Tagesordnungspunkt

TOP Ö : Untermainhalle Elsenfeld-Beleuchtungsanlage

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Sitzung:10.09.2019   BAUV/005/2019 
DokumenttypBezeichnungAktionen

 

 


Das Energiemanagement der Kreisliegenschaften erfasst systematisch die Verbräuche und leitet daraus Verbesserungsmöglichkeiten ab. Der energetische Dreisprung besagt, dass zunächst der Stromverbrauch auf das notwendige Maß reduziert werden und dann durch den Bezug von 100 % Ökostrom der ökologische Fußabdruck optimiert werden sollte. Deshalb gilt es, Stromsparpotentiale zu nutzen, wo sie sich bieten.

 

Nicht zu vernachlässigen sind dabei die Kosteneinsparpotentiale, die sich ergeben können. Die Untermainhalle verbrauchte vor der dargestellten Maßnahme im Schnitt 250.000 KWh/a. Davon gingen schätzungsweise 80.000 KWh/a in die Hallenbeleuchtung.

 

Die Untermainhalle wird durch die schulische Nutzung tagsüber wochentags sowie durch die Nutzung im Freizeitsport und für diverse Veranstaltungen an den Abendenden und Wochenenden intensiv genutzt. Sogar in den frühen Morgenstunden wird die Beleuchtung durch das Reinigungspersonal genutzt. Aufgrund der Hallengebenheiten mit wenig direkter Tageslichtnutzung ist die Beleuchtungsanlage in der Halle ein relevanter Verbraucher im Strombereich. Angeregt durch den Hausmeister der Liegenschaft und den ersten Klimaschutzmanager wurde zunächst eine Abschätzung der möglichen Einsparpotentiale angestellt.

 

Eine tiefer gehende Untersuchung im Frühjahr 2018 hat gezeigt, dass sich mit dem Tausch der Beleuchtung durch energiesparende LED-Leuchten ein jährliches Einsparpotential von rund 48.000 kWh/a Strom realisieren lässt. Das entspricht beim derzeitigen Strombezugspreis einer Kosteneinsparung von rd. 10.000 € pro Jahr. Zudem ist berechnet worden, dass sich über die Gesamtnutzungsdauer der LED-Anlage CO2-Einsparungen von 828 t CO2 erzielen lassen.

 

Durch einen Antrag bei der Nationalen Klimaschutzinitiative im Sommer 2018 konnten Mittel in Höhe von rd. 28.500,00 € für die Umsetzung der Maßnahme beantragt werden. Der Förderbescheid ging zum Ende des Jahres 2018 ein. Dabei wurden die Kosten für die Umrüstung zunächst auf rd. 95.000,00 € geschätzt. Eine Durchführung der Maßnahme war aufgrund der intensiven Nutzung der Halle nur in den Sommerferien realisierbar.

 

Im Zuge der Detailplanung und der Vergabe der Leistungen ist im Frühjahr 2019 festgestellt worden, dass die zeitgemäßen Anforderungen an die Beleuchtung der Halle, u.a., um TV- und Internetübertragungen der Sportereignisse zu ermöglichen, eine höhere Ausleuchtung voraussetzt, als im Jahr zuvor geplant. Anstelle von 1000 Lux werden 1500 Lux benötigt, was die Kosten um rd. 32% erhöht hat.

 

Durch die große Stromeinsparung amortisiert sich die Maßnahme auch bei Gesamtkosten von rd. 125.000 €, abzüglich der Förderung, nach rd. 10 Jahren. Die Leistung ist im Mai 2019 ausgeschrieben und in der Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr am 09.07. schließlich an die Firma Deutsche Elektro GmbH vergeben worden. Die Ausführung der Beleuchtungssanierung ist plangemäß in den ersten Augustwochen erfolgt und zum 16.08. fertiggestellt worden.

 

Die Sanierung der Beleuchtung umfasst den Austausch von sechs breiten Leuchtbändern in der Halle, die jeweils aus drei einzelnen LED-Leuchtbändern bestehen. Zuvor waren an gleicher Stelle klassische Leuchtstoffröhren verbaut. Zusätzlich gibt es in der Mitte der Halle einen zentralen Spot für Veranstaltungen, sowie auf den Tribünen jeweils ein Leuchtband, das dort einzelne Hängeleuchten ersetzt. Auch die Notbeleuchtung ist auf den neuesten Stand gebracht worden.

 

 

Vorführung

Weiteres Optimierungspotential besteht noch bei der Steuerung der Beleuchtung: hier kommt momentan die alte Steuerung der Gebäudetechnik aus dem Jahr 2003 zum Einsatz. Ein Beispiel: für die Nutzung der Schulen wird über den Lichtschalter in der Halle eine von drei LEDs angesteuert, damit wird die Ausleuchtung für den Schulsport erreicht. Eine verbesserte Steuerung ermöglicht die Ansteuerung von allen LEDs in einem gedimmten Zustand, damit wird die Beleuchtungsanlage geschont und die Lebensdauer erhöht, dazu kann eine zusätzliche Stromeinsparung realisiert werden.

 

 

In der Untermainhalle Elsenfeld wies Klimaschutzmanager Sebastian Randig auf sechs neue LED-Lichtbänder an der Decke hin, die je nach Nutzung eingeschaltet werden. Alleine durch die Umstellung auf LED könne man pro Jahr rund 10.000 Euro Stromkosten einsparen, sagte er.

 

Die Gesamtkosten für die Umgestaltung hätten 125.000 Euro betragen, davon könne man eine Förderung aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative von rund 28.500 Euro abziehen. Die Beleuchtung spart darüber hinaus etwa 800 Tonnen Kohlendioxid ein, zudem ist die Lichtstärke in der Halle von 1.000 auf 1.500 Lux gestiegen – wichtig etwa für Live-Übertragungen von Handballspielen.

 

Landrat Jens Marco Scherf berichtete von Sportler-Rückmeldungen, wonach die Halle erstklassig für Sport geeignet sei und hohe Standards setze. Auch das Licht entspreche den Anforderungen des Leistungssports, so der Landrat.

 

Die Beleuchtung sei zudem dimmbar, ergänzt Herr Wosnik, dafür allerdings müsse man die Steuerung der Lichtanlage ertüchtigen. Dann könne man etwa für den Schulsport die Lichtleistung auf 20 Prozent reduzieren, was die Lebensdauer der Beleuchtung deutlich erhöhen und die Amortisationszeit verkürzen würde

 

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