Tagesordnungspunkt
TOP Ö 7: Jahresrückblick 2019
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 16.12.2019 KT/005/2019 |
Beschluss: | zur Kenntnis genommen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Landrat Scherf blickt auf das vergangene Jahr zurück:
„Das wichtigste vorweg: Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien frohe,
friedvolle Weihnachten und hoffe, Sie finden in diesen Tagen Zeit, …
Was wären wir eigentlich ohne Weihnachten?
Wir brauchen diese Zeit der Stille – wir
können innehalten und uns besinnen, wir finden Ruhe und Zeit für leise
Gedanken, für leise Töne. Ich möchte zum Abschluss des Arbeitsjahres unseres
Kreistags diesen Moment des Innehaltens – bevor wir wieder geschäftig
auseinanderstreben – nutzen, Danke zu sagen für die Arbeit des vergangenen
Jahres.
Das Jahr 2019 war kein x-beliebiges. Wir
haben bedeutende Projekte wie z.B.
- 2019 startete
das Photovoltaikprogramm mit
der ersten Ausbaustufe, der PV-Anlage auf dem Wertstoffhof Süd, welche den
Wertstoffhoff in Bürgstadt zur energieautarken Einrichtung macht,
- 2019
beschlossen wir das erste landkreisweite
Radwegekonzept. Dieses bietet Orientierung zur Schaffung eines
alltagstauglichen Radwegenetzes für Gemeinden, Landkreis, Freistaat und Bund.
Sie im Kreistag haben sich das Ziel gesetzt, es innerhalb von 10 Jahren
umzusetzen. Dazu bräuchten wir jährlich eine halbe Million – und viel
Arbeitseinsatz!
- 2019 konnten
wir die erste volle Jahresbilanz unseres Nahwärmenetzes MIL-Nord erleben: Fast 98% der Wärme mussten
nicht mehr selbst produziert werden, sondern wurde durch Abwärme der PM 6
der Fripa geliefert.
- Der
Bauausschuss war auch 2019 der meist-beschäftigte Ausschuss des Kreistags,
ist er doch verantwortlich für das Schulbauprogramm
2 mit den beiden Großprojekten der Generalsanierung von HSG und JBG,
ebenso galt es die Grundlagen zu schaffen für den Bau einer
Doppelturnhalle an der MLR Obernburg sowie für das Schulbauprogramm 3 mit
einer sportlichen Säule mit 10 Sporthalleneinheiten sowie dem größten
Sanierungsprojekt in der Geschichte des Landkreis Miltenberg:
Die Planung der
Generalsanierung der Berufsschule MIL-OBB an den beiden Standorten. Ein klares
politisches JA heute ist ein wichtiges Signal – und in den kommenden Jahren
müssen wir bei der Bereitstellung der notwendigen Haushaltsmittel Farbe
bekennen, denn eine Säule der Finanzierung fehlt: die Rücklagen in Form der
liquiden Mittel. Doch Zuwarten und Ansparen ist natürlich eine Alternative,
aber aufgrund des Drucks bei den Sporthallen und unserer Berufsschule nur eine
denkbar schlechte!
- Aber auch in
den anderen Ausschüssen wurde intensiv gearbeitet, sei es
- der
Rechnungsprüfungsausschuss, stets im verborgenen, um eine effiziente
Verwendung der Mittel bemüht,
- der
Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus mit einer wegweisenden
Entscheidung zur Förderung der touristischen Arbeit sowohl im
Destinationsbereich als auch vor Ort in den Touristischen
Arbeitsgemeinschaften
- der
Ausschuss für Energie, Natur- und Umweltausschuss, u.a. mit der Aufgabe
der Neuberechnung der Abfallgebühren oder der optimalen Gestaltung der
Abfallwirtschaft,
- der Ausschuss
für Bildung, Kultur und Soziales, der den Erhalt der
Asylsozialberatung zur Integration der Geflüchteten und Stärkung der
ehrenamtlichen Strukturen sicherstellte, den Ausbau der Sprachvermittlung
mit einer zweiten Säule neben der Bildung für den Bereich Behörde &
Gesundheitssektor ermöglichte, die Evaluation und Neuausrichtung des
seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes begleitete wie auch die Weiterentwicklung
des Kulturprogrammes und hier
besonders den Internationalen Chorwettbewerb im Juni 2021 sowie mit der
Begleitung der Arbeit in der Bildungsregion sowie in der
Gesundheitsregion,
- der Kreisausschuss, der u.a.
die Frage der Sachaufwandsträgerschaft des KEG, der Förderung der
Zuschüsse für den überörtlichen Katastrophenschutz auch für THW und BRK
und den Ausbau des Busangebots im Landkreis Miltenberg zu bewerkstelligen
hatte
Alles nur beispielhaft, wobei wir die Arbeit
außerhalb der unmittelbaren Gremien des Kreistags nicht außer Acht lassen
sollten:
- zunächst
denke ich hier an die Arbeit in der
Zentec, wo Wirtschaftsförderung, Gründungsförderung, regionale
Energieagentur, Regionalmarketing, Arbeit im Strategieforum FRM,
Netzwerkarbeit, Förderung von Innovation und der Prozess der
Digitalisierung gebündelt werden.
Nach dem Weggang
unseres langjährigen GF hat sich das Team der Zentec unter dem neuen
erfahren-dynamischen GF-Duo rasch neu aufgestellt; mein Vorschlag lautet daher,
dass im kommenden Jahr die erste Sitzung des Ausschusses Wirtschaft und
Tourismus in der Zentec stattfinden wird. Die Zentec ist und bleibt das
wirtschaftliche Kraftzentrum der Region Bayerischer Untermain als bayerisches
Herz der Metropolregion FRM!
- Etabliert hat
sich seit nun 5 Jahren die Arbeit in der Gesundheitsregion plus dank des herausragenden Zusammenspiels
der vielen unterschiedlichen Akteure, welche eine Vielzahl wertvoller
Projekte und Initiativen
- von dem
Einsatz für eine bessere kinderärztliche Versorgung
- über die
Initiative Main.Landarzt.de mit vielfältigen innovativen
Akquise-Maßnahmen,
- die
Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung bis
- zum Thema Pflege mit dem Modellprojekt
„Pflegenetz MIL“ sowie
- der
Gesundheitsprävention mit dem neuen Schwerpunkt der Kindergesundheit.
Ein gutes Zusammenwirken mit den Akteuren im
Landkreis zeigt den Wert dieses Projektes, glücklicherweise erreichte uns
vergangene Woche der Förderbescheid für die nächsten 5 Jahre!
- Die
Gesundheitsregion lebt von dem starken ehrenamtlich & bürgerschaftlich
geprägten Wirken, was auch für den Arbeitskreis FairTrade gilt, der
die Aufgabe übernommen hat, die vom Kreistag beschlossene Initiative des
Landkreises Miltenberg „Fair & regional – einfach genial“ mit Leben zu
erfüllen.
Dazu gehört sowohl
die erfreuliche Zunahme neuer Fair-Trade-Gemeinden
in Erlenbach und Kleinwallstadt als auch die vielen neuen Projekte, was
zeigt, dass viele Menschen diese Idee und die Werte leben, auch wir im
Landratsamt, die Arbeitsbekleidung der Kommunalen Abfallwirtschaft wurde z.B.
nach fairen Kriterien beschafft.
- Am Runden
Tisch für Artenvielfalt sitzen Öko-Landwirte und konventionelle
Landwirte gemeinsam mit Menschen aus dem Naturschutz – sie diskutieren
miteinander und gestalten gemeinsam; ich freue mich schon auf das erste
Landkreis-Brot 2020 von unseren Landwirten und Handwerksbäckern nach
Artenschutzkriterien.
- Oder zuletzt
im begonnenen Dialog zwischen
Kreistag und der Jugendbewegung Fridays for Future – ein sehr
sachliches, realistisches und zielorientiertes Gespräch zwischen jungen
engagierten Menschen und etwas älteren, ebenso engagierten Menschen im
Kreistag.
Themen wie der Klimaschutz, der Artenschutz,
gerechte Bildungschancen, eine gute Gesundheitsversorgung, eine gute Mobilität
in Zukunft werden uns ebenso beschäftigen wie das Querschnittsthema, die
Digitalisierung, welches quasi in jedem Arbeitsbereich zu finden ist.
Von der Bildung mit der Digitalisierung
unsere Schulen inklusive Glasfaser-Anschluss, LAN-Ausstattung der Schule sowie
entsprechende Bildungskonzepte, weshalb auch die 2. Bildungskonferenz in 2019
den Titel trug „Wie gestalten wir die Digitalisierung“ über die klassische
Verwaltung von dem Relounch der Homepage über e-Akte, e-Rechnung und DMS bis
zur digitalen Baugenehmigung bis zu den Aspekten der Digitalisierung in der
Gesundheitsversorgung sowie unsere begleitenden und unterstützenden Maßnahmen
zu Industrie 4.0 in der Zentec bzw. der Innovationskommission Digitalisierung.
Ein
Jahr, über das wir anstelle eines Jahresrückblicks eigentlich ein Buch
schreiben müssten!
Mit Rücksicht auf Ihre abendlichen Termine
mein Schlussgedanke:
Was
sollte neben den beispielhaft genannten Projekten bleiben?
Mögen wir uns daran erinnern, dass wir auch
im Vorfeld einer Kommunalwahl derart wichtige Projekte haben entwickeln und
beschließen können: Gerade in den vergangenen Monaten haben wir intensiv
sachlich miteinander gerungen und gemeinsam Verantwortung übernommen. Ich sage
es bewusst: So funktioniert gute demokratische Politik: in der Sache
miteinander positiv streiten, in der gemeinsamen Verantwortung für das Wohl
unseres Landkreises…
Das haben Demokratie & Freiheit und Weihnachten gemeinsam:
Es kommt nicht über uns, es liegt an uns.
Deshalb:
Freuen wir uns über Weihnachten und gehen wir zuversichtlich ins neue
Jahr, denn wie gab einst Martin Luther King Hoffnung:
Die Botschaft von Weihnachten:
Es gibt keine größere Kraft als die Liebe.
Sie überwindet den Hass
Wie das Licht die Finsternis.
Lassen wir das Licht in unsere Welt, in unser Denken, Fühlen und
Handeln.
Gesegnete Weihnachten!“
Kreisrat Zöller,
Stellvertreter des Landrats, bedankt sich bei Landrat Scherf und seinem
gesamten Team ganz herzlich, auch im Namen der weiteren Stellvertreterinnen. Er
dankt dafür, dass Landrat Scherf nahezu alle Termine, die ihm gesendet würden,
annehme und seinen Stellvertretern damit ein umfangreiches Programm während der
Woche gestalte.
Wenn man gegen das
Ende der Legislaturperiode schaue, fielen ihm zwei Highlights ein: Einmal die
Einweihung eines Geopunktes im Naturpark im Hessischen Odenwald. Der Fahrer habe
gesagt, es geht hier nicht weiter, und er musste dann noch eine Stunde durch
einen Urwald laufen, um an das Ziel zu gelange.
Oder als Landrat
Scherf anrief: WIKA-Lauf, 40 Grad im Schatten, 6 km – „Lieber Thomas, lauf mal
für mich.“ Danke auch dafür.
Er möchte sich aber
auch im Namen aller Kreistagsmitglieder ganz herzlich bei Landrat Scherf und seinem
Team bedanken. Die Sitzungen seien immer transparent, immer offen, immer klar.
Auch in den
Formulierungen sei Landrat Scherf immer klar und offen und so habe man ihm in
der Sitzung auch immer sehr gut folgen können.
Zum einen wünscht
er Landrat Scherf und seiner Familie ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnet
Neues Jahr 2020 und er geht auch davon aus, dass Landrat Scherf für das Jahr
2020 ganz besondere Ziele, Hoffnungen und Wünsche habe. Dazu wünscht er ihm viel
Erfolg.