Tagesordnungspunkt
TOP Ö 3: Mehrwegwindelkonzept
Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 17.10.2019 ENU/003/2019 |
Beschluss: | einstimmig beschlossen |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Die Mitglieder des Ausschusses fassen den einstimmigen
B e s c h l u s s:
Das Konzept,
Familien durch die kostenlose Ausgabe von maximal 26 Windelsäcken zu
unterstützen, wird um die Förderung des Einsatzes von Mehrwegwindeln ergänzt.
Familien erhalten auf Antrag für jedes im Landkreis Miltenberg wohnende Kind
beim Kauf von Mehrwegwindeln einen Zuschuss von bis zu 100,00 € pro Jahr im
ersten und im zweiten Lebensjahr. Die Kosten teilen sich der Landkreis
Miltenberg und die jeweilige Gemeinde hälftig.
Die Landkreisverwaltung wird beauftragt, die Ergänzung des Konzepts zur
Unterstützung von Familien mit Kleinkindern bei der Abfallentsorgung bei den
Gemeinden vorzustellen, zu bewerben und ab 2020 umzusetzen.
Frau
Heim trägt vor, dass 2008 der damalige Umweltausschuss des Landkreises
Miltenberg, Familien mit Neugeborenen beschloss bei der Entsorgung ihrer
(Windel-)Abfälle zu unterstützen, indem diese bei der jeweiligen
Gemeindeverwaltung für ihr Kind bis zum Alter von 2 Jahren kostenlos 13
Windelsäcke im Jahr erhalten. Dies sind für ein Kind, welches von Geburt an
im Landkreis Miltenberg wohnt, 26 Windelsäcke. Für später zugezogene Kinder
werden die Windelsäcke anteilig berechnet. Die Windelsäcke haben ein Volumen von 40 l.
Die Kosten für die Windelsäcke teilen sich der Landkreis Miltenberg und die
Landkreisgemeinden hälftig. In der Sitzung am 15.07.2019 beauftragte der
Ausschuss für Energie, Natur- und Umweltschutz auf Antrag der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen die Landkreisverwaltung, ein Konzept auszuarbeiten, wie
der Einsatz von Mehrwegwindeln im Landkreis Miltenberg gefördert werden
könnte, um so durch den Verzicht von Einwegwindeln zur Abfallvermeidung
beizutragen. Aus Gesprächen mit Betroffenen und anderen
Kommunen wurde deutlich, dass das alleinige Angebot, Mehrwegwindeln zu
fördern, nicht ausreicht, um bei Eltern die Neugierde auf Mehrwegwindeln zu
fördern. Stattdessen ist es erforderlich, die Eltern gezielt anzusprechen und
für Mehrwegwindeln zu werben. Da Daten über Geburten und/oder Neuzuzüge von
Kleinkindern bei der Kommunalen Abfallwirtschaft nicht vorliegen, könnte die
Aufgabe der aktiven Ansprache durch die Gemeinden übernommen werden. Des Weiteren sollte die Förderung von
Mehrwegwindeln aus Sicht der Kommunalen Abfallwirtschaft finanziell erfolgen,
da die Vorhaltung von Mehrwegwindel-Geschenksets für verschiedene Größen zu
aufwändig ist. Es ist weder bekannt noch sicher, dass sich Eltern gleich nach
der Geburt ihres Kindes für die Verwendung von Mehrwegwindeln interessieren.
Durch einen finanziellen Anreiz lässt sich die Nutzung von Mehrwegwindel
jederzeit mit überschaubarem Aufwand fördern, jedoch nicht überprüfen! Auf Grundlage dieser Rahmenbedingungen
schlägt die Kommunale Abfallwirtschaft vor, die Unterstützung der Familien
durch Ausgabe von kostenlosen Windelsäcken um eine Förderung der Verwendung
von Mehrwegwindeln zu ergänzen (Anlage). |
Die Kosten für die Windelsäcke teilen sich
Landkreis und Gemeinden. Anfordern können sich diese Säcke Familien mit Kindern
im Alter bis zwei Jahren bei ihrer Gemeinde. Eltern können nun wählen, ob sie
Windelsäcke oder finanzielle Unterstützung bei der Nutzung von Mehrwegwindeln
wollen.
Frau Dr. Schüssler freut sich, dass der
Antrag so gut im Ausschuss angekommen und somit der Einsatz von Mehrwegwindeln
gefördert werden solle, um durch den Verzicht auf Einwegwindeln zur
Abfallvermeidung beizutragen. Entscheidend für den Erfolg sei es aber jetzt
gezielt für die finanzielle Förderung zu werben, so Frau Dr. Schüssler.
Falls der Ausschuss zustimme, werde im
nächsten Schritt die Kommunale Abfallwirtschaft auf die Gemeinden zugehen und
mit diesen die Erweiterung des Angebots alternativ zum Windelsack um die
Förderung der Mehrwegwindeln abzustimmen, erläutert Frau Heim.
Die Kreistagsfraktionen signalisieren Zustimmung zu dem von der
Verwaltung erarbeiteten Konzept.