Tagesordnungspunkt

Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag einstimmig:

für das Kunstnetz einen eigenen Haushaltsansatz in Höhe von 28.000 € für das Haushaltsjahr 2020 in den Jahreshaushalt einzustellen, um damit die eingereichten Projekte finanzieren zu können. Diese Teilfinanzierung über das Kunstnetz wird durch Projektpartner und die voraussichtliche Unterstützung in Höhe von 20.000 € des Bezirks Unterfranken ergänzt.

Sachverhalt:

In der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales vom 12. Juli 2017 wurde beschlossen, dass die künstlerischen Projekte nach der Kalkulation, erstellt durch die verantwortlichen Künstler*innen, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel nach entsprechender Vorberatung im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales honoriert werden.

Bis zum Stichtag 26. August 2019 wurden von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Landkreis insgesamt 14 Projekte für das Schuljahr 2018/2019 eingereicht. Die beteiligten Künstler*innen sind:

Christiane Leuner
Alexander Schwarz
Josef Speth
Kurt Spielmann
Sabine Stellrecht-Schmidt
weitere Künstler*innen in Großprojekten – die Beteiligten stehen noch nicht fest

Projektanträge: Die Blanko-Projektanträge wurden vor den Sommerferien an Künstlerinnen und Künstler des Landkreises verschickt mit der Bitte, diese entsprechend ausgefüllt bis zum 26. August beim Kulturreferat abzugeben. Der Projektantrag muss sowohl Daten zum Projektleiter/zur Projektleiterin = Antragsteller*in/Künstler*in enthalten als auch zum Projektpartner, z.B. Schule, Gemeinde etc. Ebenfalls wichtig ist auch die inhaltliche Darstellung des Projektes unter Angabe der Teilnehmerzahl und des zu erzielenden Ergebnisses. Zur Kalkulation der erwarteten Kosten muss ein entsprechender Finanzierungsplan eingereicht werden, der sich aus folgenden Punkten zusammensetzt:

Ausgaben:
- Personalkosten „Arbeit mit Kindern“
- Personalkosten „Vor- und Nachbereitungszeiten (Arbeit ohne Kinder)“
- Zuschlag „Projektleitung bei Großprojekten mit mehreren Künstlern“
- Materialkosten
- Sonstige Kosten (Versicherungen, Werbung, Fotobuch…)
Finanzierung:
- Projektpartner, mindestens 50% der Gesamtkosten des Projekts
- Bezirksgelder, maximal 2.000 €
- vom Landkreis zu tragendes Defizit

Die Künstler*innen haben bei der Antragstellung die Eigenverantwortung, ihr Projekt in dem für sie angemessenen Rahmen zu planen und nur in diesem Rahmen kann auch eine Förderung gewährt werden.

Die folgenden Unterlagen geben einen Überblick über die Inhalte und Kosten der Projekte.

1. Kunst-Gestaltung-Schule

Die Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die über den normalen Schulrahmen hinausgehen, erlangt immer mehr Zuspruch. So nehmen Schulen und deren Schulleiter*innen und Lehrer*innen die Möglichkeit, mit den Kindern und Jugendlichen auch im künstlerischen Bereich über das normale Maß hinaus zu arbeiten, sehr gerne wahr. Dadurch entstehen die verschiedensten Projekte in der Zusammenarbeit zwischen Schulen, ortsansässigen Künstler*innen, Gemeinden und dem Kunstnetz des Landkreises Miltenberg. Im Schuljahr 2019/2020 sollen ebenfalls wieder Projekte mit Unterstützung des Bezirks stattfinden. Hierzu sollen an unterschiedlichen Schulen allen Jahrgangsstufen verschiedene Kunsttechniken näher gebracht werden und die Ergebnisse anschließend in einer Galerie ausgestellt werden. An anderen Schulen dürfen die Schüler*innen aktiv an der Gestaltung der Aula mitarbeiten, in dem sie eine künstlerische Gestaltung erarbeiten. Wichtig für den Schulalltag ist auch der Pausenhof und so profitieren die Kinder und Jugendlichen auch besonders von der Mitgestaltung desselben, da dadurch ein anderer Bezug zur Umgebung entsteht und z.B. Mobiliar vor Vandalismus schützt. Durch die Zusammenarbeit der Kinder und Jugendlichen wird der Gemeinschaftssinn gestärkt und gleichzeitig die Umgebung gestaltet, so dass auch dauerhafte Erinnerungen an die Arbeiten bleiben.

Ausgaben €

Finanzierung

2. Ortsgestaltung

Von der Gestaltung des öffentlichen Raumes profitieren nicht nur diejenigen, die aktiv an dieser mitarbeiten, sondern auch jene, die schließlich das künstlerische Ergebnis als Betrachter wahrnehmen. Einerseits sind diese Kunstwerke Arbeitsgegenstand und Mittel zum Erwerb von Fähigkeiten, andererseits dienen sie einer breiten Öffentlichkeit zur „Verschönerung“ der Umgebung. Im kommenden Jahr werden junge Menschen die Gestaltung von Stromkästen und einer Fahrradunterführung fortsetzen und dabei nicht nur künstlerisch aktiv werden, sondern auch ihre Kompetenzen in Bereichen wie Kommunikation, Reflektion oder Arbeitssicherheit schulen.

Ausgaben €

Finanzierung

3. Theater

Auch die darstellenden Künste bieten Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten, sich auszudrücken, Erfahrungen zu machen und zu lernen, sich in ihrer Welt zu Recht zu finden und zu behaupten. Die Fortführung des 2018 ins Leben gerufenen Angebots im Bereich der darstellenden Kunst steht für das Jahr 2020 auf dem Programm. Wichtige Bestandteile der Theaterarbeit sind die Behandlung alltagsrelevanter Themen.

Ausgaben €

Finanzierung

4. Ganztagsschulen und offene Workshops

Das Angebot von Künstler*innen, in ihren Ateliers Kindern und Jugendlichen ihr Wissen weiterzugeben, hat nach wie vor großen Zuspruch. Diese Kurse sind durch ihre begrenzte Teilnehmerzahl sehr intensiv und bieten den Teilnehmer*innen eine ganz individuelle Förderung. Die Kinder und Jugendlichen erhalten die Möglichkeit, viele Techniken auszuprobieren, werden für eben diese sensibilisiert und lernen letztendlich im Umfeld des Künstlers/der Künstlerin ihre eigenen Talente umzusetzen. Die Kurse sind über den ganzen Landkreis verteilt und finden für Kindergartenkinder bis zum Abiturientenalter statt. Immer mehr Schulen nutzen die Chance, Künstler*innen für die Nachmittagsgestaltung an die Ganztagesschulen zum Arbeiten einzuladen. Das Kunstnetz unterstützt sie dabei mit gutem Material, damit die Kinder und Jugendlichen auch in diesem Rahmen die Möglichkeit haben, einen achtsamen Umgang mit guten Materialien zu erlernen, aber auch die Erfahrung machen können, wie sich die Nutzung solcher auf die Arbeiten auswirken.

Ausgaben €

Aufstellung der Gesamtausgaben und deren Finanzierung

Bei den angegebenen Summen der Projektkosten handelt es sich jeweils um die Maximalsumme. Darüber hinaus gehende Kosten können nicht abgerechnet werden. Die Künstler*innen sind angehalten, ihre Projekte umsichtig zu planen. Da es sich um die Maximalsumme handelt, besteht die Möglichkeit, dass Projekte nicht den vollen Kostenrahmen ausschöpfen. Die Finanzierung über einen oder mehrere Projektpartner von mindesten 50% der Gesamtkosten bleibt auch bei geringeren Gesamtkosten bestehen; der dann noch notwendige Aufwand durch das Kunstnetz verringert sich dann aber auch.

Frau Fleischmann, Abt. 1.2 berichtet dem Kreisausschuss, dem Kunstnetz einen eigenen Haushaltsansatz von 28.000 Euro für das Haushaltsjahr 2020 einzustellen, um die eingereichten Projekte finanzieren zu können. Geld von Projektpartnern und vom Bezirk Unterfranken ergänzen die Finanzierung.

Laut Kulturreferentin Juliana Fleischmann hätten die Künstlerinnen und Künstler Christiane Leuner, Alexander Schwarz, Josef Speth, Kurt Spielmann, Sabine Stellrecht-Schmidt und weitere Beteiligte von Großprojekten insgesamt 14 Projekte angemeldet. Bei jedem Projekt müssten Projektpartner mindestens die Hälfte der Kosten übernehmen, pro Projekt könnten maximal 2000 Euro vom Bezirk eingerechnet werden und der Landkreis übernehme das verbleibende Defizit. In der Summe würden für 2020 Ausgaben in Gesamthöhe von 78.115 Euro anfallen. Davon würden 30.023 Euro von Partnern finanziert, der Bezirk übernehme 20.000 Euro und dem Landkreis verblieben 28.092 Euro.

Kreisrat Dr. Linduschka würdigte sowohl das vorgelegte Jahresprogramm als auch die optimierten Rahmenbedingungen für die Arbeit des Kunstnetzes unter dem Dach des Kulturreferats.