Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Zweifachsporthalle Obernburg
Vorstellung des Entwurfes

BezeichnungInhalt
Sitzung:22.06.2020   EBV/002/2020 
Beschluss:zur Kenntnis genommen
DokumenttypBezeichnungAktionen

Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.


Herr Wosnik informiert, dass in der letzten Sitzung des Ausschusses für Energie, Bau und Verkehr bereits die Preisträger und ein kurzer Überblick über die Wettbewerbsbeiträge gegeben wurden.

Auf der Internetseite des Landkreises finden sich die einzelnen Arbeiten.

https://www.landkreis-miltenberg.de/Landkreis/Aktuell/Ausschreibungen.aspx

 

Er stellt nun nach eingehender und über die textlichen Erörterungen auf der Seite des Landkreises hinaus den Entwurf vor.

 

Städtebau:

Der von Birk Heilmeyer und Frenzel geplante Baukörper wurde so auf dem Gelände positioniert, dass es möglichst maximale Freiflächen für die Schulsportanlagen im Freien ermöglicht. Dies gelingt durch einen in West-Ost-Richtung minimierten Baukörper. In Nord-Südrichtung werden die geforderten Nebenräume angeordnet.

Für die Vereine erfolgt die Erschließung direkt von der Schlesierstraße aus. Ebenso wird von hier das Parkdeck angedient. Allerdings wurde die nahe des Kreuzungsbereichs liegende Zufahrt kritisch gesehen und soll weiter nach Süden verlegt werden.

 

Innere Organisation:

Auf der Südseite des Baukörpers befinden sich Zugang, Umkleiden und dienende Räume, auf der Nordseite sind die Geräteräume und ein Regieraum angeordnet.

Die Halle wird über ein kleines Foyer erschlossen. Von hier führt eine an der Ostseite des Gebäudes liegende Treppe in den Stiefelgang des Obergeschosses. Dieser Stiefelgang kann auch als Empore genutzt werden.

Im Erdgeschoss befinden sich die Umkleiden für die Sportlehrer/Übungsleiter und die behindertengerechten Umkleiden. Der Umstand, dass diese Umkleiden nicht auf demselben Geschoss wie die Umkleiden der Schüler liegen, wurde seitens der Regierung zunächst kritisch gesehen. Die Diskussion mit dem zuständigen Sachbearbeiter hat mittlerweile zu einer Lösung geführt, bei der der im Entwurf noch eingeplante Aufzug entfallen kann. Dies wird dadurch erreicht, dass die Vereinssportler, die Behinderungen haben, und ursprünglich im Untergeschoss die Halle über einen Aufzug erreicht haben, nun im Erdgeschoss der Halle auf dem Schulhofniveau parken können. Statt einem Aufzug wird das Zufahrtstor zum Schulgelände nun elektrifiziert.

 

Zurück zur Organisation. Die Schüler*innen werden nach dem Umkleiden über den an der Südfassade befindlichen Turnschuhgang zu der zweiten Treppe geführt. Über diese erreichen sie die Hallenflächen. Die Lage der Umkleiden im Obergeschoss ermöglicht zudem eine natürliche Belichtung und Belüftung dieser Räume.

 

Die Halle wird oberhalb der Geschossdecke zur Tiefgarage als konsequenter Holzbau ausgeführt, was zu einer günstigen Bilanz an grauer Energie führt. Positiv wird seitens der Verwaltung der Umstand gesehen, dass ein führender Hersteller der Bauteile für die Tragkonstruktion auch hier im Landkreis angesiedelt ist (ggf. günstige Transportbilanz).

 

Inwieweit sich die angedachte Photovoltaikanlage und die extensive Dachbegrünung umsetzen lassen, wird die weitere Planung erbringen.

 

Der Entwurf trifft fast 100%ig die geforderten Raumgrößen und gehörte, schon aufgrund seiner kompakten Bauweise, zu den kostengünstigeren Entwürfen im Wettbewerb.

 

Neben der bereits angesprochenen Verbesserung des Raumangebotes im Endgeschoss durch den Wegfall des Aufzuges, wünscht sich die Schule eine Verlagerung des Eingangsbereiches in westlicher Richtung. Ansonsten wurde der Entwurf durchweg positiv gesehen.

 

Momentan wird mit dem Architekturbüro Birk Heilmeyer und Frenzel über die konkreten Vertrags-konditionen verhandelt.

Wesentlich sind hier zwei vertraglich zu sichernde Ziele:

 

Zum einen soll ein möglichst frühzeitiger Fertigstellungszeitpunkt als Zielvorgabe gemacht werden. Hier sieht das Architekturbüro eine Fertigstellung im ersten Quartal 2023, während der Landkreis eine Fertigstellung 2022 für realistisch hält.

 

Der zweite wesentliche Faktor sind die Baukosten. Der KIP-S-Antrag wurde 2018 auf eine Gesamtsumme von 4,8 Mio. € gestellt. In diesen Kosten sind alle Kosten der Kostengruppen 100 - 700 enthalten. Der Wert wurde aufgrund der Richtwerte für Sporthallen der Regierung von Unterfranken und einer Kostensimulation mittels BKI errechnet.

 

Das Architekturbüro sieht jedoch höhere Kosten. In den Hochbaukosten (Kostengruppen 300) liegt die Auffassung deutlich näher beieinander. Deutlicher Unterschied in dieser Kostengruppe liegt im Bereich der für das Parkdeck anzusetzenden Kosten. Hier wurden seitens des UB 5 lediglich die zusätzlichen Kosten für eine Geschossdecke und die tragenden Bauteile des UG angesetzt, während das Architekturbüro einen auf Grundlage der Fläche hochgerechneten Wert angesetzt hat. Nach Diskussion wurde als Kostenziel für den Vertrag der Wert des Hochbaus aus der Ermittlung des Landkreises angesetzt, der jedoch noch auf der Basis des Baukostenindexes auf das Vertragsjahr 2020 hochgerechnet wird. Relevant sind diese Zahlen in erster Linie für die Berechnung des Honorars. Erst die Kostenberechnung bringt dann exaktere Werte. Diese sollen laut Zeitplan Ende 2020 vorliegen.

 

 

Kreisrat Schuck fragt, ob der Landkreis von der Stadt Obernburg Grundstücke übernehme für diesen Bau.

Weiterhin möchte er Informationen zu möglichen Überlegungen bezüglich Busparkplätzen.

 

Herr Wosnik sagt, dass es angedacht gewesen sei, dass der Landkreis die 24 Stellplätze, die zurzeit auf der Stichstraße zwischen Dekanei- und Schlesierstraße der Schule zugeordnet worden seien, grundstückstechnisch dem Grundstück des Landkreises zugeschlagen werde. In gleicher Flächengröße sei angedacht gewesen, dass der Landkreis entlang der Dekaneistraße entlang der Laufbahn der Stadt Obernburg Flächen zur Verfügung stelle. Zu diesem Flächentausch stehe man mit der Stadt Obernburg im Gespräch.

Die Busparksituation sei ein zweiter Schritt nach dem Neubau der Halle. Es gebe einmal die Möglichkeit über die Flächen entlang der Römerstraße. Davon sei die Schule nicht angetan gewesen. Nichts destotrotz werde es dort Gespräche mit dem Grundstückseigentümer geben, um den Sachverhalt weiter zu klären.

Die alternative Lösung sei, dass man auf der Dekaneistraße durch den Flächentausch Flächen zur Verfügung stelle, damit dort die Schüler*innen eine vernünftige Ein- und Ausstiegsmöglichkeit hätten.

 

Kreisrat Schuck möchte dazu wissen, ob dann in der Dekaneistraße in die Laufbahn eingegriffen werden müsse wegen der Straßenbreite, was Herr Wosnik bejaht. Die Schule könne auf einen Teil der Laufbahnen verzichten. Dies würde man der Stadt als Flächentausch für die Flächen in der Stichstraße zur Verfügung stellen.

 

Kreisrat Schuck fragt, ob man die Tiefgarage für ein Schulfest nutzen könnte.

 

Eher nicht, antwortet Herr Wosnik, weil das Untergeschoss so ausgelegt werde, dass es von PKWs genutzt werde, d.h. es werde eine geringere Raumhöhe geben.

Zum anderen werde das Untergeschoss von der Schlesierstraße erschlossen und befindet sich zum Schulhof hin unter der Erde. Deshalb könne er sich nicht vorstellen, dass die Schule das EG für ein Schulfest nutzen würde.

 

Kreisrat Schuck fragt, ob evtl. mit Römerfunden gerechnet würde, weil dies ein sehr hoher Kostenfaktor wäre.

 

Herr Wosnik rechne nicht damit, aber ausschließen könne man so etwas nie. Im Bodengutachten stehe darüber nichts.

 

Kreisrat Scholtka antwortet Kreisrat Schuck, dass es sicher Brandschutzprobleme gebe, wenn sich in einem Parkdeck viele Schüler*inne zu einem Fest aufhalten würden.

 

Herr Wosnik fügt hinzu, dass die Schule dann eine Doppelsporthalle für ein Fest zur Verfügung hätte.

 

Kreisrat Scholtka merkt an, dass 2018 4,8 Mio. Euro avisiert gewesen seien. Er möchte wissen, welche Kosten jetzt im Raum stünden. Nach dem Preissteigerungsindex gehe er davon aus, dass sich die Kosten um ca. 10% erhöht hätten, so dass man ungefähr bei 5,3 Mio. Euro liegen würde.

 

Herr Wosnik sagt, dass die grobe Schätzung bei ungefähr diesem Betrag liege.

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