Tagesordnungspunkt
TOP Ö 4: Verbesserung der Anliefersituation beim Wertstoffhof Erlenbach und Antrag der Fraktion „Neue Mitte Landkreis Miltenberg e.V.“ vom 16.07.2019
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 17.10.2019 ENU/003/2019 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Mitglieder des Ausschusses fassen den einstimmigen
B e s c h l u s s:
Die Verwaltung wird beauftragt, die vorgestellten Optimierungsmaßnahmen umzusetzen. Ergebnisse werden dem Ausschuss für Energie, Natur- und Umweltschutz in der zweiten Jahreshälfte 2020 vorgestellt.
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Frau Heim trägt vor, dass im Jahr 2006 der
Wertstoffhof bei der Müllumladestation erweitert wurde. Die genehmigte
Gesamtlagerkapazität beträgt laut Genehmigungsbescheid vom 19.01.2006 1.000
Tonnen und wird eingehalten, da die angelieferten Abfälle zur Verwertung und
zur Beseitigung kontinuierlich weitertransportiert und ordnungsgemäß entsorgt
werden. Trotz aller Anstrengungen, die
Abfallanmeldung und Abwicklung auf dem Hof effektiv und zügig zu gestalten,
kommt es durch die hohe Fahrzeugdichte zu Engpässen auf dem Wertstoffhof und
dadurch bedingt zu Rückstaus bei der Einfahrt in die Müllumladestation. Grund
hierfür sind die zum Teil sehr hohen Anliefererzahlen, sowie die Tatsache,
dass wir keinen Einfluss darauf haben, wann die Müllumladestation mit
Wertstoffhof von unseren Kunden mit welchen Fahrzeugen angefahren wird und
wie gut die verschiedenen Abfälle bereits vorsortiert sind. Aus Sicherheitsgründen für den Verkehr auf
dem Wertstoffhof und zum Schutz der Anlieferer und unserer Mitarbeiter haben
wir daher in der ENU-Sitzung am 15.07.2019 bei der Begehung des
Wertstoffhofes Bürgstadt darauf verwiesen, dass wir nach Beendigung der
Betonflächensanierung in Erlenbach prüfen, wie eine Entlastung auf dem
Wertstoffhof Erlenbach erfolgen kann. Selbstverständlich werden in diesem
Zusammenhang auch die Korrelation zwischen Abwicklung bei der Anmeldung,
Füllgrad des Wertstoffhofes und Rückstaus betrachtet und Abhilfemöglichkeiten
geprüft. Allerdings ist dies im Hinblick auf die oft beengten
Verkehrsverhältnisse auf dem Wertstoffhof nur bedingt möglich. Dies zeigen
auch die Kleinanliefererzahlen der letzten Jahre (Anlage 1). Mit Mail vom 16.07.2019 beantragte die
Fraktion „Neue Mitte Landkreis Miltenberg e.V.“ die organisatorischen Abläufe
bei den Anlieferungen auf dem Wertstoffhof, ggf. auch unter Einbeziehung des
Wertstoffhofes Bürgstadt, durch ein kompetentes Fachbüro untersuchen zu
lassen. Die Betonsanierung auf dem Wertstoffhof
Erlenbach ist seit 21.08.2019 abgeschlossen. Die Sammelcontainer sind seit
Mitte September 2019 wieder komplett auf das Wertstoffhofgelände links vom
Anmeldebereich zurückgestellt. Frau Heim erläutert weiter: Außerdem führen
wir seit August 2019 Aufzeichnungen über Rückstaus bei der Müllumladestation
Erlenbach (Anlage 2). Daraus ist ersichtlich, dass es zwar zu Rückstaus
kommt, dass die Kunden aber während der überwiegenden Öffnungszeit ohne
größere Wartezeit ihre Abfälle anliefern können. Außerdem zeigt die
Stauanalyse, dass sich Rückstaus hauptsächlich in den Zeiten bilden, in denen
der Müllumschlag erfolgt und Schwerlastfahrzeuge abgewickelt werden müssen. Auch eine Rückfrage bei der Polizei ergab
keine Hinweise auf ein Sicherheitsrisiko im Anfahrtsbereich zur
Müllumladestation. Hier verzeichnet man schon seit Jahren keine Beschwerden
und Hinweise mehr über Rückstaus bei der Müllumladestation, insbesondere
nicht an Samstagen. Dies deutet darauf hin, dass die seit 2014 umgesetzten
Maßnahmen wie direkte Anlieferung der gebührenfreien Garten- und Grünabfälle
beim Grünabfallsammelplatz und Bau der Linksabbiegespur erfolgreich waren. Dennoch arbeiten wir daran, betont Frau
Heim, Wartezeiten für unsere Kundinnen und Kunden bei der Müllumladestation
Erlenbach weiter zu verkürzen und schlagen seitens der Kommunalen
Abfallwirtschaft folgende Optimierungsmaßnahmen für eine beschleunigte
Abwicklung vor: ·
Markierung
der Wertstoffhoffläche in Fahr- und Haltebereiche mit Pfeilen für die
vorgeschriebene Fahrtrichtung, ·
Aufstellung weitere Informationen vor dem
Tor auf der Verkehrsinsel mit ·
farbigem
Schaubild über die Containeraufstellung auf dem Wertstoffhof, ·
Hinweisen
zur durchschnittlichen Frequentierung der Müllumladestation, ·
Auslegung
von Anmeldeformularen, ·
Veröffentlichung des Schaubildes über die
Containerverteilung auf dem Wertstoffhof Erlenbach sowie Hinweise zu
anlieferstarken Zeiten im Internet (die Anlieferscheine für die Anmeldung
sind bereits auf der Homepage veröffentlicht), ·
Ausgabe
von kleineren schwarz-weiß-Schaubildern über die Containerverteilung auf dem
Wertstoffhof, ·
Erneuerung
der Containerbeschilderung (vergleichbar Bürgstadt), ·
Installierung einer Live-Webcam, die
schematisch die Anliefersituation zeigt, ·
Öffentlichkeitsarbeit mit der Bitte um
Vorsortierung der Abfälle zu Hause, um das Entladen auf dem Wertstoffhof zu
beschleunigen. Überlegenswert wäre auch die Einführung
einer „Benutzungspauschale“ für den Wertstoffhof, um „Mini-Anlieferungen“ wie
z.B. die Anlieferung von 2 gelben Säcken zu vermeiden, da der
Wertstoffhof Erlenbach seine
Kapazitätsgrenze erreicht hat (Anlage 3). |
Was die stundenscharfe Aufzeichnung seit
August deutlich aufzeigt, so Frau Heim: Nach Beendigung der Baustelle im
Wertstoffhof komme es nur noch samstags um die Mittagszeit zu Stauungen. Das
deute darauf hin, dass die seit 2014 umgesetzten Maßnahmen wie direkte
Anlieferung der Garten- und Grünabfälle beim
Grünabfallsammelplatz und Bau der Linksabbiegespur erfolgreich waren“, so
Frau Heim.
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Die Vorschläge der kommunalen
Abfallwirtschaft, wie man die Anliefersituation beim Wertstoffhof Erlenbach
verbessern kann, wurden von Frau Dr. Schüssler und Herrn Dr. Fahn positiv
bewertet. Frau Raab-Wasse sieht die Optimierung der Vorsortierung bei der
Anlieferung in Erlenbach als sinnvoll als ersten Schritt, bevor weitere
Begutachtungen erfolgen sollen.
Die organisatorischen Abläufe bei den Anlieferungen durch einen externen
Gutachter untersuchen zu lassen, sei wichtig, erklärte Herr Ulmer. Eine
routinemäßige Arbeitsweise mache betriebsblind, so Herr Ulmer und fordert den
Vorschlag wie z. B. Papiergut genauso wie Grünabfälle zu behandeln und
andernorts zu entsorgen, um Stoßzeiten zu verbessern.
Hintergrund der punktuellen Staus sei die Tatsache, dass man nicht exakt
wisse, wie viele private Anlieferungen zu welcher Zeit kommen, planbar seien
nur die Anlieferungen und Abholungen durch Schwerlastfahrzeuge und der
Müllumschlag, so Frau Heim. Laut Aufzeichnungen komme es zwar zu Rückstaus,
aber die Kundinnen und Kunden könnten während der überwiegenden Öffnungszeit
ohne größere Wartezeit ihre Abfälle anliefern. Die Analyse zeige auch, dass
sich Rückstaus hauptsächlich dann bilden, wenn Lastwagen den Müll anliefern und
umladen. Auch wisse man nicht, wie gut die verschiedenen Abfälle bereits
vorsortiert sind, weshalb man weiter die Öffentlichkeitsarbeit ausbauen wolle.
Bei Stauungen gehe man auch raus zu den Fahrzeugen und verteile dort schon die
Anmeldeformulare, so Frau Heim.
Mit dem Vorschlag der Kommunalen
Abfallwirtschaft, die beschriebenen konkreten Maßnahmen umzusetzen, die
Wirkungen zu beurteilen und später zu entscheiden, ob externer Sachverstand
notwendig sei, zeigte sich der Ausschuss – auch Kreisrat Matthias Ullmer für
die Fraktion Neue Mitte – einverstanden.