im Regeltarif (Einzelfahrscheine, Tageskarten usw.) stabil. Die positive Entwicklung führt dazu, dass für 2019 keine Tarifsubvention durch die Aufgabenträger erforderlich wird; für 2020 wird sich in Anbetracht der „Corona“-Einschränkungen ein Erlösausfall aber nicht vermeiden lassen.

Die Verkehrsunternehmen sind bereit, das Angebot unbefristet anzubieten, sofern die Aufgabenträger (Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg, Städte Aschaffenburg und Alzenau) bereit sind, evtl. Erlösausfälle zu übernehmen.

In Anbetracht der guten Akzeptanz des AufAchse-Tickets und des Umstandes, dass für das Jahr 2019 kein Tarifausgleich notwendig ist, schlägt die Verwaltung vor, ab dem 01.01.2021 das AufAchse-Ticket dauerhaft anzubieten und auf alle Ferien sowie die Wochenenden auszuweiten.

Landrat Scherf betont, dass man mit diesem Versuchsprojekt gestartet sei, weil am Wochenende und in den Ferien die Busse deutlich weniger genutzt worden seien als in den guten Zeiten, wenn Schule und Berufsverkehr sei. Ziel sei gewesen, Nachfrage zu erzeugen und die Menschen zu animieren, mit Bus und Zug zu fahren.

Er sei nicht einfach, eine vollkommen neue Marke einzuführen und die Leute sie kennen. Diese 50.000 verkauften AufAchse-Tickets mit einem Umsatz von 245.000 € und der Umstand, dass die Regelfahrkarten in gleichem Umfang verkauft worden seien zeigt deutlich, dass man keine Verlagerungseffekte habe, sondern dass es tätlich gelungen sei, in den nicht nachfragestarken Zeiten die Nachfrage zu erhöhen.

Von daher gibt er eine positive Rückmeldung an alle, die an diesem Projekt gearbeitet haben, dass sich das wirklich gelohnt habe. Er bittet das Gremium, dieses Angebot zu verstetigen.

Kreisrat Dr. Bohnhoff unterstützt im Namen der CSU-Fraktion den Antrag. Er findet es gut, dass man vom Individualverkehr auf den öffentlichen Personennahverkehr kommt. Da es auch jährlich kündbar sei, könne man flexibel reagieren.

Kreisrat Reinhard fügt hinzu, dass entscheidend sei, dass 2019 aufgegangen sei. 2020 werde es coronabedingt zwar einbrechen. Aber man verlängere damit eigentlich nur die Phase, um auf die alten Zahlen zu kommen. Das sei ein gutes Beispiel für eine Stärkung.